18. Der wahre Psychopath

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Fyodors Sicht:

-

"NIKOLAI!"

Mit aller Kraft warf ich mich gegen das Metall der Tür und hämmerte darauf ein.

"VERDAMMT! WARUM GEHT DIESE VERSCHISSENE TÜR NICHT AUF?! ... NIKOLAI!!!"

Was war geschehen?! Ich konnte durch die Tür kaum verstehen, was er sagte... Scheiße, Scheiße, Scheiße! Ich hatte in diesem Moment wahnsinnige Angst um Nikolai und das, was mit ihm geschehen könnte.

Weiß Gott, was oder wer gerade vor ihm stand! "NI-KO-LAI!!!"

Scheiße, nein! Ich hätte ihn niemals da so einfach reingehen lassen dürfen! Wie zum Teufel konnte ich nur so ein schlechter... Freund... sein...

"NI-..."

Wumm. Mit einem lauten Geräusch stieß ich die Tür aus den Angeln, und sie kippte um. Außer Atem, doch immer noch mit einer furchtbaren Angst in den Knochen, rannte ich rein und schrie: "NIKOLAI!" Gott, bitte, lass ihn nicht verletzt sein! Lass ihn nicht verletzt sein!

Und dann sah ich ihn... zitternd und zuckend lag er auf dem Boden, die Augen geschlossen und schwer atmend. Mein Herz setzte einen Schlag aus, und mein Hals wurde trocken. "Niko!... Nein..." Meine Hand fuhr sofort an sein Handgelenk, um seinen Puls zu messen, und mit Entsetzen musste ich feststellen, dass er viel zu schnell war.

"Scheiße..." zischte ich. Ich wollte vor Wut schreien... Aber jetzt, wo ich Nikolai hier am Leben sah und meine Angst zumindest etwas abgemildert wurde, erinnerte ich mich wieder daran, weshalb wir hier waren... und wer sonst noch hier sein musste.

"Hehe..." Ein Lachen und Husten ertönte hinter mir. Höhnisch... ekelhaft... Sofort wandte ich mich um, ohne allerdings von Nikolai abzulassen. Ein Mann mit aschgrauem Haar, ganz in schwarzem Leder gekleidet und einer dunklen Sonnenbrille auf der Nase grinste herablassend zu uns herüber. "Die Ratte im Käfig... sehr schön..." grinste er mit rauchiger Stimme.

Die Wut kochte wieder in mir hoch, und ich konnte sie nur noch schwer im Zaum halten.

"Sie..."

Mit dunkler Stimme erhob ich mich langsam, ohne den Augenkontakt mit dem Kerl abzubrechen, wobei ich mich schützend vor Nikolai stellte.

"Sie gehören doch zur schwarzen 13, nicht wahr?"

Der Mann winkte lässig ab.

"Spar dir die Höflichkeiten, Dostoevsky."

"Verzeihung, ich versuche mich immer angemessen vor den Leuten zu zeigen, denen ich schon bald eine Kugel durch die Brust schieße."

Mein Blick war eiskalt, so kalt wie sich meine Stimme anhörte. Dieser Typ hielt sich anscheinend für was so viel Besseres... Doch das war mir gleich... zumindest solange er Nikolai nicht anrührte.

"Ist das so?" Der Mann grinste wieder, doch der Einschüchterungsversuch zog bei mir schon lange nicht mehr.

"Sehe ich so aus, als würde ich Witze machen?"

"Nun..."

Der Mann tat einen lässigen Schritt hinein. "...Du warst noch nie ein wirklicher Witzbold gewesen, Dostoevsky."

"Kann mich nicht erinnern, dass wir uns schon einmal begegnet sind."

Blitzschnell zog der Mann einen Revolver aus der Innentasche. Ich tat es ihm gleich, wobei ich unmerklich noch ein Stück weiter zu Nikolai rückte und meine Hand leicht wie eine Art Barriere vor ihm ausstreckte.

"Die Geschichten über dich reichen mir, Ratte."

"Mein Sympathiebonus ist also so schnell schon aufgebraucht, oder bist du nur so verbittert, weil du weißt, dass du gegen mich haushoch verlieren wirst, und betitelst mich deswegen als Ratte?"

Love In Lies | Dazai x Sigma | (Fyodor x Nikolai)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt