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𝐕𝐀𝐃𝐈𝐌 𝐈𝐕𝐀𝐍𝐎𝐕
»Fake, but beautiful.«
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Der Abend verläuft weiter in einem unerwartet angenehmen Ton. Als wir das Restaurant verlassen, bemerke ich, dass die Atmosphäre zwischen uns lockerer geworden ist. Wir fahren zurück zu ihrem Haus, wo ich sie sicher absetze und wir uns für den nächsten Tag verabschieden.

Am nächsten Morgen treffen wir uns früh, um letzte Vorbereitungen zu treffen und unsere Geschichte weiter zu verfeinern. Wir verbringen den Tag damit, uns über unsere vermeintliche Vergangenheit zu unterhalten, Fotos zu machen und Details zu unseren gemeinsamen Interessen zu erfinden. Eleanor erweist sich als eine geschickte Schauspielerin, und ich bin beeindruckt von ihrer Fähigkeit, unsere Geschichte glaubwürdig erscheinen zu lassen.

Am Tag der Hochzeit spüre ich die Nervosität, als wir uns vorbereiten. Ich ziehe meinen maßgeschneiderten Anzug an und überprüfe im Spiegel mein Erscheinungsbild. Eleanor sieht atemberaubend aus in ihrem smaragdgrünen Kleid. Ihre Eleganz und Anmut übertreffen meine Erwartungen, und ich kann nicht anders, als einen Moment lang sprachlos zu sein.

Wir fahren zur Hochzeit, und während der Fahrt versichern wir einander, dass alles gut gehen wird. Die Ankunft bei dem prachtvollen Anwesen meiner Mutter ist überwältigend. Überall sind Gäste, und die luxuriöse Dekoration spiegelt den gehobenen Status der Familie wider. Die Gäste zeigen es auch mit den Klamotten, die sie an sich gelegt haben. Der teurere Schmuck und die Markenkleidung. Dabei fällt mir immer wieder nur auf, dass Geld nicht gleich Geschmack bedeutet. Eleanor weiß deutlich mehr über Mode als ich, und trotz dessen bin ich mir sicher, dass manche Kleider hier einfach nur schrecklich aussehen.

Als wir aus dem Auto steigen, greife ich nach ihrer Hand und halte sie fest. Sie sieht mich an und lächelt nervös, aber ich erwidere ihr Lächeln, um ihr Mut zu machen. Gemeinsam gehen wir auf die Gäste zu und werden sofort von meiner Mutter und ihrem neuen Ehemann begrüßt.

„Vadim, mein Sohn, wie schön, dass du es geschafft hast", sagt meine Mutter mit einem geübten Lächeln. Ihr neuer Mann, George, steht neben ihr und mustert Eleanor kritisch, was meine Mutter ihm zügig nachtut.

„Mutter, George, das ist Eleanor. Wir sind zusammen", stelle ich sie vor und lege eine Hand sanft auf ihren Rücken.
Diese lächelt höflich und reicht ihnen die Hand. „Sehr erfreut, Sie kennenzulernen."

Meine Mutter sieht sie prüfend an, aber sie nickt schließlich. „Ebenfalls. Ich hoffe, Sie genießen die Feier."

Während der Zeremonie und dem anschließenden Empfang halten wir uns eng beieinander. Wir tanzen, lachen und unterhalten uns mit den Gästen. Ich spüre, dass wir zunehmend lockerer werden und in unserer Rolle aufgehen. Die Blicke, die meine Mutter uns zuwirft, sind voller Skepsis, aber auch einer gewissen Anerkennung.

Im Laufe des Abends entschuldige ich mich kurz, um etwas zu trinken zu holen. Als ich zurückkomme, sehe ich, wie Eleanor mit George spricht. Er lehnt sich zu ihr und spricht mit gedämpfter Stimme, und ich kann die Anspannung in ihrem Gesicht sehen.

„Ist alles in Ordnung?", frage ich, als ich zu ihnen trete.

Eleanor nickt, aber ich bemerke den leichten Schimmer von Tränen in ihren Augen. „Ja, alles in Ordnung."

Der neue Ehemann meiner Mutter lächelt kalt und wendet sich ab. „Nun, ich hoffe, ihr genießt den Abend weiterhin."
Als er weggeht, ziehe ich Eleanor zur Seite. „Was hat er gesagt?"
Sie zögert, bevor sie antwortet. „Er hat angedeutet, dass er weiß, dass wir nicht wirklich zusammen sind. Er hat mir gedroht, es deiner Mutter zu erzählen."
Wut steigt in mir auf, aber ich zwinge mich zur Ruhe. „Mach dir keine Sorgen. Wir lassen uns nicht einschüchtern. Wir schaffen das." Dieser Mann wagt es so dreist, mit ihr zu sprechen und dann noch sie zum Weinen zu bringen? Ich wusste schon immer, dass ich ihn mehr als alles andere auf dieser Erde hasse, aber dies gibt mir definitiv noch mal den Beweis.

𝐁𝐢𝐥𝐥𝐢𝐨𝐧𝐚𝐢𝐫𝐞 𝐥𝐨𝐯𝐞Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt