Kapitel 1

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Müde schleppe ich mich über den Marktplatz.
Mein weißes Kleid ist dreckig, die kleinen Steine stechen in meine nackten Füße, meine langen schwarzen Haare sind etwas fettig, weil ich sie lange nicht mehr waschen konnte und das metallene Halsband schneidet mir in die Haut.
Das Halsband, dass klar zeigt, dass ich eine Sklavin bin.
Das ich keine Entscheidungen treffe und nirgendwo freiwillig bin.
Die Leute gehen mir aus dem Weg, aus Angst selbst versklavt zu werden. Als wenn ich drüber entscheiden würde.
Der Korb an meinem Arm ist mit einkäufen gefüllt, mit denen später das Essen für meinen Herren gekocht wird.
Alles edle Zutaten. Zutaten, die ich selber niemals essen werde.

In meinen Gedanken vertieft, laufe ich mit gesenkten Kopf durch die Straßen, tue so als würde ich nicht hören, wie die Stadtbewohner reden. Wie sie behaupten ich hätte mich selbst verkauft, behaupten ich würde darauf stehen eine Sklavin zu sein. Sie behaupten sehr viel, stellen allerlei Vermutungen an. Einige wenige sprechen Sachen aus, die an Mitleid grenzen. Doch die meisten interessiert es nicht.
Ich laufe langsam, zögere mein Ziel so lang wie möglich raus.
Ich will nicht zurück. Am liebsten würde ich weg rennen. So weit wie ich kann. Nie wieder zurück kommen. Aber ich kann nicht.
Das Halsband verhindert es. Das Zeichen auf meinem Rücken, mich verraten.

Und dann passiert das was passieren musste.
Ich laufe gerade Wegs in jemanden rein.
Ich hatte nicht gehört, wie er sich mit seinen Freunden unterhalten hat, wie sie lachten.
Ich hatte nicht damit gerechnet, dass jemand mitten auf der Hauptstraße auf der ich mich mittlerweile befinde, einfach rumsteht.
Und außerdem gehen die meisten, wie gesagt einen großen Bogen um mich.
Bevor ich auch nur ansatzweise drauf achte, in wen ich reingelaufen bin, rette ich den Korb mit den einkäufen.
Das ist wichtiger, als alles andere.
Wenn auch nur eine Sache darin kapput geht, dann wär ich tot.
Wahrscheinlich Wortwörtlich.

Erst als das geschafft war atme ich durch und schaue langsam auf.
Mein Blick trifft auf zwei große Schwarze Augen, die mich interessiert anschauen.

Sofort beginne ich mich unterwürfig zu entschuldigen.
Fast wäre ich auf die Knie gefallen, um damit er mir nichts tut.

"Hey, hey, hey. Ist doch alles gut. Ist nichts passiert. Ist bei dir alles gut? Ist etwas kaputt gegangen?"

Erstaunt halte ich inne.

"Nein. Nichts ist kaputt gegangen."

Stammle ich vor mir hin.

"Puh. Dann ist ja gut."

Ich sehe den Mann vor mir einfach nur an.
Es ist sehr lange her seit mich jemand höflich und wie einen normalen Menschen behandelt hat.

"Ist alles gut? Brauchst du hilfe?"

Fragt der Mann als ich ihn weiter angucke.
Ich schüttel leicht meinen Kopf um wieder zu mir zu kommen. Dann schüttel ich meinen Kopf stärker um zu verdeutlichen, dass ich keine Hilfe brauche.
Meinen Kopf senken ich schnell und nach einer gemurmelten Entschuldigung, gehe ich an ihm und seinen Freunden vorbei.

Erst als ich mich in sicherer Entfernung befinde, halte ich an und drehe mich um.
Die Gruppe Männer steht immer noch am selben Ort und unterhält sich.
Auf den Rücken von mehreren befindet sich ein Tattooiertes Zeichen. Ein Joly Rogger.
Ich war in Piraten reingerannt.
Und nicht in irgendwelche. Selbst ich kenne ihr Joly Rogger.
Ich bin sowas von Tot wenn mein Herr davon erfährt.

Als ich mich umdrehen und langsam meinen Weg zum großen Herrenhaus fortsetze, bemerke ich nicht wie mir die ganze Bande hinterher guckt.

***

Sein Lachen erfüllt den ganzen Raum. Es ist ekelhaft. Es hört sich schmierig an und die Essensreste fliegen dabei aus seinem Mund.
Mein Herr Amüsiert sich köstlich, während sich zwei Sklavinnen vor ihm auf dem Tisch recken.
Er schmiert immer wieder ihr essen auf sie.
Lässt sie Würmer essen. Etwas grün Schimmerndes, ätzend richendes trinken.
Die Frauen sind praktisch nackt.
Sie tragen nichts außer einen dünnen durchscheigen Tanga und ihre Sklavenhalsbänder.
Ich sehe wie sie ihre Tränen zurück halten.
Ihre Rücken sind von Narben geziert. Dicke, wulstige Narben.
Darunter das Branntmal von unserem Herren.
Ein Vogel, ein großer Adler, der in die Sonne fliegt.
Ein so schönes Mal, für etwas so schreckliches.
In der Sonne sind seine Intitialien geschrieben.
Zumindest glaub ich das. Sein Namen habe ich noch nie gekannt.
Für mich, war er immer "Mein Herr".

Irgendwann scheint er genug zu haben.
Er befiehlt den Wachen, Anna und Kira, die zwei Sklavinnen, in ihr 'Zimmer' zu bringen und einer soll sie mit dem Schlauch abspritzen.
Ich bleibe stumm in der Ecke stehen.
Wage es kaum zu atmen.

Bitte hab mich vergessen. Nur für diese eine Nacht.

Für einige Momente war es still. Nur das knistern des Feuers im Kamin und sein schwerer Atem durchbrahen die Stille.

Wie aus dem Nichts schlägt er alles von Tisch.
Teller mit essen landen auf dem Boden. Zerbrechen dabei.
Auf dem Tisch liegen noch einige essenreste und auch der Sake den er getrunken hatte, verteilt sich langsam auf dem Holz.

"LEYLA!!!"

Schreit er meinen Namen.
Sofort lösse ich mich aus meiner Ecke und gehe mit schnellen Schritten auf ihn zu.
Vor ihm bleib ich stehen.
Eingeklemmt zwischen ihm und dem Tisch.
Devote schaue ich ihn durch meine Langen Wimpern an.

"Ja, mein Herr?"

Er sieht mich an. Erneut ist es für einige Augenblicke still.
Er leckt sich über die spröden Lippen. Lehnt sich in seinem Sessel zurück und legt seine wurstigen Finger auf seinem fetten Bauch ab.

"Zieh dich aus."

Befiehlt er mir knapp.
Ich schlucke. Ich wusste, dass es kommt und gehorche ihm.
Stehe nur in dem dünnen Tanga vor ihm.
Während er mich mit seinen blicken verschlingt, bahnt sich der kotzt Reiz in mir auf, als ich die kleine Beule in seiner Hose entdecke.
Ich weiß was auf mich zukommt. Hab es schon oft durchgestanden.
Und doch ist es jedesmal aufs neue grauenvoll und eckel erregend.

"Meine wunderschöne Leyla. Tanz für mich, Schönheit."

Die Kotze kitzelt in meinem Rachen. Vorbereitet bereits ihren bitteren Geschmack, als ich langsam beginne mit meinen Hüften zu schwingen.

Ich drehe mich um, stütze mich leicht am Tisch ab, Strecke ihm meinen Arsch entgegen, als ich seine Hände spüren wie sie mal wieder meinen Körper erkunden, langsam meinen Slip runter ziehen.

Früher habe ich gerne getanzt. Ums große Feuer im Dorf. Mit meinen Freunden.
Das war bevor du kamst.

Can I love you? (Ace x Oc)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt