Der Vertrag?

48 2 0
                                    

Der restliche Tag verging recht ruhig, Ich Spaziere nach hause, Wo beide meiner Eltern zum Glück ruhig drauf sind. In meinem Zimmer Schreibe ich ein Brief an meinen Toten Vater, über mein Praktikum und über Lennard, dass ich hier nicht mehr, wegen ihm, leben will. Ich Atme tief durch. Ich hoffe ich komme schnell an einen Job der viel Geld macht, damit ich hier schnell weg kann. Meine Mutter scherrt sich nicht mehr um mich seitdem mein Vater Tot ist.

Vor 3 Jahren wurde mein Vater schwer Krank. Meine Eltern waren die besten die man sich hätte wünschen können, Sie waren immer unzertrennlich und für mich war nie Rapunzel und Flynn Rider oder sowas das schönste paar, sondern meine Eltern. Ich war kein Mama oder Papa Kind. Ich habe beide vom Herzen geliebt und war zu beiden sehr eng, jedoch als mein Vater krank wurde, hat meine Mutter angefangen Trinken zu gehen, anstatt ihn besuchen zu gehen. 2 Monate nachdem er ins Krankenhaus eingewiesen wurde, Starb er. Genau an meinem Geburtstag. Und nun hat meine Mutter diesen Lennard. Er sieht aus und benimmt sich wie ein Typischer Stammkunde einer kneipe. 

-- Ein Tag später --

Nun ist endlich Mittwoch. Ich schneide mir einen Apfel klein und packe ihn mir ein. Die Wohnung ist wie immer mit leeren Bierdosen zugemüllt. Ich schaue an mir runter, zu den blauen Flecken an meinen Arm. Man kann Sie noch deutlich sehen. Ich ziehe mir wieder etwas langärmliges an und mache mich auf den Weg. "Oh Hey Rose!" Begrüßt mich Moriz lieb. "Hallo Moriz" lächle ich nett. "Ich bin in der letzten Stunde bei euch, also wir sehen uns heute etwas mehr, falls du noch fragen hast, kannst du sie mir jederzeit stellen!" bietet er an, bevor er geht. In der ersten Stunde ist wie immer erst eine ordentliche Begrüßung angesagt und danach wird deutsch gemacht. Sie lernen heute das "ch" richtig kennen. Ich helfe einer kleinen gruppe an Kindern, die schwächer sind in lesen als die anderen und helfe denen besonders dabei. Die stunden vergehen immer sehr schnell, weshalb ich Moriz auch schnell wieder im Lehrerzimmer treffe. Benjamin und Cole sind natürlich auch da. Sie erzählen wieder was so lustiges eben passiert ist und ich höre einfach gespannt zu. Den Rest des Tages habe ich Jackson nicht gesehen, das heißt ich konnte mich auch recht gut entspannen und die Klasse hatte nach der Pause Mathe und nach der zweiten Pause Englisch. Ich dachte zumindest, dass dieser Tag mal eine Entspannung wäre, allerdings ist dieser Gedanke im Müll gelandet als ich zuhause ankam. 

Mir wird kalt und ich fange an zu schwitzen als meine Mutter mir auf irgendeine weise versucht zu sagen, dass mich irgendwelche Leute sozusagen Kaufen wollen?? Wer? und vor allem warum zieht sie es in Betracht?? "Rose lies doch mal, die geben uns 4,5 Millionen nur damit du bei denen einziehst und die sich um dich kümmern dürfen" Versucht sie mich zu überzeugen. "und was fällt bitte unter kümmern?" Ich kann es nicht glauben... "Da steht sogar, dass du einen davon Heiraten sollst, erstaunlich dass der das freiwillig machen will" Lacht sie sogar noch. Mein Atem wird schneller und mir wird schwindelig, wie kann sie nur? 

Ich sehe nur noch wie meine Mutter unterschreibt, bevor ich einfach still ins Zimmer gehe. Wie kann sie nur? Wie kann sie ihre eigene Tochter verkaufen wollen... Vor allem warum ausgerechnet mich? Wer will mich bitte kaufen? Und aus welchem Grund? Mein Kopf dreht sich bei all den Gedanken, die ich nicht mehr los werde. Die ganzen Fragen in meinem Kopf, ohne auch nur eine Antwort zu haben. Holen die mich dann ab? Oder ziehen die mich einfach in ein Wagen? Irgendwer würde mich doch suchen, die Leute aus meinem Praktikum würden sich wundern. Ohne Pause denke ich weiter und weiter, bis ich nach Stunden voller Grübeln einschlafe. 

Am Morgen mache ich mich wie gewohnt fertig, nur mit dem Hintergedanken, dass ich vielleicht nicht mal zum Praktikum komme. Ich erwische mich dabei, wie ich auf den weg zum Praktikum mich mehrmals umdrehe und mich umschaue, aber ich denke mal, dass das Normal ist, wenn man schon weiß, dass die eigene Mutter einen Vertrag unterzeichnet hat, wo drauf steht, dass mich jemand kaufen will. Es macht mir Angst, der Gedanke. Auch wenn er mir nicht real vorkommt. Ist sowas überhaupt legal? Immerhin stand darin nichts von Folterung oder sowas... hoffe ich zumindest. Ich versuche diese ganzen "Vertrags Gedanken" Los zu lassen, sobald ich an der Grundschule ankomme. "Guten Morgen Rose" Begrüßt mich Benjamin als er mich sieht, doch er hält inne. "Alles gut? du siehst so blass aus." zieht er mich sanft an die Seite und schaut mich fürsorglich an. "Alles okay. ich habe nur noch nicht wirklich was gegessen." Versuche ich mich raus zu reden. "Wenn irgendwas ist, dann kannst du es mir sagen ja? Du kannst auch sonst nach hause, ich sage dann Helena bescheid." fügt er hinzu, bevor ich an ihm vorbei gehe in den Klassenraum. Die Kinder begrüßen mich wie immer mit einem lächeln, was mich auf jeden fall aufmuntert. Die Kinder zaubern mir ein lächeln ins Gesicht. "Hey Roseee, Du bist so schön heute" lächelt mich ein kleines Mädchen an, weshalb ich nicht anders kann, als zu Strahlen. "oh danke Lucia, du aber auch!" 

Die Klasse begrüßt sich wie immer und danach machen wir Deutsch. Die Kinder arbeiten im Buch und schreiben Wörter, lesen, verbinden Bild und Text miteinander und so ähnliche Aufgaben. Ich helfe immer mal wieder und kontrolliere die Seiten, die sie bearbeitet haben. Das macht mir auch sehr spaß. Es lenkt mich von meiner Realität ab. "Okay, Langsam aufräumen und eure Straßenschuhe anziehen!" Ruft Helena durch den Raum, was mich wieder etwas in meine Gedanken schubst. Als die Kinder in die Pause gegangen sind, spaziere ich durch den Flur ins Lehrerzimmer. Am Tisch sitzen wie immer Benjamin, Moriz und Cole, zu denen ich mich dann wieder dazu setze. "Ist Jackson schon wieder nicht da? Wann war er denn das letzte mal 2 ganze Tage nicht da?" Fragt Cole mit einem schmunzeln, woraufhin Moriz nur seufzend Antwortet mit "Dann haben wir hier wenigstens kein Stress." Die Drei sind heute etwas stiller, aber um ehrlich zu sein, ich brauche das heute. "Rose bist du sicher das alles okay ist?" Fragt Benjamin nach, woraufhin ich nur kraftlos nicke. 

Der Tag vergeht langsam, nachdem die Klasse Mathe und Englisch hatte. Ich wurde ungefähr noch 10 mal von mehreren Kollegen gefragt, ob ich okay bin, was ich immer bejahte, immerhin kann ich nichts gegen mein zustand tun. Ich wurde Wortwörtlich von meiner eigenen Mutter verkauft. Seufzend spaziere ich aus der Grundschule, Richtung nach Hause, wenn ich das überhaupt noch so nennen kann. 

Plötzlich merke ich, wie ich am Handgelenk gepackt werde und in eine dunkle Seitengasse gezogen werde. Mir wird der Mund mit irgendeinem nassen Tuch zugehalten, was seltsam riecht, ich spüre starke arme und einen deutlichen Größenunterschied.  Ich versuche mich mit ganzer Kraft zu wehren, doch... nein... Ich schaffe es nicht.   

Das PraktikumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt