Kings of the East Side (Band 2)

•Kapitel 24•

Luciana

Sarah kam auf mich zu als sie mich erblickte. Ace zog sie aber zurück, um sie nochmal intensiv zu küssen, was mich lächeln ließ. Sie sagte noch was zu ihm und rannte dann auf mich zu. „Es sind Projekttage, Lucia! Wo warst du gestern?"
Oh oh. „Das war mir entfallen, Sarah", meinte ich leidend. „Ich ... also Anthony und ich haben gestern den Tag miteinander verbracht und deswegen konnte ich nicht kommen. James meinte anscheinend zu ihm, das es langsam reicht und wir endlich Zeit für uns haben."
Sie grinste mich breit an. „Ich will alles wissen. Also wirklich alles!"
Ich lief rot an. „Es war gut oder? Die Leute lügen über ihn oder?", fragte sie mich aufgeregt.
„Nun ...", ich biss mir auf die Unterlippe. „Es ist so, das es anders war als mit James. Er ist der fürsorgliche Typ. Anthony dagegen ist fordernd und es war wirklich guter Sex, das kann ich dir sagen, obwohl ich kaum Erfahrung habe." Ich nickte auch nochmal um meine Aussage zu bekräftigen.
„Du magst ihn also?"
„Natürlich mag ich Anthony, nicht so wie du deine Jungs liebst. Wir sind gute Freunde, die auch gut im Bett sind."
Elijah legte einen Arm um mich, ich hatte ihn kommen sehen. Er drückte mir einen Kuss auf die Wange und begrüßte Sarah. „Wir müssen später mal reden. Gehen wir essen nach dem College?"
Ich nickte und er ging dann auch wieder.
„Okay wieder zurück zum wesentlichen! Die Projekttage!"
Ich sehe sie erwartungsvoll an. „Was müssen wir machen?"
„Nun es gibt kein wir", sagte sie langsam.
Ich sehe sie geschockt an. „Wieso?"
„Der Professor hat auslosen lassen und ich habe Simone gezogen. Diese Zicke weißt du?"
Ich nickte mitfühlend. „Maurice hat dich gezogen und sich geweigert mit mir zu tauschen! Er wollte wahrscheinlich nicht mit Simone, aber ihre beste Freundin Chiara hat mit mir zum Glück getauscht und ich hatte dann einen Kerl namens Alex und ich dachte, Maurice würde dann tauschen, aber er hatte dich als seine gezogene Partnerin auf der Liste bereits eingetragen und ich muss jetzt mit Alex das Projekt machen!"
Ich sehe sie traurig an und zog einen Schmollmund. „Wer ist Maurice und wer ist Alex?"
„Alex ist in keiner Studentenverbindung, er ist eher schüchtern, man kann aber gut mit ihm arbeiten, er hat echt Köpfchen und Maurice ist eigentlich auch sehr schweigsam ist aber in deiner Side, vielleicht sogar der Sekretär der Kings."
Ich versuchte mich angestrengt zu erinnern. „Keine Ahnung, Sarah. Kann mir nicht über 50 Leute merken."
„Siebzig, Lucia. Die East Side ist eines der größten. Ich glaube die West ist die mit den meisten, aber ich weiß es nicht mehr."
Ich seufzte. „Du hattest Unterstützung von Meghan und Fiona, ich habe hier niemanden, die East Side besteht fast aus Jungs und was soll ich denn machen? Steht irgendetwas an?"
„Ich werde Davis fragen", meinte sie und tippte gleich darauf auf ihrem Handy rum.
„Nimm es mir nicht übel, aber Abram will ich echt nicht mehr sehen."
„Lässt sich einrichten. Ich hörte von Ace, das Dad euch die Hölle heiß macht. Ich toleriere sein Verhalten nicht."
„Nun du willst nicht wissen, was er gemacht hat", flüsterte ich. „Und was er machen wird."
Sie sah mich lange an. „Hat er dich angefasst, Lucy? Sag es mir, verschweig mir sowas bitte nicht!"
Ich lachte, keine Ahnung wieso ... es war ironisch, das er mich einerseits Tochter nannte und andererseits vögeln ließ wenn er mit im Raum war.
„Nein, das würde ich dir sagen", versicherte ich ihr. „Denn das würde ich nicht dulden."
Sie sah etwas erleichtert aus. „Aber was er getan hat oder tun wird ist genauso verwerflich?"
Ich schloss kurz die Augen. „Ich hätte nichts sagen sollen. Jetzt zerbrichst du dir den Kopf. Denk nicht mehr daran."
Sie sah mich schief an. „Aber wenn er dir irgendwas antut, was du nicht willst, sag es okay?"
Wie könnte ich? Elijah und ich hatten vorgehabt zu lügen und zu betrügen, das Abram das durchschaut hat und uns so demütigend zurecht gewiesen hat, war eine Strafe gewesen und er hatte obendrein nicht gemerkt, das Elijah nicht wirklich Sex mit mir hatte. Er hatte ihn auch noch gesagt wie es richtig geht, das war noch demütigender.
„Sagen wir mal so, es war eine Strafe und es war etwas demütigend."
Sie sah mich mitleidig an. „Tut mir so leid!"
„Schon gut, du kannst nichts für."
Sie nahm meine Hand in ihre und wir gingen ins Gebäude. „Du musst mir sagen, wer Maurice ...", sagte ich leise, wurde aber unterbrochen. „Luciana!", sagte eine männliche Stimme. Ich drehte mich um. „Das ist er", sagte Sarah und ließ meine Hand los. „Ich gehe zu Alex", sagte sie und ließ mich alleine. Maurice war durchtrainiert, ich erinnerte mich an ihn, er war einer der Boxer, die für die East Side kämpften. „Hey Maurice. Ich hörte wir sind Partner."
Er fuhr sich mit der tätowierten Hand durch sein dichtes braunes Haar. Seine giftgrünen Augen sahen mich an, den Blick konnte ich nicht deuten. Wie sah er mich bitte an? War das Herablassung? Verachtung? Oder einfach nichts?
„Genau", sagte er. „Ich habe gestern ohne dich angefangen."
Er ging an mir vorbei, ich war für ihn uninteressant. Ein Klotz am Bein, trotzdem hatte er nicht gestern gewartet bis Sarah mit ihm tauscht. Was für ein ego ...
Ich folgte ihn angespannt. Er setzte sich in einer hintere Ecke, fern von Sarah, sie versuchte Alex zu überreden zu uns zu kommen, der arme Kerl schien nichts dagegen zu haben.
„Wenn deine Freundin jetzt hier her kommt, dann sag ihr, sie soll den Mund halten und sich auf das Projekt konzentrieren und nicht quatschen."
Ich wurde zornig, sagte aber nichts, seufzte nur. „Was machen wir?"
„Newton", er schob mir Blätter zu, die ich mir ansah. Er hatte schon angefangen. „Wow du schreibst echt gut."
Er sagte nichts darauf. Gut, er war ein verschlossener massiger Kerl. Aber harte Kerle hatten doch einen weichen Kern oder nicht? Ich konnte mir kaum vorstellen, das er kleine Babywelpen folterte, eher das er mit ihnen kuschelte und sie streichelte. Ich musste lachen. Sarah und Alex warfen mir verstohlene Blicke zu, Maurice schien das zu ärgern. „Was ist an diesem Physik Projekt so witzig?"
„Kleine Welpen", meinte ich und biss mir auf die Zunge. Fuck ... musste ich das jetzt wirklich laut sagen?
Maurice schloss seine Augen als hätte er genug für heute.
„Wir müssen daran nach dem College weiter dran arbeiten, sei um fünf bei mir."
Gab er mir gerade wirklich Befehle?
„Verstehe, ich muss erstmal fragen."
Ich nahm mein Hands und schrieb James.

Lucia: Ich muss mit Maurice später am Projekt weiter arbeiten, du weißt ja es sind Projekt tage am Vortex :)
Er will das ich zu ihm gehe, um 5 ...

James: Er soll zu uns rüberkommen. Abram fände es nicht so toll, wenn du alleine zu einem Kerl gehst, sei es aus unserer Verbindung.

„Abram würde ein Drama daraus machen, komm du doch einfach zu mir?"
Er nickte. „In Ordnung."
So leicht war es.

Lucia:  Geht klar!

James: Viel Spaß noch!

Lucia: <3