Das Praktikum

Der Mann im Anzug

Ich bekomme kein Wort raus, während mich alle Lehrer und Lehrerinnen mit einem neugierigen blick anschauen. Niemand Spricht mich für die ersten 2 bis 3 Minuten an, die sich jedoch wie 20 bis 30 Minuten anfühlen. Einfach nur da stehen und angeschaut werden. Plötzlich merke ich eine große, warme Hand auf meiner Schulter. "Na, Klassenraum gefunden?" höre ich eine bekannte, nette stimme sagen. Ich drehe mich zu der Person und das ist der, der mir heute morgen geholfen hat. Ich nicke leicht und spüre, wie ich innerlich weniger angespannt bin, dadurch, dass er mich angesprochen hat. "Ich bin übrigens Moriz, die Kinder kennen mich aber nur als Herr Jones." Stellt er sich mir vor, während seine Locken beim sprechen ein wenig hüpfen. Ich lächle und stelle mich ebenfalls als Rose Brown vor.

Moriz hat mich mit an seinen Lehrertisch genommen und die anderen 3 Lehrer haben mich nett begrüßt. "Wieso hast du dir diesen Beruf als Ziel genommen? Du weißt hoffentlich wie anstrengend es sein kann" Warnt mich einer von Ihnen vor. "Ich wollte schon immer mal in einer Schule arbeiten. Schon als Kind. Man ist für die Kinder ein besonderer Ansprechpartner und Vertrauensperson, dazu macht es schon echt spaß mit Kindern zu arbeiten." Erzähle ich ein wenig. Alle hören aufmerksam zu, ich kenne sowas kaum. "Wie stehen deine Eltern dazu?" fügt jemand anderes als frage hinzu, wodurch mein Körper sich ein wenig versteift. "oh, ja sehr gut, meine Eltern unterstützen mich dabei" Antworte ich mit einem Lächeln. Ehe ich mich dann wieder Umschaue, Trifft mein Blick auf den Mann im Anzug, der anscheinend schon länger an der Kaffeemaschine steht. Er schaut mich mit seinen hellblauen Augen finster an. Hat er was gegen mich? "Ignorier ihn lieber, er ist immer ein wenig Harsch, nimm es dir nicht zu herzen." Erwähnt einer der netten Lehrer am Tisch, allerdings habe ich nicht das Gefühl, als wäre er passend für diesen Job, geschweige denn, passend für irgendeinen sozialen Job. 

Inzwischen habe ich die Mathe und Musik Lehrer kennengelernt von der Klasse, wo ich mit betreue. Mathe übernimmt Nicole Taylor und Musik übernimmt Benjamin Thomas. Beide sehr nett und haben sich mir auch toll vorgestellt. Nachdem der Tag endlich rum war, bin ich auf den Weg nachhause. Ich hab immer schon so ein mulmiges Bauch Gefühl, sobald ich nach hause gehe, denn Meine Mutter und Ihr "neuer Lover" streiten sich sehr oft, und das nicht grad harmlos. Ich musste schon des Öfteren blaue Flecken meiner Mutter über schminken und die Wohnung hat schon 3 oder 4 Kaputte Türrahmen. Als ich vor meiner Haustür stehe, höre ich schon Beleidigungen von meinem Stiefvater Lennard und von meiner Mutter. Beide Klingen Mulmig und Betrunken. Ich Schließe auf und Ich merke immer mehr, wie meine Hände anfangen zu zittern. Lennard schaut mich an "Geh auf dein Zimmer, dumme Göre" Ich hab zwar Angst, aber keiner darf so mit mir reden, vor allem wenn er bei uns wohnt. "Nenn mich nicht Göre. Du bist aus deiner Wohnung geflogen aus einem guten Grund." ehe ich das von mir gegeben hatte, platzte er förmlich. Er kam wütend auf mich zu, Ich erstarre Vor Angst. Ich muss mich bewegen! Ich kann nicht... 

Er Griff mein Handgelenk mit voller Kraft, was mich aufschreien lässt. Er zieht mich ohne Gnade hinter sich her und wirft mich in mein Zimmer auf den Boden. "Du bleibst da jetzt drin!". Er schloss mich ein. Mein Herz fühlt sich schwer an, was mir das Atmen schwer macht. Eine heiße Träne läuft über  meine Wange. Man kann deutlich hören, wie Möbel geworfen werden, immer und immer wieder. Mit diesen Geräuschen schlafe ich langsam ein. 

Am nächsten Tag im Praktikum hab ich mich schon ein wenig eingelebt. In der Ersten Stunde Hat die Klasse Lesezeit und Deutsch, wo ich dann wieder dem Mädchen von gestern beim lesen helfe. Sie heißt Emily.  Sie hat ein paar Schwierigkeiten, aber ich versuche so gut zu helfen wie möglich. Die Stunde vergeht sogar vom Gefühl her sehr schnell. Ich habe mir heute morgen extra was Langärmliges angezogen, denn durch den griff von Lennard gestern, habe ich am arm blaue Flecke.  In der Pause sitze ich wieder mit Moriz, dem Englisch Lehrer und mit den anderen, Benjamin und Cole an einem Tisch. wir tauschen uns aus über die Stunde aus. "Rose welches Fach betreust du gleich?" Fragt mich Cole nett mit einem lächeln, woraufhin ich überlege, ehe ich antworten kann, sagt eine Rauhe stimme "Sport". Ich drehe mich zu der Stimme und entdecke den Mann im Anzug erneut. Sport bei ihm? oh Gott. Ich merke wie er auf mein Handgelenk schaut, wo man ein wenig ein Blauen Fleck sieht, weshalb ich mein Ärmel ein wenig runter ziehe. Sein Blick wird enger, als er es merkt. "Dann sei aber auch nett zu Rose, sie ist neu hier!" fordert Moriz den Mann auf. "ja, ja" Kommt es nur von ihm. 

Als die Pause vorbei war, schaut mich der Mann an und fordert mich genervt auf, mit ihm zu kommen. Ich stehe auf und folge ihm, wie er es wollte. "Ich bin übrigens Jackson." stellt er sich Harsch vor, während wir die Treppen runter gehen. Er geht sehr gerade und ich entdecke schon die Kinder aus der Klasse vor den Umkleiden. Er schließt still die Umkleiden auf und geht selber auch in die Jungs Umkleide. Ich warte Im Flur, Richtung Sporthalle. Die ersten Kinder kommen raus und wenig später auch Jackson, In Jogginghose und im Sweater. Er sieht irgendwie anders aus. Seine schwarzen wuscheligen Haare liegen ihm ein wenig im Gesicht und seine hellen Augen stechen fast schon durch den Raum. Er schließt die Sporthalle auf und dort sind schon Sachen aufgebaut worden. "Wir können jetzt einfach sitzen und aufpassen." Erklärt er mir, während er sich setzt. Kurz darauf setze ich mich neben ihn. Mir fällt plötzlich eine kleine Narbe an seinem linken Auge auf. Wie habe ich die vorher nicht bemerkt? Ich schaue ihn ein wenig weiter an von Oben nach Unten. Seine Hand Seine Linke Hand ist ebenfalls anscheinend verbrannt... "Was war das an deinem Arm?" fragt er plötzlich. Mein Magen dreht sich einmal um, als er mich das fragt. "Ich bin hingefallen" Antworte ich. Ich schaue ihn an, genau wie er mich. Er glaubt es mir nicht, das kann ich sehen. Die Spannung wurde unterbrochen von 2 Mädchen, die zu mir kommen "Rose kannst du uns beim klettern helfen?" fragen sie lachend. "klar!" Lache ich mit und die führen mich dorthin. Ich Helfe den Mädchen einzeln hoch. 

"Noch 10 Minuten!" Ruft Jackson durch die Halle. Die ganzen Kinder hetzen sich selber ein wenig um noch mehr spaß haben zu können. "Du kannst schonmal in den Klassenraum gehen, Die Kinder kommen gleich hoch." erwähnt Jackson, weshalb ich die Sporthalle langsam Verlasse.