Zu Hause angekommen fragte ich sie erneut was denn überhaupt los sei. Sie zog beunruhigt alle Gardinen zu und stieß in Panik irgendwelche Laute aus, die man nicht ein ordnen konnte. Ich lief zu ihr ins Wohnzimmer, wo sie grade alle Fenster zu machte und nahm sie sanft an der Hand. Jedoch zuckte ich leicht, als ich bemerkte wie kalt sie doch eigentlich war.
,,Was ist los?", wiederholte ich langsam. Ihre Lippen bebten leicht während sie flüsterte: ,,Er hat mich gefunden." Dann verdrehte sie ihre Augen und brach zusammen.
,,Luna? Luna." wiederholte ich immer wieder und tätschelte gegen ihre Wange. Schon als ich kurz davor war den Krankenwagen zu rufen, schreckte sie wie aus einem Alptraum hoch. Außer Atem fing sie laut an zu weinen und umschlang mich. Ich erwiderte die Umarmung und streichelte ihr beruhigend über den Rücken.
Diese Situation hielt lange an, wir waren wie eingefroren. Eng umschlungen auf dem Sofa, nichts anderes zu hören, als die leisen Schluchzer von Luna. Eigentlich ein schöner Moment, allerdings nicht den Umständen entsprechend. ,,Bitte Luna. Du musst sagen wer das war."bat ich sie ein letztes mal. Sie nickte leicht und fing an. ,,Mit 15 Jahren beschlossen meine Eltern, dass ich alt genug war um einen Mann und Kinder zu bekommen, also suchten sie mir einen attraktiven, jungen Mann aus, der zufälliger Weise ziemlich reich war. Da ich mich dagegen wehrte, einen fremden Mann zu heiraten und mit ihm mit grade mal 15 Jahren Kinder zu bekommen geriet ich in einen langen Streit mit meinen Eltern. Irgendwann ergab ich mich, unter einem Kompromiss. Er und ich sollten nicht sofort heiraten, sondern uns erstmal etwas kennenlernen. Also suchten ich und der reiche Mann namens Taddl uns eine kleine Wohnung und zogen schließlich aus. Schnell bemerkten wir beide, dass aus uns nichts werden konnte, wir waren einfach viel zu verschieden. Er mit seinen dunkelblonden Haaren und eisblauen Augen, die so unglaublich aussahen, hatte eine viel positivere Ausstrahlung, als ich. Er ging auf Leute zu, flirtete hier und da mal ein wenig, war aber der liebevollste Junge, den ich bis dahin kannte...und damit kam ich nicht klar. Ich ertrug es nicht, da jeder, der um mich herum war, nach kurzer Zeit verletzt wurde. Also verließ ich ihn. Doch als ich versuchte es ihm zu sagen wurde er aggresiv." Ihre Stimme fing an zu zittern. ,,Er schlug mich. Sagte mir, dass ich ihn nie verlassen werden würde. Ich verstand nicht, wieso er so ausrastete. Wir hatten doch beide keine richtigen Gefühle für einander. Klar, wir waren Freunde, aber ich liebte ihn nicht.
Er mich anscheinend schon.
Die Nacht darauf packte ich meinen Koffer und fuhr wieder zu meinen Eltern. Und naja...den Rest kennst du ja.", beendete sie ihren Monolog und wischte sich die Tränen weg.
,,Ich verstehe...", sagte ich angestrengt und kratzte mich am Kopf. Mich überforderte diese Situation. Grade als ich ansetzte etwas zu sagen, redete sie schon weiter: ,,Es tut mir leid, Clay. Ich werde morgen gehen. Ich will nicht, dass es zwischen uns auch so wird wie zwischen mir und Taddl..." ,,Stop. Nein, vergiss es. Du wirst nicht gehen. Ich lasse dich nicht allein draußen herum irren, wenn ein gewalttätiger, gutaußsehender Junge in der Nähe ist.", unterbrach ich sie und lächelte aufmunternd. Anstatt das Lächeln zu erwidern, schüttelte sie nur traurig den Kopf und machte den Mund auf, um etwas zu antworten, doch ich kam ihr zuvor. ,,Wenn du mich magst, dann...dann bleib. Bitte. Ich brauche dich. Ich meine es ernst."
Einige Minuten herrschte ein eisiges schweigen, doch dann ergriff sie wieder das Wort.
,,Natürlich brauche ich dich. Du bist der erste Mensch, der genauso ist wie ich. Genauso denkt wie ich. Aber ich habe Angst, dass ich irgendwann nicht mehr für dich da sein kann, dass ich dir irgendwann nicht mehr gut genug bin."
Ich lächelte leicht. Anstatt zu antworten, kam ich näher, was schwer war, wenn man direkt nebeneinander auf dem Sofa sitzt.
Dann küsste ich sie. Wärme durchströmte meinen Körper. Der Kuss war lang, intensiv, liebevoll. ,,Du wirst mir immer gut genug sein und selbst wenn du nicht mehr für mich da sein solltest, ich werde immer für dich da sein, egal was passiert.", flüsterte ich leise. Jetzt lachte sie leise und zog mich so an sie heran, dass ich auf sie fiel. Ich drehte mich, so dass sie auf mir lag und dann küssten wir uns wieder...
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♡Das Mondmädchen♡ luna darko FF
FanfictionStell dir vor, du lebst in einer Stadt mit Tagen, an denen du Angst hast raus zu gehen. An denen niemand auf den Straßen ist. Jetzt stell dir vor du gehst nach draußen und begegnest einer Person, die dein ganzes Leben verändert...