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𝐕𝐀𝐃𝐈𝐌 𝐈𝐕𝐀𝐍𝐎𝐕
»PAST.«
!Häusliche Gewalt!
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Ich zögere einen Moment, als ich aus dem Bett aufstehe. Meine Gedanken sind noch ganz bei Eleanor, die sich langsam kleidet. Als ich mich vorbeuge, um mein Hemd aufzuheben, fällt mein Blick auf ihr Gesicht. Sie starrt mich an, um genauso zu sein meinen Hals. Ich verstehe im ersten Moment nicht, was so interessant sein soll, bis ich darüber streiche und die Welle von Erinnerungen hochkommt.

Neugierde und Besorgnis spiegeln sich in ihren Augen wider, als sie die Narbe genauer betrachtet. Ihre Finger streifen über die vernarbte Stelle, und ich fühle, wie sich mein Körper unwillkürlich anspannt. Es ist, als hätte sie eine verborgene Wunde entdeckt, die ich nicht bereit bin zu zeigen. „Vadim, was ist das?", fragt sie leise, ihre Stimme ist sanft, aber der Druck in ihren Worten macht mir klar, dass sie mehr wissen möchte.

Meine Reaktion ist sofort – ich ziehe mich zurück, als ob ihre Berührung mir körperlich wehtut. Die Wärme und Zärtlichkeit, die gerade noch in meinem Blick gelegen hatten, verschwinden auf der Stelle, ersetzt durch eine undurchdringliche Mauer. „Es ist nichts, worüber du dir Gedanken machen solltest," sage ich knapp, und ich spüre, wie sich eine eisige Distanz zwischen uns schiebt. Es ist, als hätte ich eine Grenze überschritten, und ich kann sehen, wie sie sich plötzlich unwohl fühlt.

Sie nickt langsam, unsicher, und beginnt, sich anzuziehen, während die Atmosphäre im Raum schwerer und bedrückender wird. Die unausgesprochenen Worte hängen wie eine dunkle Wolke über uns. Ich lasse das Thema ruhen, weil ich weiß, dass ich es nicht bereit bin zu teilen. Meine Bewegungen beim Ankleiden sind mechanisch, als ob ich nur eine Rolle spiele, und ich versuche, die Kontrolle über meine Emotionen zurückzugewinnen.

Als ich fertig bin, sehe ich sie an. Die Härte in meinen Augen ist etwas weicher geworden, aber ich merke, dass sie noch immer von der Narbe betroffen ist. Ich versuche, die Stimmung zu lockern, um die Spannung zu brechen. „Wie wäre es, wenn wir etwas trinken?" schlage ich vor, und obwohl mein Lächeln nur halbherzig wirkt, hoffe ich, dass es die Situation auflockern wird.

„Gerne," antwortet sie und zwingt sich zu einem Lächeln, auch wenn ich sehe, dass die Neugier immer noch in ihren Augen brennt. Ich führe sie in das Wohnzimmer, und wir setzen uns, während ich großzügig einschenke. Das erste Glas verschwindet schnell, das zweite folgt bald darauf. Ich spüre, wie der Alkohol seine Wirkung zeigt, meine Nervosität und die angespannten Gedanken beginnen zu verschwinden.

Unsere Gespräche werden leichter und lockerer, und bald lachen wir über kleine Anekdoten. Der Alkohol scheint eine Brücke zwischen uns zu schlagen, und ich bemerke, wie sie entspannter wird.

Irgendwann, als ich merke, dass ich mich mutiger fühle, bricht Eleanor das Schweigen. „Vadim... ich muss dir etwas gestehen," sagt sie zögernd, ihre Stimme ist unsicher, aber der Alkohol hat ihre Hemmungen gelockert.

„Was denn?", frage ich, und mein Interesse wird geweckt. Ihre Unsicherheit lässt mich aufmerken, und ich warte gespannt auf ihre Worte.

„Das war... mein erstes Mal," gibt sie schließlich zu, und obwohl sie vor Scham rot wird, spüre ich eine unerwartete Erleichterung in ihren Worten. Ich sehe die Überraschung in ihren Augen, und es ist klar, dass sie sich nicht sicher war, wie ich reagieren würde.

„Das hätte ich nicht gedacht," murmle ich, meine Stimme ist sanft und ein wenig überrascht. „Es bedeutet mir viel, dass du das mit mir geteilt hast."

Wir lächeln uns an, und ich genieße die Nähe zwischen uns, die durch diese Offenbarung entstanden ist. Doch der Alkohol weckt in mir den Drang, noch mehr zu teilen. „Diese Narbe, Vadim... bitte erzähl mir, was passiert ist," sagt sie schließlich.

𝐁𝐢𝐥𝐥𝐢𝐨𝐧𝐚𝐢𝐫𝐞 𝐥𝐨𝐯𝐞Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt