Die, die zusammen Zeit totschlagen

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Hier kommt das nächste Kapitel!
Viel Spaß beim lesen :*




Kapitel 24: Die, die zusammen Zeit totschlagen

Die Heiler auf der Krankenstation hatten ohne zu Fragen meine Füße geheilt.
Um meinen Hals würde ich mich später kümmern. Damit die blauen Flecken nicht auffielen, hatte ich mir einen grauen Rollkragenpullover übergezogen.
Mein Hals war dadurch komplett abgedeckt und von Blicken geschützt.

Mit finsterer Miene betrat ich wieder mein Zimmer. Mir juckte es in den Fingern direkt wieder in das Rotlichtviertel zu gehen aber es war noch zu früh. Ich hatte extra darauf geachtet, ob Raidons tot schon gemeldet wurde aber bis jetzt war nichts bekannt.
Wenn ich jetzt wieder in die Nähe seiner Leiche spazieren würde, würde ich mich ziemlich verdächtig machen.
Mir passte das überhaupt nicht aber es wäre einfach dumm von mir dorthin zu gehen.
Ich musste mich einfach noch etwas gedulden.
Ich blickte auf die Uhr in meinem Zimmer. Es war kurz vor 9 Uhr. Hunger hatte ich keinen. Am liebsten würde ich noch eine Runde schlafen aber das kam nicht in Frage.

Obwohl ich wirklich keinen Hunger hatte, beschloss ich in die untere Etage zu fahren um trotzdem eine Kleinigkeit zu Essen. Dort unten würde ich sicher mitbekommen, wenn Raidons tot bemerkt werden würde.
Hat er nicht sogar übermorgen seinen Kampf?
Tja, sein Partner konnte jetzt wohl das Turnier vergessen.
Unten angekommen, bestellte ich mir einen Kaffee, den hatte ich auch bitter nötig und eine Kleinigkeit zum Essen.
Meine Stimme hatte einen kratzigen Tonfall. Ich hörte mich an, als ob ich Schmirgelpapier gegessen hätte.
Ich musste nur kurz warten, dann stand auch schon meine Bestellung vor mir. Ich nahm einen kleinen Schluck von meinem Kaffee.
Obwohl mein Hals bei jedem Schluck höllisch schmerzte, machte mich der Kaffee endlich etwas wacher.
Ich belauschte die Gespräche um mich herum aber diese waren nicht sonderlich spannend.

Gedankenverloren starrte ich aus dem Fenster. Es war heute bewölkt. Vielleicht wird es auch noch regnen.
Meine Finger strichen leicht über den Tisch. Ich fuhr einzelne Unebenheiten nach und merkte so auch nicht, wie sich jemand meinem Tisch näherte.
Erst als sich die Person gegenüber von mir niederließ, wandte ich meinen Blick geradeaus.
„Würdest du jetzt bitte verschwinden?!", kam es von meinem Gegenüber.
Ich folgte ihrem Blick und erblickte Hisoka, der circa einen Meter entfernt von meinem Tisch stand.
„Wirklich schade. Da kann man wohl nichts machen.", kam es fast schon schnurrend von dem Magier, ehe er meinen Gegenüber von oben bis unten musterte und mir einen kurzen, über beide Ohren, grinsenden Blick zu warf.
„Ein angenehmes Frühstück die Damen."
Er deutete eine kleine Verbeugung an und schritt dann langsam aus dem Raum.
Von meinem Gegenüber kam nur ein genervtes stöhnen.
„Danke!"
Verwirrt sah ich zu ihr.
„Für was denn?"
Machi stützte sich mit einem Arm auf dem Tisch ab, und legte ihren Kopf darauf ab.
Mit hochgezogener Augenbraue sah sie mich an.
„Bist du krank? Du klinkst wie ein Elch in der Brunftzeit."
„Woah danke! Das ist das schönste Kompliment, dass mir jemals gemacht wurde."
Ich verdrehte meine Augen.
Machi lächelte mich kurz an. „Immer wieder gerne. Also erzähl, alles ok?"
Ich musste mich kurz räuspern. „Alles gut. Ich hab mich gestern anscheinend etwas verkühlt." Ich zuckte kurz mit den Schultern. „Was war das gerade mit Hisoka?"
Die Pinkhaarige stöhnte genervt auf. „Der Typ kostet mich jetzt schon jeden Nerv." Machi sank etwas in sich zusammen. „Wie kann ich das denn verstehen? Obwohl... nein ich versteh dich."
Ich warf ihr einen mitfühlenden Blick zu.
„Ich weiß immer noch nicht, was sich der Chef dabei gedacht hat."
Aufmerksam musterte ich Machi. Ich war immer noch höchst interessiert, warum Chrollo von Shalnark, Hisoka und Machi Chef genannt wurde. Vielleicht bekam ich ja was aus ihr heraus.
„Das kann ich dir leider nicht sagen. Chrollo scheint ja so was wie ein Anführer oder Leiter zu sein. Darf ich fragen von was?"
In Machis Augen blitze kurz etwas auf. „Sorry aber das kann ich dir leider nicht verraten."
Frustriert lehnte ich mich zurück. Schade aber auch.
„Du bist genauso verschwiegen wie dein Chef.", das Chef, betonte ich dabei extra.
Machi verdrehte die Augen.
Aufgeregtes Getuschel um uns herum lenkte die Aufmerksamkeit von uns auf die Leute, die gerade den Raum betreten hatten.
„Habt ihr es schon gehört?!"
„Ja in einer Gasse!"
„Anscheinend soll niemand etwas mitbekommen haben. Ist das nicht merkwürdig?"
„Angeblich hatte er überall Würgemale am Körper... wer tut nur so etwas?"
„Also ich hab ja gehört, dass seine Wirbelsäule gebrochen war..."
„Die Wirbelsäule? Oh gott, dass ist ja schrecklich?!"

Die Leute redeten alle wild durcheinander. Hat ja ziemlich lange gedauert, bis er gefunden wurde.
Machi warf mir einen kurzen Blick zu.
„Komm, lass uns gehen. Nicht mehr lange und im ganzen Turm wird es von Ermittlern wimmeln. Wir sollten zu Shalnark und Chrollo."
Energisch stand sie auf.
Wenn sie meint. Ich wollte eh noch etwas warten, bis ich zu Raidons kleinem Freund wollte.
„Meinetwegen." Ich stand ebenfalls auf.
Ich musste kurz husten. „Ich sag ja, wie ein Elch."
„Machi?!", knurrte ich die kleinere an.

Zusammen gingen wir zügig zu den Aufzügen.
„Hier herrscht echt ein großer Aufruhr."
„Ist das verwunderlich? Ein Kämpfer des Turniers wurde getötet. Natürlich erregt das großes aufsehen."
Machi nickte mir einmal zu. Machi tippte einen Code im Fahrstuhl ein und der Fahrstuhl fuhr nach oben.
Wenn ich so darüber nachdenke, bin ich noch nie so zu Chrollos Stock über den Aufzug gekommen. Ich hab immer das Fenster benutzt.
Das dauerte ja ewig mit dem Aufzug.
„Das nächste mal nehm ich wieder das Fenster. Wie lange braucht der Aufzug denn?!"

„Nicht jeder kann einfach übers Fenster kommen.", antwortete mir Machi.
Oben angekommen klopfte Machi ein paar Mal gegen Chrollos Tür.
Nach kurzem warten öffnete Shalnark die Tür.
„Hallo Machi, da bist du ja wieder. Und Lucy hast du ja auch gleich mitgebracht. Ist alles ok? Ihr seht ja nicht gerade glücklich aus.", sagte der Blonde feststellend.
„Sie haben den toten Nen-Kämpfer gefunden. Vermutlich werden sie bald hier aufkreuzen. Besser wenn wir hier zusammen sind.", erklärt Machi.
Wir betraten die Wohnung.
„Verstehe. Mal schauen wann sie hier auftauchen."
Wir gingen zusammen den Gang entlang Richtung Wohnzimmer.
„Wir könnten ja eine Runde Karten spielen. Habt ihr Lust?" Der Blonde öffnete die Tür zum Wohnzimmer und ließ erst Machi und mich dann herein, ehe er die Tür hinter uns wieder schloss.
„Klar! Besser als nur rum zu sitzen und zu warten.", willigte Machi ein.
Ja, eine Runde Kartenspielen konnte nicht schaden.
Ich ließ meinen Blick durch das mittlerweile sehr vertraute Zimmer gleiten. Chrollo war nicht da. Wo er wohl sein könnte? Ich konnte ihn jedenfalls nicht in der Nähe spüren.
„Ich bin auch dabei.", krächzte ich.
Shalnark drehte sofort seinen Kopf zu mir. „Das klingt aber nicht gut."
Machi stupste mich mit ihrem Ellenbogen an. „Magst du vielleicht ein Glas Wasser? Du klingst noch schlimmer als vorhin."
Ich lächelte sie dankbar an. „Gerne." Ich wandte mich zu dem Blonden während Machi in die Küche ging.
„Es ist alles gut. Ich hab mich gestern anscheinend leicht erkältet."
„Hm... vielleicht hat der Chef hier irgendwo Halsbonbons."
Shalnark begann ein paar Schubladen durchzuwühlen. Gleich war er an der Schublade, die ich nicht ums verrecken auf bekommen hab, bei meinem kleinen Einbruch hier.
Aufmerksam sah ich dem Blonden zu. Der wird sich bestimmt auch gleich die Zähne ausbeißen an diesem Scheißding.
Shalnark griff nach der Schublade und ohne zu zögern sprang diese auf.
Genervt stöhnte ich auf.
War ja klar...
„Ist was?", fragte mich der Blonde.
Er warf mir einen kurzen Blick über die Schulter zu. „Ich fühl mich nur leicht verarscht."
„Wieso das denn?"
„Diese Schublade ist einfach nur der größte Verräter auf der Welt.", gab ich nuschelnd von mir.
„Wie kann ich das denn verstehen?", kicherte der Blonde.
„Nicht so wichtig. Ich will nicht darüber reden."

Ich setzte mich auf das Sofa und beobachtete den Blonden weiter.
„Halsbonbons hab ich leider keine gefunden. Dafür aber die hier."
Grinsend hielt er mir zwei Packungen von Spielkarten entgegen.
„Habt ihr schon entschieden, welches Spiel wir spielen?"

Machi kam gerade wieder ins Wohnzimmer. Sie hatte drei Gläser in der Hand und eine große Flasche Wasser. Sie stellte alles auf dem Wohnzimmertisch ab und ließ sich neben mir nieder.
„Danke." Ich nickte ihr lächelnd zu und sie erwiderte mein Nicken.
Ich schenkte mir etwas ein und trank ein paar große Schlücke. Das Wasser fühlte sich angenehm an und kühlte meinen Hals.

„Nein noch nicht. Was haltet ihr von Romme?" Shalnark setzte sich zu uns und packte die Spielkarten aus. Er begann die Karten zu mischen.
„Ja. Legen wir mit 40 raus?", fragte ich in die Runde.
„Ja mit 40. Jeder bekommt 13 Karten. Lasst uns drei Runden spielen. Wir schreiben die Punkte nach jeder Runde auf. Wie wäre es wenn der gesamt Sieger dem Verlierer eine Frage stellen darf und dieser muss Antworten? Das würde das ganze Spannender machen."

„Was ist mit dem zweiplatzierten? Muss der auch eine Frage beantworten?", stellte ich dem Blonden eine Gegenfrage.
„Nein muss er nicht. Was denkst du?" Der Blonde sah mich Aufmerksam an.
Machi seufzte einmal genervt. „Shalnark!"
Sie sah ihn scharf an und sie lieferten sich ein kleines Blickduell.
Hm... die Chance zu verlieren war relativ hoch. Je nachdem wie die beiden spielen würden, konnten sie sich ziemlich miteinander absprechen.
Die Idee an sich war wirklich interessant.
Es war schon ziemlich verlockend. Wenn ich gewinnen würde, konnte ich alles Fragen und einer der beiden musste mir Wahrheitsgemäß antworten.
Das Problem war bloß eher wenn ich verliere. Je nach dem welche Frage sie mir stellen könnten, hätte ich ein großes Problem.
Ich biss mir auf die Lippe und leichter Nervenkitzel packte mich.
Ach scheiß drauf.
„Ich bin dabei!" Ich grinste beide an.
Machi sah mich genervt an und Shalnark klatschte zufrieden in die Hände.
„Machi?", fragte er erwartungsvoll.
Sie verschränkte ihre Arme ineinander. „Meinetwegen. Aber ich bin nicht schuld wenn das schief geht."

„Jaja schon klar. Dann lasst uns anfangen."
Wir setzten uns im Kreis auf dem Sofa hin und Shalnark begann die Karten auszuteilen.

Ich nahm meine Karten in die Hand und sortierte sie mir erstmal richtig. Paare und Zahlenfolgen nebeneinander.
Ich sah kurz zu den anderen beiden ehe ich wieder auf meine Hand sah.

„Wer fängt an?", fragte die Pinkhaarige.
„Du kannst gerne anfangen wenn du willst." Sie sah kurz zu dem Blonden und dieser nickte mir zustimmend zu.
Machi zog vom Stapel eine Karte und sortierte diese in ihre Karten. Sie sah zu mir und auch ich zog eine Karte.

Leider konnte ich noch nicht rauslegen. Mir fehlte entweder eine acht oder eine fünf.
Shalnark war an der Reihe. Er legte direkt raus und Machi und ich sahen ihn mit tödlichen Blicken an.
„Das ist jetzt nicht dein Ernst?", knurrte ich ihn an.
„Du hast wirklich immer unverschämtes Glück." Machi zog wieder eine Karte und sah dann zu mir.
„Tja, das Herz der Karten ist einfach auf meiner Seite." Der Blonde prustete los und ich konnte mir ein kichern nicht verkneifen.
„Spinner!", kommentierte Machi nur und verdrehte dramatisch die Augen.

Ich zog ebenfalls eine Karte. Ja, eine acht!
Ich grinste beide kurz an und legte dann ebenfalls raus. An Shalnarks Karten konnte ich sogar eine meiner Karten anlegen.
„Das Herz der Karten ist wohl auch auf deiner Seite." Shalnark blickte mich ehrfürchtig an.
„Hör auf rumzualbern und zieh endlich eine Karte!" Machi stieß ihm ihren Ellenbogen in die Rippen.

Die Erste Runde dauerte ziemlich lange. Schlussendlich hatte Shalnark gewonnen.
Er hatte als erstes keine Karten mehr in der Hand. Machi hatte 8 Punkte und ich 11.

In der zweiten Runde teilte Machi aus und diesmal gewann ich die Runde.
Damit war der Punktestand nach der Zweiten Runde, dass ich 11 hatte, Machi 24 und Shalnark 18. Das musste aber nichts heißen. Die letzte Runde konnte alles noch entscheiden.

Diesmal verteilte ich die Karten und wir begannen Karten zu ziehen. Ich war diesmal die Erste die rauslegen konnte.
Obwohl ich zuerst rauslegen konnte, hatte am Ende Machi diese Runde für sich entschieden.

„Und? Wer hat gewonnen?", fragte ich ungeduldig den Blonden.

Shalnark zählte gerade alle Punkte zusammen und blickte dann einmal kurz in die Runde.
„Wie auch immer sie das geschafft hat aber Machi....", gab dieser frustriert von sich.
„Tja, da war wohl das Herz der Karten doch nicht auf deiner Seite."

Machi lächelte zufrieden den Blonden an.
„Wer hat verloren?" Ungeduldig rutschte ich auf dem Sofa hin und her.
„Ich... wie auch immer das passieren konnte. Also Machi, du darfst mir eine Frage stellen."

Puh..., da hatte ich wohl noch mal Glück gehabt. Gespannt sah ich zu Machi hinüber. Was sie für eine Frage wohl stellen wird?
Machi verschränkte ihre Arme ineinander und sah angestrengt mit zusammengezogenen Augenbrauen zu dem Blonden.

„Ich spar mir die Frage lieber auf. Wir haben schließlich nicht ausgemacht, wann man sie stellen muss."

Shalnark schloss kurz die Augen und zuckte dann einmal kurz mit den Schultern.
„Wenn du meinst."

Wir drei blickten gleichzeitig zur Tür, als wir plötzlich Chrollos Nen spüren konnten. Er kam aber nicht alleine. Ich konnte noch andere Personen spüren.
„Wenn das mal nicht ein gutes Timing ist.", murmelte ich.

„Stimmt. Schließlich sind wir gerade fertig geworden. Könnt ihr mir die Karten geben? Dann räum ich sie gleich auf."

Machi und ich sammelten vor uns die Karten ein und gaben diese dann dem Blonden.
Während wir noch dabei waren, ging die Wohnzimmertür auf und Chrollo betrat mit drei Uniformierten Männern das Zimmer.
Sein Blick war kühl, als er ihn durch den Raum schweifen ließ. Er bedachte uns kurz mit einem scharfen Blick und wandte sich dann an die drei Männer.
„Meine Herren, wie sie sehen können sind meine Freunde hier. Nachdem Lucy und ich uns kurz mit Raidon unterhalten hatten, sind wir direkt hier her gegangen. Schließlich waren wir zu viert hier verabredet. Wenn Sie wollen können Sie aber natürlich jeden einzelnen von uns zu gestern befragen. Wir wollen schließlich Ihre Arbeit so angenehm wie möglich gestalten."

Einer der Männer trat nach vorne und räusperte sich. „Vielen Dank. Das ist wirklich sehr zuvorkommend von Ihnen. Das erleichtert unsere Arbeit wirklich ungemein. Sie müssen verstehen, dass wir jeder Spur nachkommen müssen."
Der Mann wandte sich an seinen Kollegen.
Ich musterte die drei kurz.
„Ihr drei seit Crime-Hunter oder?", mischte ich mich in das Gespräch ein.
Alle Augen richteten sich auf mich.
„Ihr wurdet beauftragt den Mordfall zu lösen oder? Wie wäre es wenn wir die sinnlose Befragung einfach lassen und ihr unser Nen überprüft? Das würde uns allen Zeit sparen."

Misstrauisch wurde ich von den dreien gemustert. Ich kannte keinen von ihnen also mussten sie ziemlich kleine Fische sein. Meine Stimme musste immer noch fürchterlich klingen aber ich versuchte es so gut es geht zu ignorieren.

„Das stimmt. Das erleichtert die Sache ungemein. Mein Kollege würde die Überprüfung durchführen. Wie war gleich noch mal ihr Name Miss?"

Ich spürte, wie sich Machi angespannt bewegte, um sich in eine bequemere Position zu setzten. Ich konnte die Spannung im ganzen Raum fühlen und ich musste stark das seufzen unterdrücken.
Ich blickte kurz zu Chrollo. Dieser stand mit verschränkten Armen neben den Männern und schien abzuwarten.
Ich biss mir kurz auf die Lippe. Meine Augen verengten sich zu schlitzen.

„Sie wissen meinen Namen. Also, wollen wir beginnen?"

Der Blick des Mannes verfinsterte sich aber er nickte seinem Kollegen zu.
Dieser schloss die Augen und faltete seine Hände ineinander.
Mit Gyo konnte ich sehen, wie sein Nen hinter ihm ein riesiges Auge bildete.
Das sah wirklich gruselig aus.
Plötzlich öffnete sich das Auge und musterte jeden einzelnen von uns. Der Blick des Auges bohrte sich in meine Augen und ich hatte das Gefühl, als würde es direkt in meine Seele blicken. Mir lief ein kalter Schauer den Rücken hinunter.
Nachdem das Auge jeden gemustert hatte, schloss es sich wieder.

Der Mann löste seine Hände und sah seinen Vorgesetzten an. „Wir können gehen."
„Bist du sicher?", fragte dieser kritisch.
„Ja bin ich. Das Nen stimmt nicht überein."
Ich musste mir ein triumphierendes lächeln verkneifen. Na bitte. Wenigstens das läuft wie am Schnürchen!

„Na gut. Entschuldigt die Unannehmlichkeiten." Der Chef der Truppe warf uns noch mal einen kurzen Blick zu und drehte sich dann um.

„Hier entlang. Ich begleite Sie noch zur Tür die Herren." Bei Chrollos Worten musste ich die Augen verdrehen. Was ein Gentleman....

Ich lehnte mich entspannt zurück und wartete bis Chrollo wieder das Wohnzimmer betrat. Shalnark und Machi atmeten entspannt aus und lehnten sich ebenfalls wieder zurück in die Kissen.
„Will ich wissen was mit deiner Stimme passiert ist?" Chrollo lehnte im Türrahmen und sah mich skeptisch an. Er musterte mich von oben bis unten.
„Nein!", gab ich kurz angebunden zurück.

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