Kapitel 2

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Die Glocke in meinem Zimmer klingelt.
Naja. Zimmer ist übertrieben. Es ist eine Zelle. Mit einem Strohbett und einem winzigem Fenster.

Erneut klingelt die Glocke. Mein Zeichen aufzustehen.
Brav stelle ich mich an die Zimmertür, nachdem ich mir grob die Haare gerichtet habe. Dann schließt ein hochrangigerer Bediensteter, also kurz kein Skalve, meine Tür auf und teilt mir meine heutige Aufgabe mit:
Putzen.

Also gehe ich den kleinen schmalen Flur entlang, so wie ich es jeden Tag tue. Und hole mir in der Kammer die putz-Sachen.
Kilian leistet mir dabei Gesellschaft.

Unser Herr hat nicht viele Sklaven.
Vorallem keine Männlichen, Kilian ist eine Ausnahme und wird eher als Krafttier genutzt.

Während wir also das ganze Herrenhaus von oben bis unten putzen, unterhalten wir uns leise, damit es niemand mitbekommt.

Gerade sind wir im Erdgeschoss angekommen. Da klopft es an der Tür.
Kilian und ich sehen uns kurz an, kümmern uns aber nicht drum.
Es ist nun mal nicht ungewöhnlich, dass wichtige Geschäftsleute von überall oder auch Personen, die ein höheres Amt in der Stadt haben, zu Besuch kommen.

Kilian und ich halten uns im Hintergrund. Trotzdem lausche ich den Stimmen aus der Eingangshalle.
Ein Bediensteter hat die Tür geöffnet. Gedämpft kann ich hören wie der Fremde verlangt meinen Herren zu sehen.
Der Bedienstete weist ihn zurück, was ungewöhnlich ist.
Wahrscheinlich hat er die Tür geschlossen, denn kurz darauf ertönt ein lauter knall und der Boden vibriert leicht.
Kilian nimmt mich am Arm und zieht mich um eine Ecke.
Verwirrt sehe ich an.

"Was soll das werden?"
"Ich beschützen dich, was den sonst?"
"Kilian, lass das! Er wird dich töten, wenn er erfährt, dass du deine Aufgabe nicht erfüllst!"

Er sieht mich an. Sein Griff verstärkt sich.

"Er bringt mich um, wenn dir etwas passiert."

Sagt er ernst.
Sein Blick hält meinen Eisern fest.
Etwas, dass mich beunruhigt, liegt in seinem Blick.
Kurz schielt er Richtung Eingang, wo immer mal wieder lauteres gepollter ertönt.

"Okay. Schön. Wo willst du hin?"

Sage ich schließlich und nicke knapp.
Ohne mir zu antworten läuft Kilian los, da er meinen Arm noch festhält zieht er mich hintersich her.
Wir laufen den selben Weg, den ich heute morgen gelaufen bin.
Also zurück in den Keller, zu den Skalven Zimmern.
Doch anstatt in mein, oder kn sein, Zimmer zu gehen, läuft Kilian bis zum Ende des Ganges uns öffnet dort eine unscheinbare aber schwer aussehende Tür.
Ohne zu zögern öffnet er sie und betritt den Raum.
Es ist dunkel und unsere Schritte hallen leicht. Es richt feucht, die Luft ist kalt.
Kilian dreht sich zu mir um.

"Bleib hier. Hier bist du sicher."
"Aber was ist mit dir?"
"Ich komm schon klar."

Er geht Richtung Tür zu. Will mich alleine lassen.
Da greife ich nach seiner Hand.

"Was ist das draußen los?"

Er sieht mir in die Augen. Sie spiegeln Trauer.

"Ich weiß es nicht."
"Lüg mich nicht an. Wir haben zuviel miteinander durchgemacht."

Damals wurden Kilian und ich zusammen gekauft und in dieses Höllen Loch gesteckt. Seitdem stehen wir uns zur Seite.
Praktisch jeden Tag.
Haben Folter durchgestanden und uns seltene lächel geschenkt.
Er kann mich nicht anlügen, dass darf er nicht.

"Ich weiß es nicht. Aber ich vermute etwas. Und entweder es ist unsere Rettung. Oder unser sicherer Untergang."
"Egal was. Beides ist besser als hier bleiben zu müssen. Was denkst du ist es."

Für ein paar Sekunden schweigt er.
Dann läuft er wirklich zur Tür, doch bevor er sie schließt, murmelt er leise:

"Piraten."

Can I love you? (Ace x Oc)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt