Ich spürte wie mein Atem schneller wurde und mein Herzklopfen von Kopf bis Fuß zu spüren war.
Ich könnte ihn jetzt einfach darauf ansprechen und schauen was er dazu sagt, aber ich könnte mich auch dezent in Gefahr bringen damit.
Er schaute immer noch sehr angestrengt und ersichtlich genervt.
Seine Anwesenheit macht mir ein wenig Angst, muss ich zugeben.
,,Was ist los?"
Shit, er muss meine Unsicherheit bemerkt haben.
,,Ähm, nichts, alles gut." versuchte ich ihm weiß zu machen.
Ich merkte wie sich seine Miene weiter verzog.
Ich denke ich sage lieber nichts, sonst endet es noch böse für mich.
Den Rest der Fahrt lang waren wir beide still, es war nur die unangenehme Energie zwischen uns beiden zu spüren.
Plötzlich machte er halt.
,,Wir sind da, steig aus. Ich hole dich in 2 Stunden wieder ab."
2 Stunden?! Was soll ich da denn bitte so lange?? Egal.
Ich machte die Autotür auf und wollte gerade aussteigen, als mich etwas ruckartig am Arm packte.
Ich erschrak komplett, die Hand war warm, verschwitzt und drückte zu feste zu.
Es war Daniels Hand und er schaute mir Hass erfüllt in die Seele.
Ich erstarrte für einen kurzen Moment, aber wurde sofort wieder losgelassen.
Ich stieg aus dem Auto und ging in das Gebäude.
Ich wusste nicht mal genau wo ich hin sollte und konnte immer noch nicht richtig denken nach dem was passiert war. Außerdem bildete sich ein roter Handabdruck an meinem Arm.
So eine Scheiße ey, wenn meine Therapeutin mich direkt damit als erstes sieht, was soll die denn bitte denken. Panisch legte ich meine Hand auf den Arm und tat so als wäre ich einfach nur verunsichert, als ich auch schon eine Frau auf mich zu laufen sah.
Sie hatte schulterlange braune Haare und eine schwarze Brille auf. Ihre Klamotten glichen einer Sekretärin wie aus einem Film.,,Heyy, nah? Du musst bestimmt die Lisa sein, richtig?"
,,Äh ja, das bin ich. Wieso?"
,,Ich werde ab jetzt deine Therapeutin sein und dich täglich begleiten. Magst du bitte mitkommen?"
Sie drehte sich um und führte mich in ein Zimmer. Es war sehr wohnlich eingerichtet mit cremigen Pastellfarben und einem Retro angehauchtem Stil.
Naja, alles nur Fassade, denke ich.
Ich setzte mich in einen tatsächlich gemütlichen Sessel und gegenüber exakt dem selben Sessel saß sie nun vor mir.,,Ich heiße Isabel, kannst mich auch ruhig duzen." sagte die Frau mit einem meiner Meinung nach aufgesetztem Lächeln.
,,Und wie geht es dir denn so von einer Skala von 1-10?"
Pff, was ist das denn für eine bescheuerte frage.
,,Weiß nicht, 6 denke ich."
Weiß die überhaupt was ich durch machen musste?,,Hm okay und was machst du daran fest, das es dir eher so mittelmäßig geht?"
Also das es mir eher mittelmäßig geht habe ich nie behauptet. Was soll eine Zahl denn bitte überhaupt aussagen?
,,Naja, weiß nicht so genau."
Man die nervt mich jetzt schon.,,Ok, pass mal auf, ich sehe ja das es dir schwer fällt darüber zu reden. Was denkst du gerade?"
Das ich nicht lache, worüber soll ich denn bitte denken??
,,Ich weiß nicht ob mir das hier irgwndwas bringt..."
Immerhin bin ich ehrlich.,,Das ist am Anfang bei vielen so. Es ist schwer sich selbst einzugestehen, dass man hilfe braucht, vorallem wenn man davon überzeugt ist, man könne alles mit sich selbst ausmachen."
Recht hat sie ja. Aber ich bin halt auch wirklich davon überzeugt, das ich keine Hilfe brauche, also was will sie jetzt machen? Ich weiß ja genau, wie es meiner Mutter geholfen hat...
,,An deiner Mimik her kann ich erkennen, das du das hier gerade nicht so ernst nimmst oder?"
Pff, macht die mich sauer, als ob die in mich rein gucken könnte, die hat doch keine Ahnung.
,,Und wenn schon? Meine Mutter war auch in Therapie und dann? Sie hat sich vor meinen Augen umgebracht! Denken sie ich halte jetzt noch irgendwas von Therapie!?"

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Ich Bereue Es
Ficção AdolescenteLisa ist ein 15 Jahre altes Mädchen, welches nach einem schweren Schicksalsschlag plötzlich ihr ganzes Leben bereut. Wie geht sie damit um und wie wird sie damit leben können? "[...] Es war grausam, dieses seltsame Gefühl, als ob alles unecht wäre u...