Kapitel 11

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Die vier kehrten mit Gandalf zu den Rohirrim zurück. Die Krieger von Rohan waren verblüfft, als sie den Zauberer in weißen Gewändern sahen, doch ihre Verblüffung verwandelte sich schnell in Respekt, als sie erkannten, wer vor ihnen stand.

„Gandalf der Weiße", murmelte Éomer ehrfurchtsvoll. „Wir dachten, Ihr wäret verloren."„Verloren, aber nicht vergessen", erwiderte Gandalf mit einem leichten Lächeln. „Wir haben keine Zeit zu verlieren. Theoden, der König von Rohan, ist nicht er selbst. Er wird von Saurons Geist kontrolliert."

Legolas sah Gandalf an. „Was müssen wir tun?"„Wir müssen nach Edoras", antwortete Gandalf entschlossen. „Dort müssen wir Theoden von Sarumans Einfluss befreien."

„Ist das möglich?" fragte Thiliriel besorgt. „Kann ein Mensch wirklich von solch dunkler Magie befreit werden?"Gandalf nickte ernst. „Es wird schwierig sein, aber es ist möglich. Ich brauche eure Hilfe, und wir müssen stark und entschlossen sein."

Die Gruppe zog gemeinsam weiter, die Rohirrim an ihrer Spitze. Der Weg nach Edoras war lang, aber die Entschlossenheit in ihren Herzen trieb sie voran. Während der Reise erklärte Gandalf ihnen immer wieder die Wichtigkeit ihrer Mission und die Gefahren, die auf sie warteten.„Theoden ist nicht nur ein König", sagte Gandalf. „Er ist ein Symbol für den Widerstand gegen die Dunkelheit. Wenn wir ihn befreien, geben wir Rohan und ganz Mittelerde neue Hoffnung."Gimli grummelte, „Also gut, Gandalf. Wir werden tun, was nötig ist. Aber dieser Saruman ist ein heimtückischer Feind. Ich traue keinem Zauberer, der sich mit solch dunklen Mächten einlässt."„Das tue ich auch nicht, Gimli", antwortete Gandalf. „Aber wir haben keine Wahl. Wir müssen Theoden retten, sonst fällt Rohan in die Hände der Dunkelheit."

Als sie Edoras erreichten, sahen sie, wie die Stadt unter einer düsteren Wolke lag. Die Bewohner wirkten niedergeschlagen und mutlos. Gandalf führte die Gruppe direkt zum Goldenen Saal von Meduseld, wo Theoden residierte.

Vor dem Eingang wurden sie von Grima Schlangenzunge, Theodens finsterem Berater, aufgehalten. „Was wollt ihr hier?" zischte er. „Der König empfängt keine Besucher."Gandalf trat vor und fixierte Grima mit einem durchdringenden Blick. „Tretet beiseite, Schlangenzunge. Eure Zeit des Flüsterns und der Lügen ist vorbei."

Grima wich einen Schritt zurück, eingeschüchtert von Gandalfs neuer Macht. „Ihr habt hier nichts verloren, Zauberer."„Das werden wir sehen", erwiderte Gandalf und trat in den Saal ein.Im Inneren saß Theoden, alt und gebrechlich wirkend, auf seinem Thron. Seine Augen waren leer und seine Haut war bleich. Gandalf näherte sich ihm langsam.„Theoden, König von Rohan", rief Gandalf mit donnernder Stimme. „Erinnert euch an eure Stärke und Weisheit. Erinnert euch an das, was ihr einst wart."

Theoden sah ihn an, aber es schien, als ob er durch Gandalf hindurchblickte. Grima trat vor, versuchte, Gandalf zu stoppen, aber Legolas und Aragorn packten ihn und zogen ihn zurück.„Eure Zeit ist vorbei, Grima", sagte Aragorn scharf.Gandalf hob seinen Stab und rief: „Saruman, ich weiß, dass du hier bist! Verlasse diesen Körper und kehre in die Schatten zurück!"

Ein schrecklicher Schrei erfüllte den Raum, als der dunkle Einfluss von Theoden wich. Langsam kehrte das Leben in seine Augen zurück, und er sah Gandalf an.„Gandalf?" flüsterte er. „Was ist geschehen?"„Ihr seid frei, Theoden", antwortete Gandalf sanft. „Die Dunkelheit hat euch verlassen. Jetzt ist es an der Zeit, euer Volk zu führen."

Die Versammelten atmeten auf, als sie sahen, dass ihr König wieder bei Verstand war. Theoden stand auf, seine Kräfte kehrten zurück. „Rohan wird nicht fallen", erklärte er mit neuer Entschlossenheit. „Wir werden gegen die Dunkelheit kämpfen."Thiliriel, die bisher schweigend zugesehen hatte, trat vor und verneigte sich vor Theoden. „Wir stehen an eurer Seite, König Theoden. Gemeinsam werden wir gegen die Bedrohung kämpfen."Theoden nickte dankbar. „Dann lasst uns beginnen. Wir haben keine Zeit zu verlieren."Mit Gandalfs Hilfe und der Unterstützung der Gefährten und der Rohirrim bereitete sich Rohan darauf vor, der kommenden Dunkelheit die Stirn zu bieten.

Es war klar, dass es Krieg geben würde. Gandalf setzte sich auf einen weißen Schimmel und ritt davon, um Verstärkung zu suchen. Währenddessen halfen Legolas, Gimli, Aragorn und Thiliriel Theoden dabei, die Bewohner Rohans zu evakuieren. Es ging nach Helms Klamm. Gimli faselte die Nichte des Königs, Èowyn, davon voll, dass es angeblich keine weiblichen Zwerge gab.

„Es gibt keine weiblichen Zwerge, sagt Ihr?“ fragte Èowyn mit einem belustigten Lächeln.

„Ganz genau“, brummte Gimli. „Viele Menschen glauben, wir Zwerge würden aus Steinen wachsen.“

Legolas, der neben ihnen herging, konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. „Und wie, mein lieber Gimli, entstehen dann neue Zwerge, wenn es keine weiblichen gibt?“

Gimli öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, schloss ihn dann aber wieder und starrte Legolas verwirrt an. „Nun, das ist… eine andere Geschichte.“

Legolas lachte, und Èowyn stimmte in das Lachen ein. Thiliriel, die diese Szene beobachtete, fühlte einen Stich der Eifersucht in sich. Sie sah, wie Legolas gemeinsam mit Èowyn lachte und zog ihn deshalb an sich. Sie wollte denjenigen, den sie liebte, nur für sich alleine haben.

„Legolas“, sagte Thiliriel leise, „wir sollten uns auf den Weg konzentrieren.“

Legolas sah sie an und bemerkte das Besorgnis in ihren Augen. „Natürlich, Thiliriel. Ich wollte nur Gimli ein wenig necken.“

Als sie weiterzogen, legte Legolas seinen Arm um Thiliriel und zog sie sanft zu sich. „Thiliriel, wenn es zum Krieg kommt, würde ich dich bitten, bei den anderen Frauen und Kindern zu bleiben.“

Thiliriel blieb abrupt stehen und sah ihn erschrocken an. „Wieso?“

„Du bist noch nicht so erfahren im Kampf“, erklärte Legolas sanft. „Ich möchte nicht, dass dir etwas zustößt.“

Thiliriel schüttelte den Kopf. „Ich kann kämpfen, Legolas. Ich werde nicht einfach zusehen, wie du und die anderen euer Leben riskieren, während ich mich verstecke.“

Legolas seufzte und sah ihr in die Augen. „Es geht nicht darum, dass ich dir nicht vertraue. Es geht darum, dass ich dich beschützen möchte. Du bist mir wichtig, Thiliriel.“

Thiliriel sah ihn an, ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Ich will nicht, dass du ohne mich kämpfst, Legolas. Wir haben schon so viel zusammen durchgemacht. Ich will an deiner Seite sein, egal was passiert.“

Legolas zog sie in eine Umarmung. „Ich verstehe, Thiliriel. Aber versprich mir, dass du vorsichtig sein wirst. Ich könnte es nicht ertragen, dich zu verlieren.“

Thiliriel nickte und legte ihren Kopf an seine Brust. „Ich verspreche es, Legolas. Aber erwarte nicht, dass ich mich verstecke.“

Die Gruppe zog weiter, und nach einiger Zeit erreichten sie Helms Klamm. Die Vorbereitungen für die Verteidigung der Festung liefen auf Hochtouren. Die Frauen und Kinder wurden in die sichersten Bereiche gebracht, während die Männer und Krieger sich auf den bevorstehenden Angriff vorbereiteten.

„Es wird nicht leicht werden“, sagte Theoden zu Aragorn, als sie die Festungsmauern inspizierten. „Aber wir werden kämpfen. Wir werden Rohan verteidigen.“

„Und wir werden an eurer Seite kämpfen“, erwiderte Aragorn entschlossen.

Thiliriel stand neben Legolas und beobachtete die Vorbereitungen. „Ich hoffe, Gandalf kommt rechtzeitig mit Verstärkung zurück“, sagte sie leise.

„Das hoffe ich auch“, antwortete Legolas. „Aber wir müssen vorbereitet sein, auch wenn er es nicht rechtzeitig schafft.“

Die Nacht brach herein, und die Stimmung in Helms Klamm wurde angespannt. Jeder wusste, dass der Angriff jederzeit beginnen konnte. Die Gefährten versammelten sich, um ihre Strategie zu besprechen.

„Wir müssen die Mauern halten, solange wir können“, sagte Aragorn. „Jeder von uns hat eine wichtige Rolle. Bleibt stark und kämpft für das, woran ihr glaubt.“

Thiliriel sah Legolas an und spürte, wie ihre Entschlossenheit wuchs. Egal was passierte, sie würde an seiner Seite kämpfen. Die Liebe und das Band zwischen ihnen gaben ihr die Kraft, die sie brauchte, um den kommenden Kampf zu überstehen.

Der Morgen graute, und die feindlichen Armeen waren am Horizont zu sehen. Die Schlacht um Helms Klamm stand kurz bevor, und die Gefährten bereiteten sich darauf vor, sich den Dunkelheit entgegenzustellen.

Die letzte Winterelbin [Legolas FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt