Die letzte Winterelbin [Legolas FF]

Kapitel 1

In einem abgelegenen Teil des Düsterwaldes, wo die Schatten der Bäume selbst am Tag zuweilen wie tiefe Nacht wirkten, lebte eine junge Elbin namens Thiliriel. Mit ihrem pechschwarzen Haar und den leuchtend blauen Augen fiel sie selbst in der düsteren Umgebung des Waldes auf. Doch trotz ihrer auffälligen Erscheinung war Thiliriel äußerst schüchtern.

Ihr Leben begann im Winter, als der Wald von einem frostigen Mantel umhüllt war. Ihre Eltern waren während eines Schneesturms umgekommen, noch bevor sie sie kennenlernen konnte. Thiliriel war gerade einmal drei Jahre alt, als sie in einen schrecklichen Unfall verwickelt wurde, der sie für immer gezeichnete. Seitdem wurde sie von den Dienern Thranduils, des Königs des Düsterwaldes, versorgt.

Thiliriel kannte ihren wahren Ursprung nicht und wusste wenig über ihre Vergangenheit. Sie wurde in den Hallen des Königs aufgezogen, jedoch wurde sie um jeden Preis von einer bestimmten Person ferngehalten: Legolas, der Prinz des Düsterwaldes.

Legolas war ein herausragender Bogenschütze und Krieger, bekannt für seine unübertroffene Geschicklichkeit im Umgang mit Pfeil und Bogen. Er war der Sohn Thranduils und galt als einer der tapfersten Krieger des Waldes.

Obwohl Thiliriel von den Dienern gut behandelt wurde, sehnte sie sich insgeheim danach, mehr über ihre Herkunft zu erfahren und eine Verbindung zu anderen Elben herzustellen. Doch jedes Mal, wenn sie versuchte, darüber zu sprechen oder sich Legolas zu nähern, wurde sie zurückgewiesen und von den Dienern unter Verschluss gehalten.

Trotzdem hoffte Thiliriel weiterhin, eines Tages Antworten auf ihre Fragen zu finden und vielleicht sogar die Möglichkeit zu haben, mit Legolas zu sprechen, um das Geheimnis ihrer Herkunft zu lüften. Und so begann ihr Abenteuer im düsteren Herz des Düsterwaldes, wo die Schatten des Unbekannten lauerten und die Geheimnisse der Vergangenheit darauf warteten, enthüllt zu werden.

Thiliriel verstand nicht, warum es verboten war, über den Prinzen zu sprechen. Sie sehnte sich danach, mehr über ihn zu erfahren, über seine Abenteuer, seine Träume und vielleicht sogar über ihre gemeinsame Vergangenheit. Doch es war ein ungeschriebenes Gesetz im Düsterwald, dass Thranduil persönlich durchsetzte.

Trotzdem wagte Thiliriel es, sich heimlich nachts aus ihrem Zimmer zu schleichen, um einen Blick auf den Prinzen zu erhaschen, wenn er in der Ferne trainierte oder auf Patrouille ging. Sie beobachtete ihn aus dem Schutz der Schatten, während ihr Herz vor Aufregung schneller schlug.

Eines Tages, als Thiliriel gerade dabei war, sich unbemerkt zu entfernen, wurde sie plötzlich von einem der Diener des Königs erwischt. "Was tust du hier, Kind?", fragte er streng und packte sie am Arm, um sie zurück ins Schloss zu führen.

"Ich ... ich wollte nur ...", stammelte Thiliriel, doch der Diener unterbrach sie. "Es ist verboten, den Prinzen zu beobachten. Du weißt, dass Thranduil es nicht duldet."

Enttäuscht und verwirrt kehrte Thiliriel in ihr Zimmer zurück. Warum wollte Thranduil sie so sehr von seinem Sohn fernhalten? Was war das Geheimnis, das er vor ihr verbarg?

Die Tage vergingen, und Thiliriel wurde nur im Bogenschießen unterrichtet, wenn Legolas nicht anwesend war. Sie wurde von den Dienern ständig überwacht, als ob sie eine Gefahr für den Prinzen darstellen würde.

Eines Tages wagte Thiliriel es, eine der Dienerinnen zu fragen, warum Thranduil sie so streng von Legolas fernhielt. Die Dienerin seufzte und sagte leise: "Es gibt Gründe, die über unser Verständnis als einfache Diener hinausgehen, mein Kind. Es liegt nicht an uns, darüber zu urteilen."

Thiliriel spürte, dass hinter den Worten der Dienerin mehr steckte, als sie preisgeben konnte. Doch sie beschloss, sich nicht entmutigen zu lassen. Sie würde weiterhin nach Antworten suchen und sich nicht davon abhalten lassen, das Geheimnis ihrer Herkunft und ihre Verbindung zu Legolas zu enthüllen.