| 11 |

397 24 14
                                    

𝐄𝐋𝐄𝐀𝐍𝐎𝐑 𝐀𝐍𝐃𝐄𝐑𝐒𝐎𝐍
»No storm can last forever.«
────────────

Ich sitze auf dem Sofa und verfolge nervös die Nachrichten auf meinem Laptop. Die Ereignisse der letzten Stunden haben mich völlig aus der Bahn geworfen. Gedankenverloren löffle ich mein Eis, während ich alle möglichen Presseportale durchsuche, um sicherzugehen, dass keine weiteren Artikel über mich und Vadim erscheinen.

Plötzlich klingelt es an der Tür. Ich zucke zusammen und lege den Löffel zur Seite. Meine Mitbewohnerin Ember, die gerade mit feuchten Haaren aus dem Badezimmer kommt, geht zur Tür und öffnet sie. Ich wüsste nicht, wer uns besuchen könnte. Außer Ember habe ich hier keine Freunde, also muss es definitiv jemand für sie sein. Vielleicht hat sie einen Freund, von dem ich nichts weiß. „Eleanor! Du solltest das sehen!", ruft sie aufgeregt und reißt mich damit aus meinen Gedanken.

Verwirrt stehe ich auf und gehe zur Haustür. Dort angekommen, sehe ich einen riesigen Karton, der fast den gesamten Türrahmen ausfüllt. An der Spitze des Kartons ist eine große, rote Schleife angebracht. „Was ist das?", frage ich, während ich den Karton neugierig betrachte. Ember entdeckt einen Brief, der an der Schleife befestigt ist, und reißt ihn vorsichtig ab.

„Hier, lies das," meint sie und reicht mir den Umschlag. Neugierig nehme ich den Brief in die Hand, schlendere zurück ins Wohnzimmer und setze mich wieder auf das Sofa. Geburtstag habe ich noch nicht und niemand außer meiner besten Freundin schenkt mir etwas. Weihnachten ist auch noch weit entfernt. Meine Hände zittern leicht, als ich den Umschlag öffne und die sorgfältig gefalteten Seiten herausziehe. Ich atme tief durch und beginne zu lesen. Dieser Brief könnte verraten, wer diese riesige Box vor meine Tür gestellt hat.

────────────

Liebe Eleanor,

ich hoffe, dieses Geschenk kann etwas von dem wiedergutmachen, was passiert ist. Ich bitte um Verzeihung, dass du meinetwegen in Schwierigkeiten geraten bist. Ich habe mein Bestes gegeben, um alle Artikel und Spekulationen aus der Welt zu schaffen. Bitte lass mich wissen, wenn ich noch etwas für dich tun kann.

Vadim

────────────

„Oh mein Gott, Vadim Ivanov? Der Vadim Ivanov?" Ember ist außer sich vor Aufregung. Ihre orangefarbenen Haare wippen, während sie sich neben mich setzt und mir über die Schulter schaut. Ich kann nicht anders als schmunzeln. Dieser Mann ist an nichts schuld und trotzdem entschuldigt er sich. Lächelnd gehe ich zur Tür und schiebe vorsichtig das Paket herein. Es ist so schwer, dass ich mich echt anstrengen muss. Ich bedauere den Postboten, der das nach oben bringen musste. Es ist kaum vorstellbar, wie er oder sie das geschafft hat. Diese Person muss Hulk gewesen sein.

Nach langen Versuchen schaffe ich es, das Paket ins Wohnzimmer zu schieben. Das Erste, was ich tue, ist, die Schleife vorsichtig abzuziehen. Anschließend nehme ich mir eine Schere und schneide das Paket auf. Vor mir kommt ein Fahrrad zum Vorschein. Es ist ein wunderschönes, brandneues Modell in einem beigen Ton. Der Lenker hat einen Korb, in dem ein paar feine Stoffe liegen.

„Ja, er hat mir das Fahrrad geschickt," sage ich nickend und versuche ruhig zu bleiben. Aber innerlich bin ich genauso aufgeregt wie sie. Sie betrachtet das Fahrrad mit leuchtenden Augen, genauso wie ich. „Das ist unglaublich! Und die Stoffe! Er hat wirklich an alles gedacht. Dieser Mann ist unglaublich und du musst mir unbedingt berichten, woher du diesen Mann kennst. Er sieht aus wie ein griechischer Gott und El, guck was er für dich tut." Noch nie in meinem Leben habe ich gehört, wie jemand so geschwärmt hat, und das noch über den falschen Typen. Zwar, ja eine nette Geste war es – oder ist es. Trotzdem ist er nichts mehr als mein Kunde und ein Mensch mit einem Herzen aus Stein. Sie kann ihr Glück versuchen, vielleicht bricht sie das Eis, denn ich will es definitiv nicht versuchen.

𝐁𝐢𝐥𝐥𝐢𝐨𝐧𝐚𝐢𝐫𝐞 𝐥𝐨𝐯𝐞Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt