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Was?! Jetzt verstand ich garnichts mehr. "Du bist ja total verwirrt. Wo wohnst du? Ich bring dich nach Hause.", beschloss ich. Luna lächelte traurig. "Ich habe kein zu Hause." "Man du bringst mich echt zum verzweifeln. Dann kommst du eben mit zu mir.", sagte ich und zogt sie sachte hinter mir her. Ich sah mich nochmal kurz nach meinen Freunden um, doch sie waren weg. Einfach so, nicht mehr da, wie vom Erdboden verschluckt. "Wie ist dein Name?", fragte mich plötzlich das seltsame Mädchen sicher, das vor einigen Minuten noch so hilflos schien. "Clay", sagte diesmal ich unsicher. Mich irritierte es, dass sie auf einmal so "normal" war. Wir liefen die leeren Straßen entlang, bis wir vor meinem Wohnhaus stehen blieben. Meine Eltern mussten wegen ihrer Arbeit für 2 Wochen nach Shanghai fliegen, weswegen ich auf mich allein gestellt war, was mich aber keinesfalls störte, denn ich liebte es alleine zu sein. Ich kramte meinen Schlüssel aus meiner Hosentasche und Schloß die Tür auf.
Luna folgte mir.
In meiner Wohnung angekommen setzten wir uns auf mein Bett. ,,Also, jetzt erzähl mal. Wieso bist du überhaupt an einem grauen Tag draußen gewesen?", fragte ich neugierig. Sie lachte leise und zeigte ihre strahlend weißen, nahe zu perfekten Zähne. "Das gleiche kann ich dich auch fragen."
Ich seufzte. Eigentlich hätte ich bei einer Person, die ich vielleicht seid einer halben Stunde kenne, niemals gleich sowas gesagt, doch sie schien anders. So...vertrauenswürdig und verständnisvoll. Da konnte ich einfach nicht anders.
"Ich liebe es, wenn fast niemand auf den Straßen Ist, dann genieße ich die Stille. Meine Freunde nutzen die Grauen Tage bloß aus, um ihren Aggressionen freien Lauf zu lassen, doch ich nehme dabei nie Teil."
Einmal erzählte ich ein Paar Leuten, dass ich sowas wie Freude empfinde, wenn wieder ein grauer Tag naht. Sie rissen verängstigt ihre Augen auf und redeten davon, wie gefährlich sie doch seien und sie mich absolut nicht nachvollziehen können. Ich verstand, dass die anderen nicht so waren wie ich. Also behielt ich meine Meinung für mich selbst und fing an, ausgeschlossen von der Menschheit zu Leben. Zumindest in Gedanken. Bei meinen Freunden, die eigentlich nur zur Befriedigung meiner Eltern dienten, damit sie nicht dachten, dass ich komplett in meiner Traumwelt lebte, wurde ich einfach als ruhiger, etwas schüchtender
Junge abgestempelt. Manchmal bemerkten sie mich jedoch nicht einmal. Ich war wie unsichtbar, doch trotzdem immer da. Luna war die erste Person, die bei meiner Äußerung lächelte und verständlich nickte. Doch Dann sagte sie etwas noch erstaunlicheres: "Mir geht es genauso"

♡Das Mondmädchen♡ luna darko FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt