"Dich" mehr sagt er nicht. Also nun war ich komplett verwirrt. Warum sollte er mich wollen? Ich mein ich bin momentan ein Vampir und er ein Jäger, das funktioniert nicht. Und außerdem will ich definitiv nichts von ihm. Ich zog misstrauisch eine Augenbraue hoch. "Was genau sollte ein Jäger von mir, einem Vampir, wollen?" fragte ich also.
Er zog nun ebenfalls eine Augenbraue hoch: "Ach komm, hör bitte auf mit dem Theater. Ich weiß genau was du bist." sagte er verspottend. Nickend antwortete ich: "Und wenn du so genau weißt was ich bin, dann kannst du mich ja darüber aufklären." Wenn er wirklich wissen sollte was ich bin, dann bin ich ganz schön am Arsch. Aber die Frage stellt sich ja, woher sollte er wissen was bzw wer ich bin. Und dann fiel mir ein, das ich ja Gedanken lesen konnte. Innerlich schlug ich mir gegen die Stirn, manchmal bin ich echt ganz schön blöd. Also las ich seine Gedanken und was ich da fand, brachte mich zum lachen. "Echt jetzt?" fragte ich ihn. Er sah mich irritiert an. "Du denkst das ich ein, wie hast du es formuliert- ein Werwesen mit spezial Effekten bin?" Vor lachen konnte ich mich nicht mehr halten. "Sowas witziges habe ich echt noch nie gehört." Die Wörter kamen sehr gepresst aus meinem Mund, da ich immer noch am lachen war. Während ich mich vor lachen nicht mehr halten konnte sah ich, das der Jäger rot anlief. Und das verursachte das ich noch mehr lachen musste. Mittlerweile hielt ich mir den Bauch und Lachtränen liefen mir über die Wangen. Der Jäger wartete darauf das ich mich wieder beruhigte und als ich das endlich geschafft hatte, kommt er zu mir rüber. Er öffnete den Mund um was zu sagen, aber die Tür wurde hinter mir geöffnet und ich erkannte am Geruch dieser Person, das es Sansa war.
"Brutus. Ich soll dir von den Ältesten sagen, dass du Aria bitte in meine Hütte begleiten sollst und ihr auch gleich die Regeln erklärst, die hier gelten." Ich versuchte wirklich ernst zu bleiben. Wirklich. Aber nachdem ich seinen Namen gehört hatte, da konnte ich nicht anders und fing ich erneut an zu lachen. Ich spürte den Blick von Sansa auf mir, darauf guckte ich sie an und sagte: "Nachher." Sie nickte und schaute zu Brutus, der mich mit einem feindseligen Blick musterte. "Gut. Ich geh schonmal in meine Hütte und bereite alles vor." sagte Sansa, dann drehte sie sich um und verließ die Hütte wieder. Ich hatte mich wieder beruhigt, schaute ihn an und sagte: "Ok, wir können." Brutus antwortete nicht sondern ging einfach an mir vorbei. Ich folgte ihm. Kurz nachdem wir seine Hütte verlassen haben, fängt er an zu sprechen.
"Obwohl du ein Vampir bist, gelten für dich die gleichen Regeln wie für alle anderen auch. Wenn es dunkel ist, dann hast du nicht mehr im Dorf umherzulaufen. Außerdem musst du auf den Feldern helfen und im Haushalt helfen. Du kannst Sansa fragen, ob du ihr bei ihrer Arbeit helfen kannst. Du darfst den Wald nicht ohne einen Jäger betreten." Ich nickte bloß. Ich muss sagen das ist ein ganz schön altmodisches Dorf, aber ich glaube das liegt einfach nur daran dass sie wissen das Vampire und andere Fabelwesen wirklich existieren. Sie wollen nicht das man sie einfach so finden kann. Ich konnte mit meinem super Geruchssinn Sansa riechen, was bedeutete das wir nicht mehr weit von ihrer Hütte entfernt sein können. Und das bestätigte sich als Brutus mich am Arm zurück hielt, mich mit einem gefährlichen Grinsen anschaute und sagte: "Wenn hier irgendjemandem etwas passiert, dann werde ich mich persöhnlich auf die Suche nach dir begeben, dich finden und dich töten. Haben wir uns da verstanden?" Ich nickte, riss mich von ihm los und ging in die Hütte von Sansa, welche mich schon erwartete. Lächelnd schaute sie mich an und sagte: "Ich habe gekocht. Ich weiß nicht ob Vampire richtige Nahrung zu sich nehmen, aber wenn du etwas essen möchtest dann kannst du gerne etwas haben." Ich dachte kurz nach, denn als Vampir trinkt man wirklich nur Blut. Einige Vampire aßen zwar zur Tarnung menschlisches Essen, aber es bewirkt überhaupt nichts. Aber da ich ändern kann welches Wesen ich bin, stellte ich mein Gehirn auf Werwolf und sagte: "Das ist sehr nett von dir, denn ich würde liebendgerne etwas essen."
Nachdem wir gegessen hatten, gingen wir zusammen in ihr Schlafzimmer. Dort stand ein recht altmodisches Bett, mitten im Zimmer, daneben ein kleiner Nachttisch und gegenüber vom Bett stand eine Kommode. Neben dem Bett lag eine einfache Matte mit Bettzeug drauf. Diese steuerte ich an, aber Sansa hielt mich zurück und sagte: "Ich möchte, als Dank dafür das du mich gerettet hast, das du in meinem Bett schläfst." Ist das ihr ernst? Sie denkt doch nicht ernsthaft das ich sie auf dem Boden schlafen lasse. Ich schüttelte den Kopf und antwortete ernst: "Nein das kannst du vergessen. Das ist dein Bett, das nehme ich dir doch nicht weg." Doch sie schaute mich mit einem Hundeblick an, dem ich wirklich nicht wiederstehen konnte. Schließlich machten wir uns bettfertig und legten uns schlafen. Während Sansa fast sofort einschlief, wälzte ich mich im Bett hin und her. Ich machte mir Sorgen um das Dorf, denn ich habe das Gefühl wenn ich zu lange hier bleibe dann passiert etwas schreckliches. Also beschloss ich abzuhauen. Erst vergewisserte ich mich das Sansa auch wirklich schlief, dann stellte ich mein Gehirn auf Vampir um, stand in windeseile auf, zog mich an und wollte aus der Schlafzimmertür verschwinden als mir etwas einfiel. Schnell drehte ich mich zu Sansa um, hob sie hoch, legte sie in ihr Bett, deckte sie zu und verschwand dann aus ihrer Hütte. Es ist besser so, für alle. Ich schlich auf leisen Sohlen durch das Dorf in Richtung Wald und hoffte das mich keiner hörte. Bevor ich in den Wald lief, kontrollierte ich noch einmal ob auch niemand gerade dort langlief wo ich jetzt hinwollte. Und tatsächlich war alles frei, deshalb rannte ich so schnell wie möglich in den Wald. Wieder verwischte ich meine Spur, doch trotzdem hatte ich mich dazu entschieden das ich nochmal zurück zum Haus von Harold lief und meine Spur dort verteilte um die Aufmerksamkeit von den Vampiren vom Dorf zu nehmen. Aufmerksam behielt ich meine Umgebung im Auge, denn ich spürte die Anwesenheit von ein paar Vampieren, die zu Harold's Gemeinde gehörten. Doch kam ich unbemerkt zu dem Haus, ich blieb im Schatten um zu überlegen welchen Weg ich jetzt nehmen sollte. Aber als ich einen komischen Geruch warnahm, der mir irgendwie vertraut vorkam, nahm ich die Richtung. Ich lief also im Gebüsch um das Haus herum und gelangte in ein Terretorium von Werwölfen. Und genau als ich die Grenze überquerte hörte ich Stimmen die riefen: "Dort. Ich hab sie gesehen. Sie ist kurz vor der Grenze." Die Stimmen waren nun direkt hinter mir, also auf der anderen Seite der Grenze.
"Mensch Kleines, du weißt dass das nicht mehr unser Terretorium ist und da du ein Vampir bist, solltest du schleunigst wieder auf unsere Seite kommen. Denn wenn die Werwölfe dich finden, dann bist du tot." sagte die nervige Stimme von Harold. Gerade als ich ein bissiges Kommentar dazu abgeben wollte, brachen Wölfe durch das Gebüsch vor mir. Der eine setze zum Sprung an, verwandelte sich mittendrin und kam genau vor mir zum stehen. Als ich erkannte wer da vor mir steht, hätte ich am liebsten angefangen zu weinen. Entweder erkannte er mich nicht oder er wollte es einfach nicht wahrhaben.
"Was machst du auf unserer Seite der Grenze, Vampir?" sagte die allzu vertraute Stimme. Ich schluckte und wollte antworten, doch Harold kam mir zuvor.
"Sie ist unsere Gefange, welche uns entwischt ist. Und sie war dumm genug unsere Warnrufe zu ignorieren." Erneut wollte ich etwas sagen, doch Harold nahm mir mit seiner Gabe meine Stimme.
"Stimmt das?" fragte er an mich gewandt. Harold ließ mich nicken. Harold wollte noch etwas sagen, doch meine Wut auf ihn hatte sich sowieso schon angestaut, sodass ich jetzt regelrecht explodierte. Ich verjagte ihn aus meinem Körper, drehte mich um und schrie: "Halt dich gefälligst mit deiner Gabe aus meinem Kopf raus!" Er sah mich gespielt irritiert an und auch der Werwolf hinter mir fragte: "Von was für einer Gabe sprichst du da Vampir?"
"Das solltest du doch genau wissen, denn schließlich hast du die Gabe andere Gaben zu sehen und nicht ich." MIt diesen Worten drehte ich mich zu dem Alpha um und taxierte ihn. Dieser schaute mich geschockt und unendlich traurig an. Dann schüttelte er den Kopf und sagte: "Egal wer dir dies erzählt haben mag, es stimmt nicht. Und nun komm, wir werden dir, für das übertreten der Grenze, eine Gerechte Strafe geben." Er nickte seinem Rudel zu, 2 von ihnen kamen auf mich zu. Doch ich ging 1 Schritt in die Richtung vom Alpha, er wich nicht zurück. Die 2 Werwölfe wollten mich packen, doch ich entzog mich ihnen und setzte mich vor dem Alpha auf die Knie. Niemand kennt diese Geste, außer den Werwölfen. Es ist eine Geste der Reue und das man einsieht etwas falsch gemacht zu haben. Die Wölfe ließen mich abupt los, als hätten sie sich verbrannt, das restliche Rudel zog scharf die Luft ein und der Alpha machte einen Schritt zurück. Ich hörte wie dieser ein leises 'nein' hauchte. In seinen Gedanken ging es drunter und drüber. Immer wieder sagte er sich selbst, dass das nicht wahr sein kann. Das ich es nicht wirklich bin. Das redete er sich selbst ein bis er es glaubte. Dann nickte er erneut und ich wurde von den Werwölfen gepackt und mitgezerrt. Ich warf einen Blick zurück und sah wie Harold sich freute und dann abwandte. Dieses behinderte Arschgesicht.
Als wir in dem Dorf von den Wölfen ankamen, zerrten mich die Werwölfe, die mich festhielten, auf den großen Platz und ketteten mich dort an einem großen, dicken Pfahl fest. Ich atmete tief ein und aus, es würde das letzte mal sein das ich sein Gesicht war. Es war zwar kein schönes letztes mal, doch da ich dachte ich würde ihn nie wieder sehen, war mir das relativ egal.
"Es ist schon eine Weile her, das ein Vampir über eine unserer Grenzen kam, doch noch immer gilt die Regel die ich damals aufgestellt habe. Jeder Vampir der über die Grenze geht, egal aus welchem Grund, wird mit dem Tod bestraft. Und auch dieses unschuldige, kleine, süße Mädchen dort am Pfahl ist ein blutrünstiges Monster, welches den Tod verdient hat. Denn sie hat Menschen getötet um am Leben zu bleiben und da wir geschworen haben, die Menschen zu beschützen, muss sie sterben."
Geschockt schaute ich ihn an. Wo ist der gerechtigkeit liebende Alpha hin, den ich gekannt habe. Ich konnte nicht verstehen, wie er einfach Vampire töten kann, die sich nicht mal rechtfertigen dürfen. Irgendetwas muss in seinem Leben passiert sein, das er soetwas tun kann. Er drehte sich zu mir um, mit einer Pistole in der Hand. Langsam kam er auf mich zu und blieb schlussendlich vor mir stehen. Nie hatte ich gedacht das es so enden wird, doch wenn er es ist der mich tötet, dann kann ich damit leben. "Irgendwelche letzten Worte Blutsauger?" Kurz überlegt ich, doch dann wurde mir etwas klar, der alte Alpha steckt da noch irgendwo in ihm, ich muss ihn bloß finden.
"Weißt du woran ich mich erinnere? Ich erinnere mich daran, dass du die Gerechtikeit geliebt hast. Du hast niemanden einfach so umgebracht, du hast dir ihre Seiten der Geschichte angehört. Und danach hast du dich mit dem Vorstand beraten und selbst wenn du jemanden umbringen musstest, hast du dies nicht öffentlich zur Schau gestellt. Und weißt du was mich mehr als entäuscht, es waren auch unschuldige unter den Vampiren die du getötet hast. Das schlimmste daran ist aber, das du hier mindestens 2 Werwölfe hast, die mehr als besondere Gaben haben." Ich zeigte auf ein braunhaariges Mädchen mit strahlend blauen Augen. "Sie kann dir sagen ob jemand die Wahrheit sagt oder nicht, dabei kann sie selbst nicht lügen." Ich sah wie sich die Augen von ihr weiteten und wie die Farbe aus dem Gesicht vom Alpha wich. Dann zeigte ich auf ein weiteres Mädchen, sie hatte blonde Haare und braune Augen. "Sie kann in die Erinnerungen von jedem Maori schauen und diese Erinnerungen die sie sieht kann sie ihrem Alpha zeigen. Wie du siehst, hättest du unschuldige Leben retten können. Aber du warst zu kaltblütig und bist geblendet von deinem eigenen Schmerz..." Ich wollte weiterreden, doch er hielt mir seine Hand vor den Mund. Dann setzte er die Pistole an meine Stirn, sah mich kalt an und sagte: "Ich habe genug Lügen gehört. Du wirst jetzt sterben." Er lud die Pistole, ich riss seine Hand von meinem Mund und sagte kurz bevor er abdrücken konnte: "Hunter, du konntest mich damals schon nicht töten. Und daran hat sich bis heute nichts geändert."Ja ich habs auch mal wieder geschafft zu updaten. Ich hoffe euch gefällt das Kapitel, denn ich habe echt hart daran gearbeitet.
Habt soviel Spaß beim lesen, wie ich es beim schreiben hatte 👍🏻