Kapitel 19

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Ruby:
Meine Blicke verfolgen Flynns wagen, der die Einfahrt gerade hinab fährt und dann die Straße hinunter rast. Der Bodyguard führt mich hoch in mein Zimmer und verlässt es dann ohne ein weiteres Wort.

Verflucht nochmal, was soll der ganze Mist bloß? Das war's, mein Entschluss ist gefallen, ich will mein altes Leben zurück!

Abrupt drehe ich mich um meine eigene Achse und suche alle meine Sachen zusammen. Ich stopfe alles in eine schwarze Ledertasche und werfe sie mir über die Schulter.

Vorsichtig öffne ich die Tür und suche den Flur nach wachen ab. „Gut, keiner zu sehen." murmele ich und laufe auf Zehenspitzen den Flur entlang. Ich will gerade um die Ecke biegen, da höre ich Schritte auf mich zukommen.

Starr, presse ich mich an die wand und halte die Luft an. Der Bodyguard von gerade ,der mich nach oben gebracht hat ,läuft an mir vorbei. Sobald er um die nächste Ecke biegt ,renne ich los, ich renne so schnell wie ich noch nie gerannt bin. Hinunter die Wendeltreppe und hinaus aus der riesigen Tür.

Draußen angekommen atme ich die frische Luft ein und jogge langsam auf den großen Eingang zu. Keuchend stütze ich mich auf der Hälfte des Weges mit meinen Händen auf meinen Knien ab.

Mein Blick fällt auf den verdunkelten Horizont vor mir. Langsam bricht die Nacht an. Gerade als ich mir darüber Gedanken machen wollte wo die wachen hin sind ,höre ich hinter mir ein knacken.

Geschockt drehe ich mich um. Vor mir steht ein fast 2 Meter großer Mann, dessen Gesicht unter eine Kapuze verschleiert ist. „Hallo Ruby." ,flüstert er und grinst mich unter seiner Kapuze schief an. „Wer bist du?" ,flüstere ich zurück, starr vor Angst. „Dein begehrenswertester Albtraum",antwortet er mir ,bevor er einen Schritt zurück tritt.

Ich will rennen, vor ihm flüchten, doch ich kann nicht. „Ich will dir helfen. Ich hole dich hier raus. Dazu musst du mir nur folgen Ruby." ,spricht die mysteriöse Gestalt weiter. „Auf keinen Fall!" ,knurre ich, drehe mich um und will gehen.

Normalerweise hätte ich jetzt erwartet, dass er mich aufhält, mich mit sich schleppt oder sonstiges, doch er bewegte sich nicht. Zögerlich bleibe ich stehen und drehe mich wieder zu ihm um. Er steht mit dem Rücken gedreht zu mir.

Dieser Rücken. Er ist muskulös und prachtvoll. Ich habe noch nie so einen ausgeprägten Rücken gesehen, obwohl ihn ein Stück Stoff bedeckt. Warte. Er kommt mir doch bekannt vor.

„Wer bist du?" ,wiederhole ich mich. „Du willst wohl nicht locker lassen." ,brummt er unter der Kapuze hervor. Ich schüttele den Kopf. „Nun gut, komm mit mir und ich werde es dir erklären, ich will dich aus seiner Obhut heraus holen, ich will dich beschützen." ,beginnt er erneut.

Seine Worte klingen wie die Kreuzworträtsel die meine Oma, als ich noch klein war ,immer zu lösen versuchte. Völlig irrsinnig und sinnlos.

Das was ich nun tue ist vermutlich ein Fehler, aber er kommt mir so bekannt vor. Ich nicke und schleiche langsam hinter ihm her. Wir gehen die Straße hinab und steuern auf einen auffällig ,kirschroten Ferrari zu.

Warum habe ich den Wagen nicht vorher gesehen? Die mysteriöse Gestalt geht auf die Beifahrerseite und öffnet die Tür des Wagens. „Deine Entscheidung..." brummt er. Ich atme tief ein und es fühlt sich an als hätte der Atemzug mich wieder in die Realität zurück katapultiert.

Ich renne panisch in die entgegen gesetzte Richtung ,doch ehe ich auch nur in die Einfahrt der Villa gelangen konnte, holt er mich ein und wirft mich über seine Schulter.

Er läuft wieder zurück zu seinem Wagen und murmelt so etwas wie: „dein Entscheidungsvermögen war zu langsam". „Du idiot, lass mich runter!" ,kreische ich und hämmere mit meinen Fäusten auf seinen Rücken ein.

„Du hast Temperament Mi Amoré, du könntest Italienerin sein." ,antwortet mir der Mann, auf mein gehämmere ,auf seinem Rücken. Daraufhin fauche ich: „und du könntest das gleich bereuen." Mit einem Ruck schmeißt er mich von seiner Schulter hinunter, in den Ferrari und schließt die Tür.

Hektisch versuche ich diese zu öffnen, doch meine Mühe den Wagen zu öffnen sind aussichtslos. Er scheint ihn wohl automatisch verschlossen zu haben.
Die Fahrertür öffnet sich und er steigt ein. „Wir müssen kurz etwas abholen." ,sagt er mit einer erstaunlichen Gelassenheit.

Ich seufze und gehe mir mit meinen Fingern durch mein gewelltes ,Kastanienbraunes Haar. Erst jetzt bemerke ich, wie der Kerl neben mir mich mit seinen smaragdgrünen Augen anstarrt.

„Sie...sie sind...", stottere ich und rutsche auf meinem Sitz von ihm weg. Er fängt an schelmisch zu grinsen und fährt dann langsam den Weg in Richtung Landstraße hinab. „Was willst du von mir?" ,frage ich kleinlaut und reibe mir meine schweißnassen Hände an meiner Jeans ab.

„Sag es kleine, ich bin dein Boss", lacht er heiser „und ich will dich vor dem bewahren was dich zerstören könnte. Meinem Bruder.", antwortet er mit derselben Gelassenheit, mit der er auch in das Auto gestiegen ist.

Während er spricht ,streift er mit seiner rechten Hand seine Kapuze komplett von seinem Kopf herunter. Er wuschelt sich einmal durch seine schwarzen, zerzausten Haare und greift dann wieder an das Lenkrad.

Wir fahren bereits seit 20 Minuten. In dem Auto herrscht totenstille ,nur im Radio laufen ein paar alte Lieder aus den Achtzigerjahren. In der Zwischenzeit fing es jedoch heftig an zu regnen, sodass selbst das Radio ständig am rauschen ist.

„Kannst du das geschraddel ausmachen?" ,frage ich ihn genervt, doch er starrt nur auf die Straße und fährt zielgerichtet weiter geradeaus.

Völlig aus dem Kontext gerissen, sagt er: „weißt du wann das anfing, mit meinem Bruder? Seine krankhafte Obsession?" Ich stutze und schüttele langsam meinen Kopf.

Er seufzt: „Das alles wurde durch den tot unserer Mutter ausgelöst. An dem Tag haben wir über eine Vermählung gesprochen. Sie wollte uns beide mit jemanden aus der normalen Zivilisation vermählen, damit wir aus den Geschäften der Mafia aussteigen konnten. Es ist üblich, dass die Eltern sich um so etwas kümmern ,doch diesmal wurde es uns überlassen ,uns eine Frau auszusuchen. Flynn ließ sich darauf ein und wählte dich. Ich floh aus der Irrenanstalt und suchte Zuflucht bei den Italienern..."

„Aber warum hat er mich dann entführt, statt zu versuchen mit mir auf normale Weise in Kontakt zu treten?" ,unterbreche ich ihn mit bebender Stimme.

„Weil es mein Bruder ist. Und genau das ist einer der Gründe warum er dich nicht bekommen darf. Er herrscht bereits über die russische Mafia, also kann er nicht auch noch über die unwissenden herrschen. Weißt du was passieren würde, wenn er sich auch noch die normale Zivilisation unterwürfig machen würde? Glaub mir Ruby, dann fließt unschuldiges Blut über die Straßen von New York..."

Ich verstumme bei seinen Worten. Wie konnte Flynn mir das verschweigen? Ich bin nichts weiter als Flynns Marionette. Warum habe ich das nur so weit durchgehen lassen? Vielleicht weil ich keine Wahl hatte...

„Und der tot unserer Mutter, war der ausschlaggebende Punkt, dass er jemanden auswählte, der aussieht wie sieh, um ihre Erinnerung in Ehren zu halten...",beendet er seinen Satz zögerlich, als er meine Fragenden Blicke vernimmt.

Na super das wird ja immer besser! Und jetzt sitze ich mit seinem Bruder bzw. meinem Boss in einem Auto, in der Hoffnung dem Wahnsinn zu entkommen, doch ich glaube das ich gerade nur weiter hinein gerutscht bin.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 30 ⏰

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