Nicht war gewordene Wünsche- Part 18

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Nachdem ich die Kleine gestillt habe, kommt der Arzt und bringt Sophia wieder auf die Intensiv Station. Ich lehne mich zurück und schaue zur Seite, wo Lena auf dem Stuhl sitzt.

Du: Ist es ok, wenn ich ein bisschen Schlafe?

Obi: Natürlich, ruh dich ruhig aus. Ich hole dir und der Kleinen solange ein paar Sachen von zu Hause.

Du: Danke, mein Schatz.

Sie küsst mich kurz und verlässt dann das Zimmer. Kurze Zeit später schlafe ich ein und als ich aufwache, ist Lena bereits wieder da.

Obi: Hast du gut geschlafen, Süße?

Du: Mhm. Kommt Lea nicht heute?

Obi: Nein heute ist erst Donnerstag, sie kommt morgen.

Du: Ach ja, stimmt. Wollen wir den anderen aus der Mannschaft und deiner Familie eigentlich bescheid sagen, dass Sophia da ist?

Obi: Na, klar. Wollen wir meine Eltern anrufen?

Du: Ja, können wir machen.

Obi wählt die Nummer und wir telefonieren erst mit ihren Eltern, dann mit ihren Geschwistern und dann rufen wir Lea und Lynn an. Der Rest des Teams erfährt es, indem wir ein Bild unserer Hände in die Gruppe schicken, das wir vorhin gemacht haben. Wir erklären allen, warum die Kleine schon da ist und alle freuen sich für uns. Auf Instagram lade ich ebenfalls das Bild hoch und lege mein Handy danach wieder weg. Lena schaut mich an und wir haben einen langen Augenkontakt.

Obi: Irgendwas ist doch, oder?

Du: Nein, was soll denn sein?

Obi: Ich weiß nicht, sag du es mir.

Sagt sie in einem ruhigen Ton und legt ihre Hand auf meine. Ich will ihr nicht sagen, dass ich überall Schmerzen habe und mir total Gedanken um die Kleine mache.

Du: Es ist alles ok, wirklich.

Obi: Ok, mein Schatz.

Ich lächle sie an und dann küsst sie meine Stirn. Erschöpft schließe ich meine Augen.

Obi: Möchtest du noch ein bisschen schlafen?

Ich nicke.

Obi: Dann komme ich später wieder. Ich liebe dich.

Sie verlässt den Raum und ich schlafe wenig später ein. Als ich aufwache, gehe ich duschen und mache mich ein wenig frisch. Danach lege ich mich wieder in mein Bett und es klopft an der Tür.

Du: Ja?

Die Tür öffnet sich und Obi und Lynn kommen herein.

Du: Lynn!

Lynn grinst breit und kommt auf mich zu.

Lynn: Hey.

Sie bückt sich und wir haben eine lange Umarmung. Als wir uns lösen, setzt Lynn sich zu mir aufs Bett.

Lynn: Wie geht's dir?

Du: Ganz gut.

Lynn: Das freut mich, zu hören.

Du: Ich freue mich so, dass du da bist.

Lynn: Ich mich auch. Wollen wir mal kurz unter vier Augen sprechen?

Du: Klar.

Obi verlässt den Raum und schließt hinter sich die Tür.

Lynn: Ist alles ok bei dir?

Sie schaut mich mitfühlend an und ich kann meine Tränen nicht zurück halten. Lynn legt sich neben mich ins Bett und zieht mich in ihre Arme.

Lynn: Pshhh... ich bin doch da.

Als ich mich wieder etwas beruhigt habe, fange ich an zu reden.

Du: Ich habe so Angst um die Kleine. Was ist, wenn sie es doch nicht schafft?

Lynn: Hey, das wird nicht passieren. Sie ist hier in Besten Händen. Die Ärzte hier sind wirklich großartig.

Du: Mhm vielleicht.

Lynn: Aber das war noch nicht alles, oder?

Du: Nein.

Lynn: Magst du mir es sagen?

Du: Weißt du, es ist ein scheiß Gefühl, wenn dir von deinen Freunden gesagt wird, dass du Mama geworden bist, nichts davon mitbekommen hast und deine Freundin abgehauen ist. Ich habe mir immer so sehr gewünscht, dass Sophia auf normalem Weg auf die Welt kommt, aber noch mehr habe ich mir gewünscht, dass Lena dann da ist und wir die Kleine gemeinsam zum ersten Mal sehen. Ich dachte, wir würden die ersten Stunden gemeinsam als kleine Familie verbringen, aber in der ersten Stunden von Sophia, war Lena irgendwo betrunken in einer Bar.

Lynn: Ich kann dich total verstehen. Es war wirklich nicht schön, dass sie abgehauen ist. Poppi hat mir ja alles erzählt und es hat mir wirklich die Sprache verschlagen. Es war vielleicht kein schöner Start in euer Familienleben, aber es wird bestimmt die schönste Zeit, eueres Lebens.

Du: Das kann ja alles sein, aber ich kann sie nicht ansehen, ohne Schmerz zu fühlen. Vivi und Poppi waren zwar da, aber ich habe mich noch nie so alleine gefühlt, wie als ich Sophia auf dem Arm hatte.


Lena Oberdorf- meine erste große Liebe 2( Fortsetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt