•Kapitel 34•

172 8 1
                                    

Lucia

Das Jahr war vorbei, die East Side hatte dieses Jahr gewonnen und Abram hatte seinen Sitz im Orden zurück erlangt und uns allen eine Medaille aus Gold geschenkt. Der Abschlussball war in einigen Tagen und James sowie Anthony hatten mich gefragt, ob ich sie zum Maskenball begleitete. Es klopfte an meiner Tür, Elijah stand am Türrahmen und grinste mich verschmitzt an. „Hey", sagte ich.
„Hey", sagte auch er. „Ich wollte mich bei dir entschuldigen."
Ich sehe ihn verwirrt an. „Was meinst du?"
Er stieß sich ab und kam auf mich zu. Er nahm meine Hand in seine. „Ich weiß, ich hatte gesagt wir würden keine Sex haben und dann hatten wir ihn doch und ich weiß nicht wie es dir ging, aber ich mochte es. Ich liebe Anastasia, aber ich habe es trotzdem genossen."
„Nun, ich sagte bereits es ist in Ordnung."
Er seufzte. „Ich hoffe, es wirkt sich nicht auf unsere Freundschaft aus, obwohl ich es bezweifle, wahrscheinlich wird Anastasia niemals ganz glauben, das es rein körperlich war."
„Wenn du mich brauchst, bin ich da", flüsterte ich leise.
„Ich auch", er küsste mich auf die Stirn. „Ich schätze die Entscheidung zwischen Anthony und James fällt dir schwer?"
„Können wir nicht drei zusammen bleiben? Bei Sarah klappt es doch auch", ich sah ihn voller Tränen an.
„Ich werde nicht sagen, das es bei Sarah etwas anderes ist. Auch dort wird viel Stress aufgrund von Ezra und Davis gemacht, die Eltern wollen, das Sarah sich für einen entscheidet, aber du weißt ja wie störrisch die vier sind."
„Und wir sind es nicht?"
„Nein", sagte Elijah traurig. „Du hast selbst gesehen, wie sehr Anthony und James aufeinander losgehen können. Auch zwischen den beiden muss gute Stimmung sein."
Ich seufzte.
„Wie geht es dir? Wie läuft die Therapie?"
„Eigentlich ganz gut. Hört sich das komisch an wenn ich sage, ich verarbeite es eigentlich recht gut?"
„Nein!", sagte Elijah hastig. „Die meisten Frauen müssen damit leben, das entweder ihr Peiniger frei herum läuft oder es in einigen Jahren tut. Bei dir ist es etwas anderes. Der Dreckskerl ist tot und somit ein Kapitel. Du musst nur noch das Ereignis verarbeiten."
Ich nickte dankbar. „Ich bin froh, das er tot ist."
„Das glaube ich dir sofort!"
Ich umarmte ihn. Er strich mir sanft über den Rücken. „Ich muss los zum Flughafen. Anastasia ist bald da."
Ich lächelte. „Grüß sie von mir. Und hast du deine Sachen bereits eingepackt und weggebracht?"
Er nickte. „Ja schon gestern. Anthony und James sind genauso wie du noch dabei die Zimmer zu räumen."
Ich lächelte. „Ja geh nur. Wir sehen uns auf dem Ball."
Er verabschiedete sich und ging. Ich packte meine Sachen weiter in meine Koffer und Kisten. „Soll ich dir helfen?", fragte plötzlich Anthonys Stimme hinter mir. Ich drehte mich um. „Oh nein, aber ich muss dir einige deiner Sachen zurück geben. Dein Tablet, die Autoschlüssel und ..."
„Wir hatten es doch schon, Lucia. Es gehört alles dir."
Ich seufzte. „Anthony ... ich muss dir auch noch das Geld zurückgeben, das du mir gegeben hattest. Mir wurde das Geld noch nicht ausgezahlt, aber sobald ich es habe, bekommst du deine Geld zurück. Versprochen."
„Auch das brauche ich nicht." Er lächelte leicht. „Es war abgemacht, das du es zurücknimmst."
Er trat zu mir, strich eine verlorene Strähne zurück hinters Ohr und sah mich intensiv an. „Ich will nur dich."
„Ich liebe euch beide", flüsterte ich.
„Ich weiß, ich kann damit leben, wenn du dich für mich entscheidest."
Tränen traten mir in den Augen. „Kann ich nicht euch beide haben?", schluchzte ich. „Kannst du ohne James leben?"
Ich schüttelte den Kopf. „Könntest du mit James leben ohne mich?"
Ich erstarrte. Mir war klar, wenn ich mehr liebte. „Bitte", flüsterte ich und griff nach seinen Händen. „Anthony ..."
„Ich verstehe das. Ich kann niemals die erste Wahl eines so wundervollen Mädchens sein. Das wäre auch zu komisch", lachte er leise und ich wusste er blinzelte Tränen zurück.
„Sag sowas nicht, Anthony. Ich habe immer in dir das gesehen, was du bist. Nicht das was andere versucht haben mir einzureden. Du bist ein guter Mensch", ich legte eine Hand auf seine Wange, dessen Handgelenk er sanft packte. „Du hast nur das gesehen, was ich gezeigt habe, Baby."
Er beugte sich runter und küsste mich leicht.
„Es ist okay, wenn du ihn mehr liebst. Wäre ich an deiner Stelle würde ich mich auch für ihn entscheiden."
Ich schluchzte auf. „Ich liebe dich, Luciana. Das meine ich ernst, aber das was du wünschst, kann ich dir nicht geben. Ich bin nicht gut in teilen."
Ich umarmte ihn weinend und er drückte mich an sich.
Dann küsste er mich auf der Wange und wandte sich an der Tür zu wo überraschenderweise James stand. „Wir könnten es schaffen", meinte er zu Anthony. Er schüttelte den Kopf. „Nein, wir würden uns nur töten." Er klopfte James auf die Schulter. „Herzlichen Glückwunsch Mann, du hast das wunderbarste Mädchen der Welt. Pass auf sie auf. Jemand besseren als dich wird sie nicht finden."
Anthony ging und zurück blieben James und ich.
Ich hörte wie die Tür ins Schloss fiel. Anthony war fort.
„Es tut mir leid, Lucia."
Ich wischte mir die Tränen weg. „Was ziehst du zum Maskenball an?", fragte ich ihn. Er sah mich überrascht an. „Mein Kleid ist dunkelgrün, denkst du du hast eine passende Krawatte?"
Er blinzelte ein paar Mal. „Ja, aber ..."
„Gut, ich werde noch eine Weile bei Celeste bleiben bis ist eine Wohnung ..."
„Zieh zu mir", sagte er und unterbrach mich. Nun war ich die Überrascht schaute. „Was?"
„Ich will das wir zusammen ziehen!"
Er trat zu mir und ging auf die Knie. „Ich habe noch keinen Ring, aber ich möchte dir versprechen, das ich dich heiraten werde, sobald du dazu bereit bist."
Ich starrte ihn an und war sprachlos. „Ich- also - ..."
„Zieh zu mir!", bat er mich erneut.
„Jetzt sofort?"
„Deine Sachen sind alle hier. Anstatt sie zu Celeste zu bringen, bringen wir sie zu mir."
„Geht das nicht zu schnell James?"
„Nein", sagte er leise. „Wir leben doch schon seit so vielen Monaten zusammen. Jetzt werden es nur wir zwei sein, zwei angestellte und wenn du willst ganz bald ein Hund oder zwei Katzen!", meinte er völlig ernst und erhob sich.
„In Ordnung", sagte ich leise. „Aber du musst mir nur ein paar Tage Zeit geben, um das geschehene zu verarbeiten und die Trennung von Anthony."
„Nimm dir Zeit, Lucia. Ich bin an deiner Seite."
Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und er beugte sich vor. Wir küssten uns und die Zeit blieb stehen.
Wir hatten ein Jahr voller Liebe, Leidenschaft, Trauer, Verletzungen, Höhen und Tiefen, aber unter all dem hatten wir uns beide gefunden.

Und wenn sie nicht gestorben sind dann leben sie noch heute.

Ende

Kings of the East Side (Band 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt