Y/n x Viggo 2

Teil 15

Hicks, ich und Blitz rasten auf die vielen Drachen zu, welche gerade dabei waren Berk komplett in Schutt und Asche zu legen. "Was schlägst du vor?", rief Hicks mir zu. "Keiner der Drachen darf verletzt werden, sie können nichts dafür. Versucht ihr sie aufzuhalten, ich kümmere mich um den Alpha.", war meine Antwort. "Pass auf dich auf.", hörte ich noch von Blitz, bevor ich mich schließlich von ihnen entfernte. 

Der Alpha kämpfte weiterhin mit seinen Verletzungen und schaffte es nicht vom Boden abzuheben. Fauchend kam ich nun vor ihm am Boden auf und verengte meine Augen sehr gereizt. "Hör auf!!", rief ich dann laut und bestimmt. "Und was wenn nicht? Komm schon Y/n, du würdest es dich nicht trauen deinem Bruder auch nur ein Haar zu krümmen.", war die Antwort, welche mich nur noch mehr reizte. "Du verstehst wirklich gar nichts, oder? Du solltest es besser wissen, wenn du wirklich mein Bruder bist, dann hast du erlebt, was ich erlebt habe. Du weißt was mit unserem Geburtsdorf passierte. Du weißt, was mit unseren Freunden, unserer Familie und alle Bürgern passierte, ist dir das einfach egal? Oder bist du zu blöd um zu verstehen, dass du nicht anders bist, als die blutrünstigen Drachen, die damals unser Dorf komplett zerstörten?", schrie ich jetzt.

Daraufhin herrschte Stille, der Alpha stand nun vor mir und sah mich an, sichtlich nachdenkend. "Ich weiß nicht, wo du die letzten Jahre warst, ich habe keine Ahnung von deinem Leben. Aber eine Sache weiß ich, du hast das was ich auch habe, wir haben die Fähigkeit Drachen und Menschen zusammen zu bringen. Gemeinsam, als Bruder und Schwester.", redete ich weiter und kam ihm jetzt näher. Stille. Totenstille. Ich hatte den Kampf um uns herum ausgeblendet, ich sah nur noch das erschöpfte Gesicht des Alphas an und wartete auf eine Reaktion. 

"Wir sollten aber keinen Frieden wollen. Der Mensch bestimmt immer mehr über die Drachen, siehst du das denn nicht? Ich war auf der Suche nach dir, um die Drachen endlich wieder zu dem zu machen, was sie einmal waren. Gefürchtete Killer, die sich ihre Beute nehmen, wie sie es wollen. Verdammte 10 Jahre war ich auf der Suche nach dir Y/n. Und jetzt habe ich dich gefunden und muss mit ansehen, wie du selbst einer der heimtückischen "Drachenreiter" bist.", kam jetzt endlich eine Reaktion. 

"Gefürchtete Killer? Dein Ernst, Drachen sind so viel mehr, Drachen können Menschen zusammenbringen. Willst du sie lieber als Killer? Lieber als herzlose Schatten, die durch die Welt ziehen und ein Dorf nach dem anderen ausbeuten und in Flammen zurücklassen? Familien ausrotten und ganze Völker auslöschen? Ist es das, was du willst? Dann bist du hier falsch, wenn das dein Wunsch ist, werde ich dagegen kämpfen und dann kümmert es mich nicht, ob du mein Bruder bist oder nicht. Dann werde ich solange kämpfen, bis du deine Idee vergessen hast, aufgibst, oder wenn es sein muss, bis du tot bist. Im Gegensatz zu dir habe ich nämlich etwas erreicht in meinem Leben, ich habe etwas zu verlieren und ich werde nicht tatenlos dastehen und zusehen, wie du mir alles, was ich die letzten Jahre erreicht habe, wieder nimmst. Deswegen warne ich dich ein letztes Mal, hör auf! Lass die Drachen jetzt aufhören Berk zu bekämpfen, sofort.", zischte ich nun sehr ernst. 

Wieder bekam ich keine Reaktion. Mittlerweile war ich nicht mehr in meiner eigenen Welt und sah mich nun um, überall brannte es. Ein Haus nach dem Anderen brach in sich zusammen und die Menschen liefen so schnell wie möglich zur Großen Halle. Frauen mit Kindern auf dem Arm, Kinder die teilweise allein rumstanden, weinend nach ihren Eltern schrien. Ich konnte die Drachenreiter erkennen und auch das A-Team war voll im Einsatz. Jedoch auch nur ein Teil, weil ihre Drachen bereits völlig verrückt spielten und gegen den Willen des Alphas ankämpften. "HÖR AUF!!", brüllte ich jetzt nochmal. "Du denkst du wärst die Einzige die etwas erreicht hat, da liegst du falsch. Alles was du hier siehst ist mein Werk, ich habe lange trainiert. Meinen Willen so gestärkt, dass du nichts ausrichten kannst, selbst wenn sich die Drachen befreien würden, wären sie erstmal nicht sie selbst. Wenn du sagst du lässt dir dein Werk der letzten Jahre nicht nehmen, dann tue ich es dir gleich. Ich werde nicht eine Ewigkeit des Trainings umsonst sein lassen, ich bringe das zu Ende, was ich begonnen habe.", antwortete mir nun der Alpha. 

Ich drehte mich kurz zu ihm, dann ging mein Blick wieder zu den vielen Menschen, die zur Halle liefen, viele bereits verletzt und ich wusste, dass die Große Halle keine Rettung war, sondern stattdessen vermutlich die letzte Ruhestätte. Sobald alle in der Halle waren, gab es kein Entkommen mehr, auch die großen Türen würden es nicht schaffen dem Feuer der Drachen Stand zu halten. Ich seufzte. "Du lässt mir keine Wahl.", sagte ich dann, holte mit meiner Flosse aus und schlug sie ihm so hart ins Gesicht, dass der Alpha zu Boden ging und inmitten der Flammen liegen blieb.

In dem Wissen er könnte an dem Rauch, oder der Hitze, oder insgesamt der Flammen sterben, ließ ich ihn liegen und flog auf ein kleines Mädchen zu, welches weinend nach ihren Eltern suchte. Mit meinen Pfoten packte ich sie und raste zur Großen Halle, hier setzte ich sie ab und flog zurück in die Luft. "Wieso sind die immer noch so aggressiv? Die müssten doch normalerweise jetzt aufhören?", fragte Hicks und ich dachte einen Hauch von Panik in seiner Stimme zu hören. "Lange Geschichte. Hicks die Menschen in der Großen Halle sitzen demnächst in der Falle, die müssen hier weg.", sagte ich schnell. Ich bekam ein Nicken, doch nun stellte sich aber die Frage, wo wir sie hinbringen sollten. "Wir müssen irgendwohin, wo wir nicht erwartet werden.", sagte ich. "Wie wärs mit der alten Drachenjäger Basis?", ertönte Viggos Stimme. Ich drehte den Kopf zu ihm und sogar in dieser Situation brachte allein seine mich Anwesenheit zum Lächeln. 

Hicks stimmte zu und flog los um den Drachenreitern Bescheid zu sagen. Ich nickte Viggo, welcher auf Blitz saß, nochmal zu und dann flogen wir gemeinsam nebeneinander wieder in die Tiefe um weiterzukämpfen. Ich sah im Vorbeifliegen an die Stelle, wo ich den bewusstlosen Alpha zurückgelassen hatte und erstarrte. Er war weg.