Lena Oberdorf- meine erste große Liebe 2( Fortsetzung)

Wenn Adler kreisen- Part 10

* Timeskip 1 Monat später*

Ich bin mittlerweile im siebten Monat und so langsam wird echt alles etwas ansträngender. Ich sitze gerade im Stadion. Der Vfl spielt heute gegen Frankfurt. Es ist gerade die zweite Minute, doch man merkt schon jetzt, dass die Frankfurterinnen richtig gut drauf sind. In der vierten Minute starten sie einen Angriff und Laura Freigang kommt problemlos zum Abschluss und hämmert ihn unter die Latte. Die Freude der Gegnerinnen ist riesig, während die Wölfinnen enttäuscht aussehen. Wir bekommen zwar immer mal wieder den Ball, aber schaffen keinen einen Spielaufbau. Es ist nicht schon mit anzusehen, wie kleine Fehler zu Ballverlusten führen können. In der 36. Minute zielt Laura Freigang schon wieder ab und trifft. Ich schlage mir meine Hände vor den Kopf und kann es nicht glauben. Die Bayern haben gestern gegen Duisburg gewonnen, also wären sie jetzt erster. Das nächste Spiel ist sogar gegen Bayern und da wird es dann drauf ankommen. Es ist Halbzeit und die Mädels gehen in die Umkleide. Ich merke einen Druck auf meinem Bauch, den ich heute schon öfter hatte. Ich habe Lena davon nichts erzählt, damit sie sich voll und ganz auf das Spiel konzentrieren kann. Nach der Halbzeitpause, geht es genauso weiter, wie es davor aufgehört hatte. In der 50. Minute spielt Sophia Kleinherne einen schönen Pass auf Barbara Dunst, die diesen auf Nicole Anyomi weiterleitet. 0:3 für die Adlerträgerinnen. Obi schaut verzweifelt über den Platz und lässt den Kopf hängen. In der 54. Minute trifft Ewa Pajor, doch das Tor wird aberkannt, wegen Abseits. In der 70. Minute wird Lena dann ausgewechselt, da sie gegen Bayern 90 Minuten auf dem Platz stehen soll. Sie läuft geknickt vom Platz und klatscht Chantal Hagel ab, die für sie eingewechselt wird. Nach 3 Minuten Nachspielzeit ist dann endlich Abpfiff. Ich gehe wieder Richtung Feld und die Security Männer helfen mir über die Bande. Ich gehe direkt zu Lena und umarme sie. Sie schmiegt sich eng an mich und ich flüstere in ihr Ohr.

Du: Es ist nicht deine Schuld, Engel.

Obi: Ich hätte besser spielen müssen.

Du: Das ist aber Teamsport und ihr habt zusammen verloren, ok?

Wir lösen uns voneinander und Lena geht, ohne etwas zu sagen. Ich denke, sie braucht etwas Zeit für sich. Ich gehe dann zu Klara, die nur Ausdruckslos auf den Boden starrt.

Du: Hey, du hast gut gespielt, ok?

Klara: Danke.

Ein kleines Lächeln liegt auf ihren Lippen und sie geht dann zu Lynn. Ich verabschiede mich noch von allen und dann gehe ich zu Lenas Auto. Ich setze mich schonmal rein und warte, bis sie ebenfalls einsteigt. Ohne ein Wort zu sagen, fahren wir nach Hause. Sie scheint wirklich schlechte Laune zu haben, denn als wir die Wohnung betreten haben, ging sie direkt ins Schlafzimmer. Ich setze mich auf das Sofa und spüre schon wieder diesen Druck. Vielleicht sind es Übungswehen? Meine Frauenärztin hat mir beim letzten Termin gesagt, dass das so langsam passieren kann. Ich nehme mir eine Decke und mache mir es auf dem Sofa bequem. Bayern hat jetzt 2 Punkte Vorsprung. Wenn Bayern gegen uns gewinnt, dann wäre es schon so eine kleine Vorentscheidung. Ich nehme mein Handy zu Hand und schreibe ein bisschen mit Laura ( Freigang). Unter anderem gratuliere ich ihr zu ihrem Doppelpack und dem Sieg, aber wir schreiben auch noch über ganz viele andere Sachen. Nach knapp einer Stunde kommt Lena auch zu mir auf die Couch. Wortlos legt sie sich neben mich.

Du: Magst du kuscheln?

Obi: Jetzt nicht.

Sagt sie nur kurz und nimmt ihr Handy in die Hand. Ich kann ihr nicht böse sein. Das war echt ein schlechtes Spiel und ich kann verstehen, dass sie jetzt schlecht gelaunt ist. Ich schaue auf die Uhr und es ist bereits schon 18:47 Uhr.

Du: Ich mache mir ein paar Brote, soll ich dir auch welche schmieren?

Obi: Mhm.

Ich stehe auf und gehe in die Küche. Dort angekommen, schneide ich Brot auf, beschmiere sie, belege sie und schneide noch etwas Gemüse, was ich ebenfalls auf die Teller lege. Mit zwei Tellern gehe ich zur Couch zurück und stelle sie auf unseren Couchtisch.

Ich setze mich hin und verziehe mein Gesicht, weil der Druck wieder kommt.

Obi: Alles gut?

Du: Klar.

Ich nehme meinen Teller und esse stumm mein Essen.