Blut auf dem Badezimmerboden II

137 7 0
                                    

KIDD KAWAKI POV:

Ich öffne die Tür und sehe Diyan, der mich mit einem fragenden Blick anschaut. Ich schenke ihm ein kleines Lächeln, obwohl meine Gedanken immer noch bei dir sind.

"Hey Diyan", sage ich leise. „Alles okay?"

Diyan schaut mich mit großen Augen an und nickt. Er scheint irgendwie besorgt zu sein, obwohl er nicht weiß, was passiert ist.

"Wo ist Mama?", fragt er schließlich mit seiner kindlichen Stimme.

Ich werfe einen Blick über meine Schulter in deine Richtung, bevor ich meinen Blick wieder auf Diyan richte.

"Sie ist im Badezimmer. Sie fühlt sich nicht so gut", erkläre ich ihm vorsichtig.

Diyan scheint diese Information aufzunehmen und nickt langsam. Er blickt auf den Boden, bevor er wieder zu mir aufs schaut.

"Sieht sie bald wieder besser aus?", fragt er mit einer Mischung aus Besorgnis und Hoffnung in der Stimme.

Ich lege eine Hand auf seinen Kopf und streiche sanft durch seine Haare.

"Ja, das tut sie. Sie braucht nur etwas Ruhe, um sich zu erholen."

Ich schaue ihm in die Augen und versuche, ihn zu beruhigen. "Und weißt du was? Du kannst ihr dabei helfen. Versuch, gut zu sein und nicht so laut zu sein, damit sie sich ausruhen kann."

Diyan nickt erneut, versteht die Wichtigkeit dessen, was ich sage. Er ist ein kluger Junge und er weiß, wie wichtig es ist, dass du dich erholst.

"Okay", antwortet er mit ernster Miene. "Ich werde ruhig sein."

Ich lächele ihm zu und gebe ihm ein kurzes Tätscheln auf den Kopf.

"Sehr gut. Das ist genau das, was deine Mama jetzt braucht."

Ich öffne die Tür weiter und zeige auf das Wohnzimmer.

"Aber warum gehst du nicht zuerst wieder rein und spielst ein paar Spiele, während deine Mama sich ausruht. Okay?"

Diyan:"papa ich will nicht das mama wieder weg muss"

Er deutet auf die 5 Monate in der Darja in einer Psychiatrie war hin.

Seine Worte treffen mich wie ein Schlag in die Magengrube. Die Erinnerung an die Zeit, in der Darja in der Psychiatrie war, ist immer noch schmerzlich frisch in meinem Gedächtnis. Ich erinnere mich daran, wie schwer es für alle war.

Ich schlucke schwer und schließe einen Moment die Augen. Dann knie ich mich zu Diyan herunter, um auf Augenhöhe mit ihm zu sein.

"Hey Kleiner", sage ich mit sanfter Stimme. "Ich weiß, dass du nicht willst, dass Mama wieder weg muss. Das will niemand von uns."

Ich lege meine Hand auf seine Schulter und gebe ihm einen sanften Druck. "Aber manchmal brauchen Menschen Hilfe, um sich wieder besser zu fühlen. Das ist so, wie wenn jemand krank ist und zum Arzt muss."

Diyan betrachtet mich mit ernsten Augen und ich sehe die Sorge in seinem Gesicht. Er versteht, dass es dir nicht gut geht, aber er weiß nicht genau, was das bedeutet.

"Aber wieso kann sie nicht einfach hier bei mir und bei dir bleiben?", fragt er schließlich.

Ich atme tief ein und versuche, ihm so gut wie möglich zu erklären, warum du Hilfe brauchen könntest.

"Manchmal brauchen Menschen mehr Hilfe, als wir ihnen geben können", erwidere ich. "Die Leute in der Klinik haben Spezialisten, die deiner Mama dabei helfen können, sich besser zu fühlen und mit den Sachen umzugehen, die ihr gerade zu viel sind."

„Herz" - Kidd KawakiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt