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Tage vergingen und Ian wurde langsam wieder. Er hatte die ersten Tage nichts gegessen und wurde sehr dünn, aber er aß. Er aß gut, so wie er es davor getan hat. Er nahm regelmäßig seine Tabletten. Von seinen Geschwistern war nichts zu hören und auch nicht von Frank. Terry war noch lange im Knast und Iggy und Collin waren auch weg. Es gab nur mich und Mandy. Ich ging in der Zeit nicht zu Schule, nur um auf Ian aufzupassen.

Ich öffnete meine Schlafzimmertür und fand einen schlafenden Ian auf meinem Bett. Ich hatte ihm angeboten in meinem Bett zu schlafen, damit er es gemütlich hat und nicht auf dem abgeranzten Sofa pennen muss. "Morgen" Flüsterte ich. Er drehte sich in meine Richtung und lächelte mich an. "Morgen" Flüsterte er ebenfalls. "Hunger?" Er fing leicht an zu nicken. "Ich komme gleich wieder." Er nickte wieder und schon war ich aus dem Zimmer.

Ich brachte ihm Pfannenkuchen ans Bett, die ich versucht hatte zu machen, zwar daran gescheitert bin aber trotzdem noch was draus gemacht hatte. Ich hörte ein leises Danke, aber war schon aus der Tür raus.

"Mickey?" Hörte ich ihn rufen. Ich ging im schnellen Schritt in mein Zimmer. "Alles gut?" Fragte ich besorgt. "Er nickte lächelnd. "Kommst du her?" Er hob seinen Arm um mir zu zeigen das ich mit ihm kuscheln soll. "Ehm Ian, Ich weiß nicht so ga-" Er schnitt mir das wort ab. "Bitte Mick." Er sah mich flehend an. Ach scheiß drauf! Ich legte mich mit unter die Decke und umschlang seinen Körper mit meinen Armen. Ich hörte ein leises „Danke". Ich lächelte und presste mich noch mehr gegen ihn. Und irgendwie roch er komisch, anders... Er roch nach verdammten Gras und Whiskey. „Fuck Ian! Hast du gekifft?" Er grinste high und kam näher auf mich zu. Er blieb kurz vor meinen Lippen stehen und grinste mich dreckig an. Er presste seinen Körper gegen meinen und so konnte ich eindeutig seinen harten Schwanz an meinem Oberschenkel spüren. Fuck! Seine Lippen lagen ganz kurz mit den Spitzen auf meinen, aber ich drückte ihn weg. Ich löste mich von ihm und sprang aus dem Bett. „Ian, Stopp!" Ich sah ihn ernst an und er grinste weiter wie ein kleiner Junge. „Alkohol verträgt sich nicht gut mit deinem Scheiß, Aber Drogen?! Werd Nüchtern Ian!" Ich wurde lauter und er hörte auf zu grinsen. Er sah traurig aus, verletzt. Ich wusste ich hatte ihm weh getan, aber er ging zu weit. Das war eine Nummer zu hoch, selbst für ihn. Ich ging aus dem Zimmer und ließ ihn allein.

Ich hatte mit Ian seit dem Vorfall nicht mehr geredet. Ich hatte versucht ihn so gut wie es ging zu ignorieren, es funktionierte aber ich vermisste ihn. Er war ruhig, sprach mit niemandem. Er war normal, ging wieder zur Schule und wohnte wieder zuhause, aber sprach nicht. Ich machte mir sorgen, weil ich irgendwie wusste wieso er so ist. Mandy hatte mich schon öfters gefragt aber ich tat immer so als wüsste ich von nichts. Ich fühlte mich beschissen, mehr als beschissen.

Ich öffnete die Tür vom Gallagher Haus. Ich sah Ian auf dem Sofa sitzen. Er machte irgendwas an seinem Handy, er sah mich kurz an und fixierte sich wieder auf sein Handy. „Hey Ian" flüsterte ich und ließ mich neben ihm auf dem Sofa nieder. „Wir sollten reden." er nickte und sah mich an. „Es tut mir leid Mickey, ich war high und betrunken, ich wusste nicht was ich mache." sagte er entschuldigend. Ich strich vorsichtig über seine Schulter. „Ist schon okay, Ian. Du... du wolltest das nicht." Ich lächelte. „Ob ich es wollte ist was anderes, aber ich habe es getan ohne zu wissen ob du es auch wolltest..." Ich war etwas schockiert. Er wollte es? Wollte er mich nur küssen oder wollte er mich...? Ich wollte nicht weiter drüber nachdenken. „Du willst?..." er zuckte mit den Schultern. Ich wurde nervös. „Hör zu Mick, ich wollte dich weder küssen noch mich an dir reiben, ich mag dich und wollte unsere Freundschaft kein bisschen kaputt machen, aber es ist passiert, es tut mir leid ich-" ich schnitt ihm das Wort ab in dem ich mit den Fingerspitzen durchs seine Haare fuhr und meine Lippen auf seine presste. Erst machte er nichts, bis ich sein grinsen spürte und der Kuss intensiver wurde. Er legte seine Hände auf meinem Nacken ab und presste seinen Körper gegen meinen. Es fühlte sich so verdammt gut an. Aber irgendwas fühlte sich falsch an. War es mein Vater? Machte er mir Angst? Doch als ich dann merkte warum ich so fühlte, blieb mein Herz für einen Moment stehen. Die Wette... Ich löste mich von Ian, er sah mich verwirrt an. Ich schubste ihn leicht zur Seite, sprang vom Sofa auf und lief aus dem Haus. Irgendwo muss ich jetzt hin.

Ich war im Alibi, ich trank ein Bier nach dem anderen und wechselte dann zu Whiskey und dann irgendwann zu pur Vodka. Aber es brachte nichts. Ich war weder betrunken noch angetrunken. Ich war nüchtern. Als würde mein Körper den Alkohol von mir abstoßen um mir zu zeigen das ich mich der Herausforderung stellen sollte. Wieso eigentlich nicht? Ich hatte nichts zu verlieren. Ich musste diese Wette ja nicht durchziehen. Ich mochte Ian und konnte und wollte nicht leugnen das ich während unserem Kuss und als er mich versucht hat zu küssen, hart wurde. Nein, alleine wenn ich ihn sah wurde ich hart. Ich trank meinen letzten Shot aus und machte mich auf den Weg zum Gallagher-Haus...

𝑳𝒐𝒗𝒆 𝒄𝒂𝒏'𝒕 𝒃𝒆 𝒂 𝒃𝒆𝒕// 𝑮𝒂𝒍𝒍𝒂𝒗𝒊𝒄𝒉Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt