Die, die verfolgt wird

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Ich habe gerade gemerkt, wie viel seid sied dem letzten Update vergangen ist ... sorry. Erinnert mich ruhig mal gerne durch Kommentare oder so :)

Kapitel 23: Die, die verfolgt wird


Ich war gerade in meinem Badezimmer und schminkte mich ab. Ich blickte in den Spiegel und müde Augen blickten mir entgegen. Ich gähnte einmal und ich griff nach meiner Zahnbürste und Zahnpaste. Nachdem ich mir die Zähne geputzt hatte und mich umgezogen hatte, öffnete ich meinen Zopf. Mir tat die Kopfhaut etwas weh, weil ich anscheinend den Zopf zu fest gemacht hatte.
Ich strich mir ein paar Mal durch die Haare um das spannende Gefühl weg zu bekommen.
Man bin ich müde.
Das Essen mit Chrollos Freunden verlief ziemlich ruhig. Keine Besonderen Vorkommnisse und es war wirklich entspannt. Das hätte ich zwar eigentlich nicht gedacht. Ich hatte kurz das Gefühl, dass Hisoka auftauchen könnte aber von dem fehlte jede Spur.
Zu meinem Glück.
Ich gähnte noch einmal und tapste dann barfuss aus dem Badezimmer.
Endlich hatte ich den Schlüssel. Ich war ja schließlich nur wegen dem Schlüssel hier...
Jetzt heißt es nur noch das Turnier hinter sich zu bringen und dann konnte ich von hier wieder verschwinden.
Ich setzte mich auf mein Bett und legte mich dann anschließend unter die Decke. Ich machte noch das Licht aus und dann kuschelte ich mich in meine Decke ein.

Lucy Traum:
Ich befand mich barfuss in einem riesigen Labyrinth. Es war ziemlich kalt und ich fröstelte leicht. Ich strich mir ein paar Mal über die Oberarme. Ich sah an mir herunter. Kein Wunder, dass mir kalt war. Ich trug schließlich nur meine Schlafsachen, die aus einer kurzen Stoffhose und einem einfachen T-Shirt bestanden.
Ich sah mich um. Der Ort hatte irgendwas Mysteriöses. Ich hatte ein ganz ganz komisches Gefühl. Ich drehte mich ein paar Mal um die eigene Achse. Es sah alles gleich eintönig aus. Gedämmtes Licht. Grau Wände. Grauer Boden. Alles sieht gleich aus...
Es hilft nichts, hier einfach rum zu stehen. Hier muss es ja irgendwo einen Ausgang geben. Ich lief also los.
Diese Gänge waren fast schon Labyrinth artig... nein, viel eher befand ich mich wirklich in einem Labyrinth.
Gab es nicht irgendeine Faustregel, wie man immer aus einem Labyrinth herauskam? Hm... was hatte mein Opa gesagt? Ich glaube man musste immer rechts abbiegen. Naja, ein versuch schadet nicht. Ich hielt noch mal kurz inne und sah auf meine Hände. Da war doch noch was.
Ich grübelte kurz und dann viel es mir ein. Man musste auch mit seiner rechten Hand die Wand berühren und dann einfach den Weg ablaufen.
Ich berührte also die kalte Wand und machte mich dann auf den Weg.
Wie bin ich eigentlich hier her gekommen? In meinem Kopf war ein komischer Schleier. Ich versuchte angestrengt an die letzten Stunden zu denken aber mein Kopf war einfach leer.

Ich lief schon ziemliche lange durch das Labyrinth aber bis jetzt war noch kein Ausgang in Sicht.
Plötzlich vibrierte der Boden und ich blieb abrupt stehen. Ich lauschte und ich konnte ein komisches Kratzten vernehmen.
Das vibrieren und das Kratzten hörten nach einigen Sekunden auf. Ich sah mich ein paar Mal um aber ich konnte keine Veränderung erkennen.
Seltsam....
Ich wollte mich wieder in Bewegung setzten, als ich ein leises Kichern hören konnte. „Wer ist da?!", brüllte ich durch die Gänge.
Ich lauschte in die Stille aber es war wieder totenstill. Hatte ich mir das nur eingebildet?
Ich wurde langsam unruhig. Die Situation gefiel mir gar nicht.
Nach einigen Sekunden, in denen ich mich immer noch nicht geregt hatte, beschloss ich wieder weiter zu gehen.
Mein Puls war erhöht und ich achtete auf jedes Geräusch.
Leider kamen die einzigen Geräusche von mir. So ging es immer weiter, bis ich ein kontinuierliches Stapfen hörte. Ich bewegte mich anscheinend darauf zu.
Vorsichtig ging ich weiter. Waren das Schritte?
Könnte hinkommen.
Das Stapfen wurde immer lauter und bei jedem Schritt vibrierte die Erde leicht.
Was zur Hölle war das?
Unsicher sah ich mich um.
Da! Ich konnte wieder das kichern vernehmen aber ich traute mich nicht, etwas zu sagen. Das kichern kam aus einer anderen Richtung als die Schritte.
Was geht hier bitte ab? Bin ich in einem schlechten Gruselfilm gelandet oder was?
Mein Puls wurde noch eine Spur schneller und das Adrenalin rauschte nur so durch meine Venen.
Ich machte mich wieder auf den Weg. Zusätzlich zu den Schritten konnte ich jetzt auch ein tiefes Schnauben hören.
Bei jedem Schritt bebte die Erde. Ich wollte gerade um die nächste Kurve gehen, als plötzlich genau aus dieser Richtung ein riesiges etwas in mein Sichtfeld schritt.
Geschockt hielt ich den Atem an und riss die Augen auf.
Vor mir stand ein halb Mensch halb Stier Wesen. Woah?! Bin ich hier in einem schlechten Mythosfilm gelandet oder was??? Das war zu einhundert Prozent ein fucking Minotaurus. Der Minotaurus hatte eine riesige Doppelaxt in der Hand. Um den menschlichen Oberkörper waren lederne Gurte gespannt, die in einem Lendenschutz endeten.
What the Fuck?!
Würde ich einen Beast-Hunter kennen, dann würde der jetzt ausrasten!
Der Minotaurus blieb stehen und drehte ganz langsam seinen Kopf in meine Richtung. Rote Augen starrten mich an.
Es passierte ein paar Sekunden nichts und wir sahen uns nur in die Augen.
„Ähhh... hi, du weißt nicht zufällig, wie man hier rauskommt?"

Der Minotaurus begann zu Brüllen und hob seine Axt. „Ok, ich schätze mal das heißt nein..."
Ich lachte nervös. Der Minotaurus ließ seine Axt auf mich sausen und ich sprang zur Seite. Da wo ich eben noch gestanden hatte, war jetzt ein kleiner Krater.
Man, ich hatte doch nur nach dem Weg gefragt.
Der Minotaurus hob wieder seine Axt und holte aus.
Ok, Zeit schleunigst abzuhauen. Ich machte auf dem Absatz kehrt und rannte davon.

Ich sah über meine Schulter. Fuck! Der war ziemlich schnell unterwegs und folgte mir.
Der Minotaurus rannte mir hinterher und bei jedem Schritt bebte die Erde.
Das Adrenalin raste nur so durch meine Venen.
Ich musste irgendwas gegen den Stier tun. Wenn ich in eine Sackgasse laufe, dann wars das mit mir.
Ich schlitterte um die nächste Kurve und kleine Steine bohrten sich in meine Füße. Scheiße tat das weh!
Ich biss die Zähne zusammen und sah kurz nach hinten.
Oh Fuck! Der Minotaurus hatte ziemlich aufgeholt.
Irgendwas war doch. Ich konnte doch kämpfen. Aber wie machte ich das? Ich hatte doch schon gegen gefährlichere Gegner gekämpft.
Mein Kopf begann zu pochen und ich griff mir an die Stirn.
Kämpfen... Ich hatte doch immer irgendwas mit meinem Papa trainiert...
Meine Gedanken waren getrübt aber ich konnte langsam ein Bild erkennen.
Das war ich... und ich schwebte! Ich schwebte?
Hinter mir holte der Minotaurus aus und ich konnte gerade noch so ausweichen. Ich knallte gegen den Boden und Steine und Dreck bohrten sich in meine Haut.
Meine Füße waren mittlerweile blutig und ich hinterließ eine ganz schöne Spur.
Ich sprang schnell wieder auf die Füße und rannte los.
Ich konnte wieder ein kichern hören und ich sah mich um.
Was soll die scheiße?
Ich bog um die nächste Kurve. Direkt danach bog ich noch mal ab. Mein Atem ging mittlerweile schwer aber ich rannte einfach weiter. Als ich wieder zurück sah, war von dem Minotaurus nichts zu sehen.
Ich rannte trotzdem weiter. Keine zehn Pferde würden mich jetzt dazu bringen anzuhalten.
Wo war der Minotaurus hin? Ich spürte seine Schritte nicht mehr obwohl er eigentlich direkt hinter mir war. Ist er stehen geblieben? Aber warum?
Nach einiger zeit blieb ich stehen und lehnte mich erschöpft gegen die Wand.
Meine Füße brannten und ich verzog vor Schmerzen meine Augenbraunen.
Was für ein scheiß Tag...
Aber wie zur Hölle komm ich hier her? Vielleicht wollten Ayumi, Ging und ich wieder Antike Ruinen erkunden und ich hab mir den Kopf gestoßen. Das könnte meine Gedächtnislücken erklären.
Ich tastete meinen Kopf ab aber ich konnte keine Wunde entdecken.
Hm... wenn ich so darüber nachdenke war das quatsch. Wir hatten doch beschlossen keine Ruinen mehr zusammen zu erforschen. Das machte doch nur noch Ging. Ayumi musste Aufträge für ihre Familie erledigen und ich tat das gleiche.

So ein Dreck aber auch! Ich rappelte mich auf und machte mich dann wieder auf den Weg.
Wände... hier sind nur Wände. Das gibt's doch nicht. Irgendwo muss es hier doch einen Ausweg geben.
Plötzlich vibrierte der Boden und es war wieder dieses komische kratzende Geräusch zu hören.
Ich drehte mich um. So viel zum Thema mit der immer rechts abbiegen Taktik....
Die scheiß Wände können sich bewegen. Ich raste hier gleich aus.
Die Wand schob sich langsam zu Seite und dahinter stand plötzlich wieder der Minotaurus. „Scheiße!", fluchte ich.
Ich wollte gerade einen Schritt zurück treten, als ich nach hinten viel. Die Wände drehten sich und ich stürzte in die tiefe.
Ich konnte noch erkennen, wie sich der Minotaurus langsam auflöste und ich zog verwirrt meine Augen zusammen.
Der Minotaurus war nicht real. Oder hatte ich mir das nur eingebildet?
Aber ich konnte deutlich seine Schritte spüren und wie der Boden jedes Mal erzitterte, wenn er mit seiner Axt darauf einschlug...
Aber der Stier hatte sich eindeutig vor mir aufgelöst.
Ich flog in ein schwarzes Loch. Um mich herum herrschte nun völlige Dunkelheit.
„Es tut mir leid..."

Da war eine Stimme. Sie schien von überall zu kommen.
„Was tut dir leid?", rief ich in die Dunkelheit.
Ich wartete kurz aber es kam keine Antwort zurück.
Plötzlich hatte ich das Gefühl, dass die Dunkelheit vor mir Gestalt annahm. Die Gestalt blieb völlig schwarz und plötzlich legten sich zwei Hände um meinen Hals.
Erschrocken wollte ich nach den Händen greifen aber ich griff einfach durch die Dunkelheit hindurch. Ich versuchte ruhig zu bleiben und irgendwas zu fassen zu bekommen. Aber da war nichts.
Ich konnte zwar die Gestalt vor mir erkennen aber ich konnte sie nicht berühren.
Durch die Flucht vor dem Minotaurus war ich noch ziemlich geschafft.
Langsam wurde die Luft knapp und ich wurde panisch. Der Griff um meinen Hals wurde noch eine Spur fester und ich versuchte nach Luft zu schnappen.
Das kann es doch jetzt nicht gewesen sein?!
Scheiße! Scheiße!
Ich bekam mittlerweile kaum noch Luft und das Bild um mich herum begann zu flimmern. Schwarze Punkte tanzten vor meinen Augen auf und ich versuchte dagegen anzublinzeln. Wenn ich nicht gleich Luft bekam, dann wars das wirklich mit mir.
„Mist!", hörte ich es noch murmeln, ehe meine Sicht komplett schwarz wurde.


Schweißgebadet wachte ich auf und hustete ein paar Mal. Ich brauchte unbedingt was zu trinken. Mein Hals fühlte sich an wie Schmirgelpapier. Ich schnappte gierig nach Luft weil ich das Gefühl hatte zu ersticken.
Was war das bitte für ein krasser Traum?
Ich griff nach der Wasserflasche, die auf dem Nachttisch stand und nahm kräftige Schlücke.
Ich sah kurz auf die Uhr. Es war kurz vor 7 Uhr aber ich fühlte mich überhaupt nicht erholt.
Mein Blick wanderte durch den Raum und blieb dann an meiner Bettdecke hängen.
War das Blut?
Verwirrt hob ich meine Bettdecke an.
Völlig geschockt blickte ich auf meine Füße.
Sie waren voller Blut... Scheiße. Völlig panisch sprang ich auf, was zugegebenermaßen ziemlich dumm war, weil ich sofort umkippte und mir den Kopf stieß, da mein Kreislauf absolut im Keller war und meine Füße völlig offen waren.
Der Schleier in meinem Kopf war Weg und ich aktivierte direkt mein Nen um langsam ins Bad zu schweben.
Im Traum war alles weg oder gesperrt, was mit Nen zu tun hatte...
Im Bad angekommen stürzte ich zum Spiegel. Ich schlug mir eine Hand vor den Mund und starrte schockiert auf meinen Hals.
Da waren Hand abdrücke zu sehen. Mein ganzer Hals war blau und man konnte deutlich die Finger erkennen, die darum lagen.
Das konnte kein Traum gewesen sein. Das war bittere Realität!
Wurde ich weg teleportiert?
Ich strich mir vorsichtig über den Hals und zuckte schmerzhaft zusammen.
Was mach ich denn jetzt? Irgendwie schämte ich mich, so schwach gewesen zu sein...
Aber ich konnte mich nicht an Nen erinnern. Meine Gedanken mussten Manipuliert worden sein.
Ich sah wirklich fürchterlich aus.
Ich rutschte auf den Boden und lehnte mich gegen die Wand. Mein Puls raste und mir war unglaublich heiß.
Ich lehnte meine Stirn gegen die Kühle Wand und schloss die Augen. Die Kälte beruhigte mich und ich atmete ein paar Mal tief aus und ein.
Ich musste versuchen klar zu denken.
Wer hatte etwas davon mich umzubringen? Mir vielen ein paar Leute ein aber die hatten alle nicht die passende Fähigkeit und waren viel zu weit weg. Titty? Ne, eher nicht. Hm...
Wer könnte was gegen mich haben. Ich kaute auf meiner Lippe. Raidon?! Na klar.
Sein Freund hat doch irgendwie mitbekommen, dass ich ihn umgebracht habe. Vielleicht als Rache? Vielleicht will er den Schlüssel zurück haben. Außer Raidons Freund viel mir kein anderer ein.
Ich richtete mich wieder auf und biss die Zähne zusammen. Der konnte was erleben! Den werde ich so richtig fertig machen, dass er nicht mal mehr weiß wo oben und unten ist!
Langsam richtete ich mich auf und setzte mich auf den Klodeckel. Zuallererst musste ich mich um meine Füße kümmern. Umständlich setzte ich mich im Schneidersitz hin und besah mir meine Füße.
Sie waren offen und sahen ziemlich lädiert aus. Das Blut war größtenteils schon getrocknet und sickerte wenn dann nur noch ganz langsam vereinzelt aus größeren Wunden.
Meine Füße pochten unangenehm.
Ich strich vorsichtig über eine tiefere Wunde.
Ein heftiger Schmerz ließ mich inne halten. Das musste ich eindeutig heilen lassen. Wenn das so weiter geht, werde ich noch Dauergast in der Krankenstation.
Nachdenklich legte ich meinen Kopf schief und Augenblicklich begann mein Hals zu schmerzen.
Die Füße konnte ich Problemlos heilen lassen. Da wird niemand großartig fragen stellen aber bei meinem Hals sah das schon ganz anders aus.
Den werde ich nicht so einfach heilen lassen können.
Ich stand vorsichtig auf und mithilfe meiner Fähigkeiten, schwebte ich leicht über den Boden.
Mein Blick fiel noch mal in den Spiegel.
Missmutig verzog ich mein Gesicht. Nein, den konnte ich nicht heilen lassen.

Ich dachte noch mal kurz an Raidons Freund. Für den Fall, dass er doch damit nichts zu tun hat, sollte ich ein paar Vorkehrungen treffen.
Ich trat aus dem Bad raus und Griff nach meinem Handy.
Zeit ein paar Leute anzurufen...

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Ohoh... wen Lu wohl anrufen wird?
Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen!
Bis zum nächsten Mal.

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