3 ☆ Nächstes Chaos

40 5 24
                                    

⭑⭒
KAPITEL DREI
Nächstes Chaos
[oder wie ich meinem besten Freund ganz einfach ein Date klargemacht habe.]
-

Während dem Rest der Zugfahrt, redeten wir über andere Themen - und ich war so unendlich froh darüber. Ich hatte gedacht, dass diese Wahrheit nun eine dunkle Wolke war, welche uns drei ab jetzt stets umgab. Bei jeder Situation.
Zwar wusste ich, dass Victor und Willow mir helfen wollten in dieser Sache - aber ebenso wussten sie, dass ich nicht die ganze Zeit über das Ganze nachdenken wollte. Oder konnte.
Ich hätte fast schon wieder anfangen können zu weinen - so dankbar war ich den beiden.

Willow erzählte uns über ihre Sommerferien - sie war mit ihrem Vater ein paar Wochen in Finnland gewesen. Begeistert erzählte sie uns von den Schlittenhunden und Hirschen, die sie gesehen hatte - und den Nordlichtern. Fast kam es mir vor, als würden sich diese noch in ihren Augen spiegeln - so fasziniert erklärte sie sie uns, in welchen Farben und Helligkeit sie sie am Himmel beobachtet hatte.

Ich war froh, dass Willow's Vater wieder mehr unternahm - den Tod seiner Frau hatte ihn schwer mitgenommen. Willow war damals im zweiten Schuljahr gewesen, als ihre Mutter bei einem Quidditch-Unfall gestorben war. Sie war Treiberin der Holyhead Harpies gewesen - wirklich spitzenmässig gut und auf dem Höhenflug ihrer Karriere.
Doch als ein Gegner sie in einem Foul viel zu weit oben vom Besen stiess - fiel sie zu weit hinab. Zwar hatte sie den Sturz an sich überlebt gehabt - doch die Verletzungen waren zu schlimm gewesen.

Willow hatte uns einmal gesagt, dass sie diese Zeit niemals ohne Victor und mich überlebt hätte - ihr Vater hatte sich komplett von allem zurückgezogen, und sie hatte nur noch uns gehabt.
Ich hatte mir von da an versprochen, dass ich sie immer beschützen würde. Und auch wenn Victor dies nie ausgesprochen hatte - wusste ich, dass auch er sich dies versprochen hatte.

"Meine Schwester hat doch tatsächlich einen Job beim Tagespropheten gekriegt.",erzählte Victor schliesslich und verdrehte amüsiert etwas die Augen, ehe er einen Bissen seiner Kürbispastete nahm.

Anne, Victor's Schwester, war drei Jahre älter als wir - und eine Ravenclaw durch und durch gewesen. Naja, wenn man die Stereotypen der Häuser kannte.
Ich konnte mich nicht daran erinnern, dass Anne je eine schlechtere Note als Ohnegleichen gekriegt hatte - und zwar in jedem Fach.

"Als Journalistin?",fragte ich amüsiert und hob eine Augenbraue an, während ich mich etwas zurücklehnte. Victor nickte leise lachend.
"Wieso nicht ins Ministerium - wie deine Mutter?",fragte Willow verwirrt und machte es sich an meiner Seite gemütlich. Zwar hatte sie mittlerweile meine Hand wieder losgelassen - aber nun sass ich am Fenster und sie lehnte sich an mich.

Körperliche Nähe war bei mir eigentlich schon oft ein Problem gewesen. Nicht, dass ich Sirius oder Regulus nie mal umarmt hätte - aber bei meinen Eltern hatte ich dies vergessen können. Wenn, dann war diese entweder an Bedingungen gebunden - oder sollten mich zu etwas zwingen.

Ich hatte meine Zeit gebraucht, bis ich mit der Nähe von Victor und Willow hatte umgehen können - doch nun war es das normalste der Zaubererwelt. Nicht, dass ich gerne fremde Schüler einfach so zu nahe kommen möchte - aber bei den Leuten, die ich liebe, war es kein Problem mehr.

"Keine Ahnung, denke, sie will halt so bisschen ihr eigenes Ding durchziehen. Meine Mutter zu schlagen ist ja schon ziemlich schwierig - ausser sie wird Zaubereiministerin oder so." Der Gedanke, dass Victor's grosse Schwester Zaubereiministerin werden würde - liess ihn leise auflachen.

Rose Prescott arbeitete schon lange als oberste Sekretärin des Zaubereministers. Gut bezahlt - plus ihres Mannes' Geschäft in Bristol war die Prescott-Familie ziemlich reich.

Haus der Sterne | MaraudersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt