8. Kapitel

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Xuan lag schwer atmend über mir und strich mir einige Haare aus meinem Gesicht. Kleine Schweißperlen lagen glänzend auf meinem Gesicht und rollten meinem Hals hinab. Das beste was ich seit langem getan hatte. Seine Nähe tat so unglaublich gut. Ich wusste garnicht wohin mit all den Gefühlen, die sich in mir aufgestaut hatten, doch mit ihm zusein setzte jedes Gefühl dahin wo es sein sollte. „Niemanden sonst könnte ich so nahe sein.", flüsterte er mir zu. In seinen Augen lag wieder dieser Glanz. Diese liebe. Nach allem was schon passiert war. Wie konnte unsere Liebe so stark sein. Es konnte nicht falsch sein, wenn sich etwas so verdammt richtig anfühlte. „dein Körper an meinem fühlt sich an wie zuhause, Annabelle.", er streifte mit seinen Lippen über meine und gab mir dann einen sanften Kuss auf die Stirn. Mein Herz erwärmte sich. Eine so kleine und doch so liebevolle Geste. er stützte sich auf und schloss seine Hose. Lächelnd setzte ich mich auf und sprang vom Tisch, doch das Lächeln verging mir schneller als es da gewesen war. Ich war aus einem Grund hier her gekommen und jetzt musste ich es ihm wirklich sagen. Es ging nicht anders. „Wir müssen reden.", ich setzte mich auf einen der Stühle, Xuan setzte sich zurück auf seinen Stuhl. „Ich muss auch mit dir sprechen.", der Ton in seiner Stimme wurde ungewöhnlich streng. Wusste er es? Mein Herz fing an zu rasen.

Aber dann hätte er niemals mit mir Sex gehabt. Ich schluckte hart und spielte mit meinen Fingern herum. Die Nervosität stieg in mir. Er hätte mich dann hinaus geworfen. Mich alleine gelassen. Nein, vermutlich mich nachhause gebracht und von da an nie wieder angesehen. Nie wieder berührt. Mein Herz zog sich zusammen. „Erinnerst du dich noch an den Mann, den wir getroffen haben als wir damals mit deiner Mum unterwegs waren?", er musterte mein Gesicht. Ich atmete erleichtert aus. Also kein Keyn. Kein wissen über ihn. Obwohl es vielleicht leichter für mich gewesen wäre, wenn er das ganze einfach angesprochen hätte. Dann hatte ich diese Verantwortung nämlich nicht. Aber das war feige. Ich war feige. „Matteo.", erinnerte ich mich an den dicken Mann. Damals war Xuan meinem Kuss ausgewichen, gerade deshalb konnte ich mich so gut an diesen Mann erinnern. Jetzt wusste ich auch wieso er mir ausgewichen war. Als gefährlicher Mann eine Frau zu haben schien in der Szene nicht wirklich eine gute Idee zusein. Noch nie. Frauen waren dort ja noch nie sonderlich viel wert. Frauen waren Fickobjekte. Die kaufte man sich. Frauen in dieser Szene wurden geschlagen, gequält, vergewaltigt, missbraucht. Egal ob körperlich oder Psychisch. Die Männer die das taten, denen interessierte es nicht wie es den Frauen ging.

„Er wird immer mächtiger.", er lehnte sich auf den Tisch. „Du hast wohl auch seinen Clan beobachtete.", erneut nickte ich nur. Das konnte gut sein. Ich hatte viele Clans beschattet. Viele Männer, die Frauen als Objekt benutzten. Frauen hin und her schoben wie sie wollten. Geld. Nur für Geld schissen sie auf das Leben einer Person. „Du solltest dich eine Zeit lang fern halten von deiner Arbeit.", Seine Augen stachen in meine. Ein Befehl. Doch Xuan wusste, dass ich mir nichts mehr befehlen ließ. „Ich habe dich gerade wieder. Ich möchte dich nicht schon wieder verlieren.", Sein Blick sprachen Bände. Schmerz. Er hatte so viel Schmerz erfahren. Wie sollte ich ihm das mit Keyn jemals beibringen? Er würde nur noch mehr Schmerz durch mich erleben. Niemand sonst konnte ihn verletzten, nur ich.

„Xuan.", hauchte ich und wollte gerade wieder sprechen. „Nur für einen bestimmten Zeitraum. Einige Wochen. Mehr will ich nicht. Die Situation muss sich beruhigen.", betonte er. Ich erhob mich und ging um den Tisch herum. Nickend setzte ich mich auf seinen Schoß und ließ zu das seine Arme sich um meinen Körper schlungen. „Okay. Drei Wochen gebe ich Ruhe.", versprach ich ihm. Drei Wochen müssten ja zu schaffen sein. „Worüber wolltest du sprechen? Wieso bist du zu mir gekommen?", Seine Hand wanderte unter mein Shirt. „ich-", fing ich an, fand aber die richtigen Worte nicht um zu erklären was damals passiert war.

Ich konnte es gerade heraus sagen. Keyn. Ich. Sex. Aber würde er dann verstehen wieso ich Sex hatte. Er würde mich verurteilen. Dafür das ich Sex mit einem Mann hatte, der mich dazu gezwungen hatte ihm einen zu blasen. Ich wusste nicht was er dann noch von mir hielt und eigentlich wollte ich immer seins sein. Wollte das er mich liebte wie ich war. Das er das liebe Annabelle Bild von mir in seinem Kopf behielt. Das er die Liebe mir gegenüber nicht verlor. „Weißt du noch damals?", ich traute mich nicht in seine Augen zuschauen, so sehr schämte ich mich. „Als ich erfahren habe, dass du der schwarze Panther bist." erzählte ich weiter und versuchte irgendwie die passenden Worte für alles zu finden. Er nickte und lauschte mir aufmerksam.

Sein Blick war nicht fragend, was mich stutzig werden ließ. „Ich bin zu Keyn gegangen und habe dort angefangen mir mein Leben aufzubauen. Habe Nacht für Nacht dafür gesorgt, dass ich ohne ihn und ohne dich leben kann.", erneut nickte er nur. Wieso fragte er nichts. Wieso konnte er es nicht schon erahnen und mich anschreien. Mich raus jagen. „Keyn war nett-", fing ich an. „Wirklich nett. Er hat mir eine ganz andere Seite von sich gezeigt. Nicht das es mein Bild von ihm änderte, doch in dieser Zeit-", ich sah auf meine Finger hinab. Xuan nahm meine Hände in seine und umhüllte sie mit Wärme. „Ich war so verletzt. So unsicher.", ich verfestigte meinen Griff um seine Hand. „Ich hatte Sex mit ihm.", stille. Stille nahm den Raum ein. Tiefe unangenehme Stille. Eine Stille die sich in meinen gesamten Körper brannte. Es gab schon viele stille Momente zwischen Xuan und mir.

Diese war anders.

Mein Kopf dröhnte und mein Herz hämmerte gegen meine Brust, das ich glaubte, sogar Xuan würde ihn hören. Noch nie war eine Stille so unendlich unerträglich mit ihm gewesen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 01 ⏰

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