6. Kapitel

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Xuan

am nächsten Morgen wachte ich alleine in meinem großen Bett auf. Eigentlich hatte ich gestern Abend gehofft, dass Annabelle mit mir kam und bei mir schlief und eigentlich dachte ich auch, dass ich sie dazu bekam mir zu folgen, doch irgendwas und ich würde heraus finden was, schien sie zu belasten. Nur deswegen wollte sie mir nicht nachhause folgen, mit mir Sex haben, mit mir schlafen. Ich erhob mich aus dem Bett und stemmte mich auf. Die Sonne fiel geradewegs in das Zimmer hinein und schenkte mir damit, trotz Annabelle einen schönen Morgen.

Ich konnte die Bilder nicht vergessen. Wie sie tanzte, für mich. Wie ihre Augen mit diesem verführerischen Blick zu mir sahen. Ihr Haar wild mit ihr tanzte. Als wäre sie dafür geboren. Sie sah so frei aus, wenn sie sich der Musik hingab. Als könnte sie niemand dazu bringen, je aufzuhören zu leben. Nicht einmal Gott selbst. Nicht der Tod. Niemand.
Ich stellte mich unter das warme Wasser der Dusche und ging mit meinen Händen über mein Gesicht. Mein Körper sehnte sich nach ihr. Meine Seele sehnte sich nach ihr. Ich wollte sie wieder neben mir haben und aufgeben würde ich nicht.

Ich hatte sie. Ich wusste, dass es nicht mehr lange dauerte bis sie sich mir endlich vollkommen hingab. Mir ihre Liebe schenkte wie damals, bevor sie wusste wer ich war und was ich tat. Immer noch mit den Gedanken bei Annabelle zog ich mich um und ging aus dem Haus, direkt in den dunklen Mercedes.
Ich wusste nicht wieso sie so zu mir war. Sie wehrte sich gegen mich, aber nicht wegen der Arbeit. Ich spürte es. Sie belastete etwas. Vielleicht Keyn. Sie hatte mir nie von ihm und sich erzählt, auch nicht jetzt wo wir uns so nahe waren.

Ich schüttelte meinen Kopf. Verbannte diese Gedanken. An der Lagerhalle meines Clans hielt der Wagen. Ich stieg aus und betrat das riesige Gebäude, das von außen zwar herunter gekommen und alt aussah aber von innen digitalisiert war. Ich hatte viel Arbeit hier hinein gesetzt als Annabelle sich von mir entfernt hatte. Damals als sie mich verließ musste ich meinen Namen bekannt machen, musste der Welt zeigen wer hinter dem schwarzen Panther, wie sie mich alle nannten, steckte. Wieso ich das tat? Alleine für Annabelle. Dafür, dass sie sicher war. Das niemand sie anrührte. Denn als jeder erfahren hatte im underground, dass ich dahinter steckten, fürchteten sie sich Annabelle auch nur anzusehen. Bis zu dem Punkt als sie berühmter wurde. Sich dazu entschied ihr Leben immer und immer wieder in Gefahr zu bringen.

Als sie sich dazu entschied, böse Menschen zu verärgern. Ich lächelte leicht bei dem Gedanken, dass sie alles versuchte um die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Ich hingegen nicht. Die Welt wäre auch ohne mich böse, also wieso darauf verzichten, wenn ich damit meiner Frau Dinge bieten konnte, die niemand sonst ihr bieten konnte.

„Xuan.", Matteo saß an dem Tisch und begutachtete mich interessiert. „Matteo, was machst du hier?", ich setzte mich zu ihm. „dein kleine Stripperin-", Seine Worte trafen mich. Ich zischte. Matteo lachte. „Entschuldige.-", er hob seine Augenbrauen. Am liebsten, alleine für seine Worte würde ich ihm die Kugel in den Kopf schießen. „deine Freundin.", Korrigierte er sich „was ist mit ihr?", fragte ich, mit angespannten Körper nach. „Sie ist Gesprächsthema Nummer eins.", erklärte er mir, während er sich die Zigarette anzündete. „Seit langem schon.", erwiderte ich monoton. Er rollte seine Augen. „Du musst sie in den Griff bekommen. „sie ist auch schon bei mir herum geschlichen, Xuan. Und wenn sie versucht mich zu verraten-", er wollte den nächsten Satz garnicht aussprechen, weil er wusste das der nächste Satz sein Leben beenden könnte. „Solltest du es wagen sie anzurühren-", knurrte ich, bekam aber nur ein kaltes Lachen zurück.

„Ich will sie nicht anrühren, nicht foltern oder gar töten müssen. Du hast sie nicht unter Kontrolle, das ist hier das Problem. Du kannst keinen bissigen Hund frei laufen lassen und erwarten, dass niemand ihn eines Tages erschließt.", er nahm einen Zug von seiner Zigarette, legte seinen Kopf nach hinten und pustete den Rauch aus. Er erhob sich von seinem Platz und ging geradewegs auf die Tür zu. „Matteo-", meine Stimme hallte mit einer beachtlichen Ruhe durch die Halle. Er drehte sich zu mir um. „Ich weiß, du hast momentan Glück mit deinen Geschäften und deiner Macht. Ich gönne dir das. Versuch weiter an mich ran zu kommen-", ich schaute ihn ernster an. Mein Körper stand unter Strom. „Rührst du meine Frau an, töte ich jeden einzelnen aus deinem Clan. Dann zerstöre ich dich.", sagte ich klar und bekam ein langsames Nicken zurück.

Er verließ die Halle und ließ mich hier sitzen. Zufrieden mit dem was ich gesagt und was ich damit erreicht hatte, ging ich in mein Büro und fing an den restlichen Papierkram, der auf meinem Tisch lag zu beseitigen. Ein leises Klopfen, was ungewöhnlich für die Umgebung war, drang durch die Tür zu mir durch. Ich zog meine Augenbrauen zusammen und holte die Knarre aus der Schublade unter mir. Sicher war sicher. Ich kannte die Männer, die hier ein und aus gingen und wusste, dass nicht einer von denen so klopfte. Bei ihnen hörte sich das eher so an als würden sie versuchen die Tür aufzubrechen. „Herein", schrie ich also durch das Büro. Ob Matteo wieder gekommen war? Wollte er das ganze jetzt schon beenden? Langsam ging die Tür auf, der Griff um die Knarre wurde fester.

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