Kapitel 12

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Als die Orks angriffen, musste Thiliriel bei den anderen Frauen und Kindern bleiben. Sie konnte das nicht ertragen. Viele der Frauen und Kinder fragten Thiliriel, wieso sie dann nicht kämpfte.„Du bist eine Kriegerin, oder nicht?" fragte eine junge Frau, ihre Augen weit vor Angst und Verzweiflung.Thiliriel biss sich auf die Lippe. „Ich habe Legolas versprochen, dass ich hier bleibe", sagte sie leise.„Aber wir brauchen dich da draußen", sagte eine ältere Frau. „Du könntest einen Unterschied machen."Thiliriel war hin und hergerissen zwischen ihrem Willen und ihrem Versprechen. Doch dann gewann ihr Wille. Sie schnappte sich einen Bogen und eilte nach draußen. Als sie das Schlachtfeld betrat, wurde sie sofort von einem Ork attackiert. Thiliriel erinnerte sich an die Übungen mit Gandalf und setzte ihre Kräfte ein. Sie hob die Hand, und ein eisiger Windstoß fegte über das Schlachtfeld, schleuderte den Ork von den Beinen und gefror ihn auf der Stelle.Legolas, der auf der Mauer kämpfte, bemerkte sie und rief: „Thiliriel! Was tust du hier?"„Ich kann nicht einfach zusehen, wie ihr kämpft und ich nichts tue!" rief sie zurück und schoss einen Pfeil ab, der einen weiteren Ork traf.Aragorn, der inmitten des Kampfgetümmels war, sah sie und nickte zustimmend. „Gut, dass du hier bist, Thiliriel. Wir könnten jede Hilfe gebrauchen."Die Orks drangen immer weiter vor, und Thiliriel kämpfte tapfer an der Seite der anderen. Sie nutzte ihre Kräfte, um Eiswände zu errichten und Orks zu besiegen, die zu nahe kamen. Sie bewegte sich geschickt und schnell, erinnerte sich an jede Lektion, die Gandalf ihr beigebracht hatte.Ein besonders großer und bedrohlicher Ork griff sie an, und Thiliriel wich seinen Schlägen geschickt aus. Mit einer schnellen Bewegung setzte sie ihre Kräfte ein und ließ ihn zu Boden fallen, als der Boden unter ihm gefror.Gimli, der in der Nähe kämpfte, sah sie und rief: „Das ist der richtige Geist, Mädchen! Zeig diesen Ungeheuern, was eine echte Kriegerin ist!"Thiliriel nickte entschlossen und kämpfte weiter. Trotz der schier endlosen Wellen von Orks und der überwältigenden Dunkelheit, die sie umgab, hielt sie durch. Legolas kämpfte an ihrer Seite, schoss Pfeil um Pfeil ab und sah zu, dass ihr nichts geschah.„Du bist erstaunlich", sagte Legolas, als er neben ihr kämpfte. „Ich wusste, dass du stark bist, aber das hier übertrifft meine Erwartungen."Thiliriel lächelte erschöpft, aber stolz. „Ich tue nur, was ich tun muss."Plötzlich hörten sie einen durchdringenden Ruf, der über das Schlachtfeld hallte. Es war das Horn von Rohan. Verstärkung war eingetroffen, angeführt von Gandalf, der auf seinem weißen Schimmel ritt.„Zum Angriff!" rief Gandalf und führte die Reiter von Rohan in die Schlacht.Die Orks wurden von der unerwarteten Verstärkung überwältigt und begannen zurückzuweichen. Thiliriel, Legolas, Gimli und Aragorn kämpften mit neuer Hoffnung und Energie weiter.Nachdem der Kampf vorbei war und die Orks zurückgedrängt wurden, versammelten sich die Gefährten. Thiliriel atmete schwer und ließ sich auf die Knie sinken.„Das hast du gut gemacht", sagte Gandalf, als er auf sie zukam. „Deine Kräfte haben uns heute sehr geholfen."Legolas kniete sich neben sie und nahm ihre Hand. „Ich bin so stolz auf dich, Thiliriel. Du hast nicht nur mich gerettet, sondern uns allen geholfen, diesen Tag zu überstehen."Thiliriel sah ihn an, Tränen der Erleichterung und des Stolzes in ihren Augen. „Ich konnte nicht einfach tatenlos zusehen. Ihr alle seid mir zu wichtig."Aragorn legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Du hast gezeigt, dass du eine wahre Kriegerin bist, Thiliriel. Wir sind froh, dich an unserer Seite zu haben."Die Gefährten ruhten sich aus, während Gandalf und Theoden die nächsten Schritte planten. Thiliriel wusste, dass dies nur der Anfang war, aber sie war bereit, sich jeder Herausforderung zu stellen, solange sie ihre Freunde und die, die sie liebte, beschützen konnte.Legolas und Gimli standen nebeneinander, die getöteten Orks zählend. „Ich habe genau 42 Orks getötet," verkündete Legolas stolz, während er seine Pfeile durchzählte.Gimli lachte und klopfte sich auf die Brust. „Das ist süß und gar nicht einmal schlecht, für einen 'verwöhnten' Prinz aus dem Düsterwald. Aber ich habe gerade auf Nummer 43 gesessen." Er deutete auf einen Ork, der neben ihm lag.Legolas hob eine Augenbraue und spannte seinen Bogen. Er schoss einen Pfeil direkt in den Ork. „43," sagte er gelassen.Gimli schnaufte. „Er war schon tot!"„Er hat noch gezuckt," entgegnete Legolas mit einem selbstzufriedenen Lächeln. „Mein Elbenauge entgeht nichts."Gimli brummte etwas Unverständliches, konnte aber ein Lächeln nicht verbergen. „Du Elben und eure übernatürlichen Sinne."Die beiden Gefährten lachten gemeinsam, als sie sich zu den anderen gesellten. Thiliriel sah das Spiel der beiden und konnte nicht anders, als ebenfalls zu schmunzeln. Aragorn, der in der Nähe stand, schüttelte den Kopf und lachte leise. „Es ist gut zu sehen, dass ihr beide trotz allem noch Sinn für Humor habt."Gimli nickte ernst. „In solchen Zeiten ist es wichtig, sich an das zu erinnern, was uns menschlich – oder zwergisch – macht."Legolas legte Thiliriel eine Hand auf die Schulter. „Bist du in Ordnung?"Thiliriel nickte, aber in ihren Augen lag eine Spur von Sorge. „Ja, aber was kommt als nächstes?"„Wir müssen weiterziehen," sagte Aragorn entschieden. „Gandalf und Theoden planen bereits die nächsten Schritte. Wir müssen sicherstellen, dass Helms Klamm verteidigt bleibt."Gimli klopfte Legolas auf die Schulter. „Dann lasst uns keine Zeit verschwenden. Wer weiß, wie viele Orks da draußen noch auf uns warten. Und ich habe immer noch ein paar Rekorde zu brechen."Legolas lächelte. „Dann wollen wir sehen, ob du diesen Rekord lange halten kannst, mein Freund."Thiliriel seufzte leise und sah zu Legolas auf. „Sei vorsichtig, ja? Ich möchte nicht noch einmal sehen, wie du verletzt wirst."Legolas legte sanft seine Hand auf ihre Wange. „Ich verspreche es dir. Und du? Bleibst du an meiner Seite?"„Immer," flüsterte sie und drückte seine Hand.Die Gefährten machten sich bereit, weiterzuziehen. Jeder von ihnen war sich der bevorstehenden Herausforderungen bewusst, aber sie waren entschlossen, zusammenzuhalten und für das zu kämpfen, was ihnen wichtig war. Mit neuer Energie und Entschlossenheit zogen sie weiter, bereit, das nächste Kapitel ihrer Reise zu bestreiten.

Die letzte Winterelbin [Legolas FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt