1. Eine neue Mission

103 9 39
                                    


Dazai's Sicht:

-

Wenn mich jemand fragen würde: "Dazai, was ist dein Lieblingspart an deinem Job bei den bewaffneten Detektiven?" So würde ich antworten:

Der Feierabend. Mit Abstand.

Und so war es auch heute:

Mit einem übertrieben lang gezogenen Seufzer ließ ich mich wie ein nasser Sack auf die (mehr oder weniger) bequeme Couch des Detektivbüro's fallen.

Oh Mann... Alles schmerzte, und meine blaue Flecken hatten blaue Flecken!

Ich robbte wie ein Seehund bis ans Ende der Couch, wo ich mit einem wieder viel zu lautem und langen Seufzer mein Gesicht ins Polster fallen lies, bereit auf der Stelle einzuschlafen.

Am liebsten würde ich jetzt irgendwen mit meinen Problemen vollheulen... Am besten Kunikida, oder Yosano oder meinet wegen auch Ranpo oder Fukuzawa.

Kenji wollte ich das beim besten Willen nicht antun, da ich wusste das der Junge eh schon total gestresst und überfordert mit seinen vielen Missionen war, auch wenn er das niemals so einfach zugeben würde.

Aber gerade war ich eh zu müde um überhaupt irgendetwas zu tun! Sogar zu müde um meine Kopfhörer unter dem Sofa rauszuholen, zusammen mit meinem MP-Dreiplayer um irgend welche belangslosen Songs auszuwählen.

Ja, ich war sogar zu müde um nach irgend welchen Chipsresten in der Sofaritze zu fischen, die Ranpo (soweit seine Adlerscharfen Augen es erlaubten) vergessen hatten innerhalb einer halben Sekunde restlos auf zu mampfen...

Zuzutrauen wäre es seiner Schlampigkeit, über die Kunikida mit ihm, sowie Fukuzawa, schon manche Diskussionen geführt hatte, auf jeden Fall.

Doch selbst das war mir egal, obwohl ich jede Chance zum Essen immer mit Kusshand annahm.

Aber gerade wollte ich nur Ruhe.

Meine Gelenke fühlten sich an, als hätte irgend wer sie probeweise kurz abmontiert, und halbherzig mit einer Handvoll Spucke und Sekundenkleber wieder drangeklebt.

Erst die Hafenmafia... Kunikida's Predigten... Ein Kampf... Ranpo's Genörgel und klugschissige Sprüche... ein Kampf... Akutagawa, dem Selbstbeherrschung ein Fremdwort zu sein schien, zumindest wenn es darum ging mich in einem Kampf richtig auseinander zu nehmen... Ein Kampf... Der Fakt das dieses eine Gebäude es beinahe geschafft mich unter sich zu begraben, und meine Beerdigung Trauriger und armseliger als Gedacht zu gestalten... und... Ach ja...

...Ein Kampf.

Nein, Nein, Nein, mich konnte man heute direkt wieder in die Tonne kloppen...

Ich war gewillt das, egal wer es war, wenn er mich jetzt bei meinem Versuch in die süße Traumwelt abzudriften, und mir meinen wohl verdienten Schlaf rauben würde, ich ihn höchst Persönlich aus dem Fenster werfen werde...

...Obwohl...

...Wenn ich nur so dalag, und immer weiter in eine scheinbar endlose Leehre ohne Gefühle und Sorgen zu fallen schien, so wusste ich tief im inneren das, wenn jemand rein kommen würde, ich einfach auf diesem Sofa liegen bleiben würde.

Meine Füße schwitzten in meinen Schuhen, und überhaupt war mir in meinen Klamotten, gerade mit dem Mantel, ziemlich warm.

Der Spätsommer erreichte Abends eine Temperatur, die das Büro quasi in ein Brutkäfig verwandelte.

Dagegen kam nicht einmal mehr der mickrige Ventilator neben der Couch an, dessen Surren ich mittlerweile komplett ausgeblendet hatte, und das Fenster zu öffnen machte es erfahrungsgemäß nur noch schlimmer.

Love In Lies | Dazai x Sigma | (Fyodor x Nikolai)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt