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"C-Ciel!?"
Ich fahre herum.
Er steht vor der Dusche.
Auf der blassen Haut seines zierlichen Körpers perlt schimmernd Wasser und einige Tropfen aus seinen nassen Haaren fallen auf den Fliesenboden. Er trägt nur ein kleines Handtuch um die Hüften.
"V-Vanessa!?" Er starrt mich mit vor schreck geweiteten Augen an. Seine Augenklappe ist weg. Darunter kommt eine violette Iris zum Vorschein.
Er starrt mich immer noch fassungslos an.
Bei mir brennen die Sicherungen durch. Ich trete mit einem wohlgezielten Tritt nach ihm (kampfschule für fünf Jahre plus selbstverteidigungskurs... Da passiert sowas instinktiv!).
Er weicht in letzter Sekunde nach schräg unten aus und drückt meine heranrasende Ferse mit dem Handrücken aus der Bahn. Schnell verlagere ich mein Gewicht anders, stelle mich auf das zuvor 'Attackierende' Bein, sodess ich mit dem Rücken zu Ciel stehe und hole mit rechts zu einem rückwärtsschlag aus.
Das trifft ihn unvorbereitet und er kann nur noch gerade so ausweichen. Dabei rutscht sein Handtuch, doch er bindet es schnell wieder fest, muss dann aber dafür bezehlen, als er hart auf dem Boden auftrifft.
In letzter Sekunde bewahre ich ihn davor, da ich aus Reflex eine Hand nach ihm ausgestreckt habe und ihn hochziehe.
Also stehen wir jetzt schwer atmend aneinandergepresst im Bad und starren uns an. Ich spüre seinen schnellen Herzschlag.
Als mir klar wird, was wir hier machen, trete ich hektisch einen Schritt zurück.
Kurz darauf lösen sich auch unsere Hände.
Ich mustere ihn.
"Was... Zur Hölle machst du hier!?", platzt meine Frage heraus.
Er zieht seine Augenbrauen elegant hoch. "Ich bin geschäftlich mit deinem Vater beschäftigt, wies aussieht."
Ich halte kurz inne.
Das erklärt so einiges, aber nicht...
"Aber warum bist du dann hier halbnackt in meinem Bad!?", verlange ich zu wissen.
Jetzt schleicht sich eine zarte Röte in Ciels Wangen. "Äh... Ich... Also... Ich hab nach dem Bad gesucht und das nächstbesten genommen, das ich gefunden habe...", nuschelt er entschuldigen und wendet seine Blick ab. "Du hättest aber auch nicht so reinstürmen müssen!", schießt er dann zurück.
Äh... Hallo!? Was soll den das jetzt? Wenn er Streit will, kann er ihn haben!
"Ciel." Mein ton ist so eisig, dass mir selbst sogar ein Schauder über den Rücken läuft. "Das hier ist mein Bad. Wie. Um. Alles. In. Der. Welt hätte ich das ahnen sollen!?", fauche ich.
Er zuckt zusammen, braust aber jetzt auch auf: "Aber du hättest nicht gleich angreifen müssen! Ich bin doch kein unbekannter!!", wetterte er.
Ich schnaube verächtlich. "Hättest du sofort was gesagt, als ich reingekommen bin, währe das gar nicht passiert!!", zische ich ungehalten.
"Ach ja!? Wie soll ich denn dein Meinung nach reagieren wenn plötzlich mir nichts, dir nichts, eine Mitschülerin ins Bad gestürmt kommt! 'Hallo, wie gehts?', oder was!"
"Aber nicht reagieren ist schon okay, oder!?", brülle ich stocksauer.
"Ja! Nein! Aber klopfen hättest du doch können!", verteidigt er sich lautstark.
"In meinem eigenen Bad anklopfen!?", zetere ich, "wer, bitteschön, macht den sowas!?"
"Junger Herr?"
Wir blicken beide in Richtung Tür. Dort steht Sebastian mit fragenden Gesichtsausdruck. "Soll -"
"Raus!", brüllen Ciel und ich unisono und der schwarze Butler tritt perplex einen Schirtt zurück. Dann dreht er sich elegant um und verschwindet den Gang runter.
Wir starren noch eine weil die leere Tür an, dann treffen sich unsere Blicke.
Schwer atmend und mit geröteten Gesichtern stehen wir uns gegenüber und schauen uns nur an.
"Würdest du bitte...", sage ich dann erschöpft.
Er nickt leicht und verlässt das Badezimmer.
Immer noch geschockt stehe ich im stillen Raum und starre mich selbst im Spiegel an.
Dann seufze ich und dusche in Rekordzeit.
Kurz darauf flitze ich nach unten.
"Dad?", rufe ich.
Im Speisesaal finde ich ihn. "Dad!!", rufe ich und renne in seine Ausgebreiteten Arme. Er lacht. "Vanessa!"
Ich drücke ihn fest an mich.
Wir frühstücken seit langer Zeit mal wieder zusammen.
Als ich auf die Uhr sehe, springe ich auf. "Ich muss los!"
Schnell verabschiede ich mich und eile nach draußen. Von meinem Chauffeur keine Spur.
Nur ein pechschwarzer Jaguar steht in der Einfahrt.
Dad tritt hinter mich. "Jack ist krank, und der junge Phantomhive hat sich bereit erklärt, dich mit zu nehmen. Ist doch nett, oder?"
Ich starre das Auto an.
"Ja. Wahnsinnig nett.", nuschele ich.
Er klopft mir nochmal auf den Rücken und verschwindet im Haus.
Schlecht gelaunt stapfe ich auf die Luxuskarosse zu und schrecke zusammen, als mir jemand die Tür öffnet. Es ist Sebastian.
"My Lady?", sagt er höflich und schenkt mir sein gruseliges grinsen. Ich seufze und steige schweren Herzen ein.
Dieses mal sitzt Ciel auf der Rückbank, nicht vorne. Schweren Herzens lasse ich mich neben den unverschämten Earl fallen. Er hat wieder die Augenklappe um und steckt in dunklen Jeans und einem dunkelblauen Hemd mit hochgerollten Ärmeln und geöffneten oberen Knöpfen. Seine Haare sind auch noch feucht... Kurz bekomme ich ein schlechtes gewissen, kämpfe es aber sofort nieder. Es ist doch wohl seine Schuld, oder!?
Schweigend fahren wir drei zur Schule.
Sebastian öffnet zuerst Ciel, dann mir die Tür.
Ich schnappe meine Tasche und steige aus. Wir steuern auf die Schule zu, vorbei an den gaffern, die sich zweifellos fragen, warum wir zusammen im selben Auto hergekommen sind.
"Die können mich alle mal!", knurre ich genervt und beeile mich etwas, um nicht neben Ciel laufen zu müssen.
Wenigstens wird die Schwul-Geschichte eine Ende finden, wenn sie die falschen schlüsse ziehen... Und danach sieht es aus.
Als die ersten anfangen, zu pfeifen, starre ich sie direkt in die hölle, was sie praktisch sofort verstummen lässt.
Doch einer der Jungs brüllt: "Wars so schlecht?", was ihm einige Lacher einbringt.
Ich ignoriere ihn einfach und Laufe wie mit Scheuklappen auf die Schule zu.

Hallo da draußen!
Danke, Danke, DANKE für die über 400 reads!!!!
Es freut mich, dass einige meine kleine FanFiction mögen...

Wie immer möchte ich euch bitten, kommis da zulassen!!!
Danke!

AngelsBeast

A Black Butler FF : The ocean blue eyesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt