Tanz mit mir [Kokushibo x Dôma]

28 2 0
                                    

Zeit mit Dôma zu verbringen, war stets ein kleines Ärgernis.

Kokushibo sah dies nicht als einzige Person so. Wann immer sie als Upper Moons zusammengerufen wurden – was durchaus selten passierte – gab es irgendeinen Ärger. Meistens wurden sie wegen eines Ärgernisses zusammengerufen, doch Kokushibo meinte eine andere Art von Ärgernis.
Akaza und Dôma gerieten immer aneinander. Es war hauptsächlich die Schuld von Akaza, aber es blieb an Kokushibo hängen, sie auseinander zu bringen. Zumindest benahmen sie sich meistens so lange, dass Muzan nichts davon mitbekommen musste.

Vermutlich bekam ihr Meister dennoch alles mit und ignorierte dies absichtlich.

Glücklicherweise war diese Problematik am Ende doch immer relativ einfach zu unterbrechen, und es dauerte nicht lange, bis sie alle ihren eigenen Weg gehen würden. Manches Mal war er jedoch dazu gezwungen, länger zu bleiben. Vielleicht war es ein wenig gemein von ihm, seine Treffen mit Dôma als Zwang oder auch Ärgernis zu bezeichnen, doch dieser machte es ihm auch nicht leicht, anders darüber zu denken.

„Ich denke eine kleine Feier würde unserem Meister ziemlich gut gefallen!", trällerte Dôma ihm entgegen, während er ihm hinterherlief.

Es wäre ziemlich einfach für Kokushibo zu verschwinden, Dôma würde niemals mithalten können. Man konnte also durchaus sagen, dass Kokushibo diese Kontaktaufnahme genehmigte.

„Muzan-sama wünscht sicherlich keine unsinnigen Feierlichkeiten", antwortete er dennoch eisern. „Also denk nicht daran, irgendwelche Pläne in die Tat umzusetzen."

„Aber wieso denn? Jeder liebt gute Festlichkeiten und Feiern! Vielleicht hat unser Meister ja bald Geburtstag!"

Kokushibo seufzte schwer, während er Dôma's Geplapper zuhörte. Glücklicherweise erreichten sie bald seine privaten Räumlichkeiten hier im Castle. Nakime hätte sie natürlich sehr leicht einfach herbringen können, doch Kokushibo vermied es ihre Kräfte in Anspruch zu nehmen, wenn es nicht notwendig war.

„Weißt du, wann er Geburtstag hat?"

„Nein", antwortete Kokushibo, während er die Shoji-Tür grob zuschob. „Und nun unterlasse dieses unsinnige Geplapper!"

„Hm...pf", grummelte Dôma unzufrieden, während er auch die Lippen schürzte und ihm auf die Pelle rückte. „Aber Kokushibo-sama", gab er anschließend jammernd von sich.

Er könnte es als Beleidigung ansehen, dass Dôma eine noch respektvollere Anrede für jemanden nutzte, der unter Kokushibo's Rang stand, doch bei Dôma war das alles nichts als ein Spielchen.

„Kein aber Dôma."

Dôma schürzte die Lippen nur noch mehr, während er seine langen Finger in die Kleidung von Kokushibo vergrub und an dieser zupfte. Die Unzufriedenheit in dessen Gesicht war dennoch ziemlich deutlich zu erkennen. Überraschend war es nicht. Dôma war in einem Kult aufgewachsen, dem es stets darum ging, Dôma anzubeten und dessen Worten loyal zu folgen. Es gab wohl nie jemanden, der Dôma etwas verboten oder untersagt hatte.

Daraus entwickelt hatte sich ein Dämon, der zu viel fraß und nichts ernst nehmen konnte.

Wenn die Menschheit doch nur wüsste, zu was für Wesen sie manche Kinder heranzogen. Immerhin wäre Dôma nicht der Dämon, der er jetzt war, wenn man ihn vorher anders großgezogen hätte. Er hatte sich komplett freiwillig verwandeln lassen, einen Weg, den auch Kokushibo gegangen war.
Nur, dass sie komplett verschiedene Gründe hatten.

„Na schön", gab Dôma nun nach.

Kokushibo würde seine Vorsicht jedoch nicht fallen lassen, er hatte zu oft miterlebt, wie Dôma Pläne schmiedete und sie dann prompt umsetzte, wenn man ihn nicht im Blick hatte. Es war fast schon furchterregend, aber das machte einen Dämon aus, richtig? Nur musste Kokushibo bei vielen Dämonen nicht befürchten, dass diese ihm in den Rücken fallen würden und dabei erfolgreich sein könnten.
Dôma könnte, ohne mit der Wimper zu zucken, so ziemlich alles durchsetzen. Das hatte natürlich auch damit zu tun, dass Dôma keine Emotionen besaß, wie es bei Menschen oder auch Dämonen normal wäre. Obwohl ihm diese fehlten, war er jedoch perfekt darin, sie zu kopieren und alles so glaubhaft zu machen, wie es jemand mit Emotionen konnte.
Natürlich gab es Feinheiten, die sich unterschieden, aber eben jene musste man erst einmal finden.

Kokushibo war aufmerksam und alt, er hatte viel miterlebt, viel gesehen, viel gehört – nie war ihm jemand begegnet, der ansatzweise an Dôma erinnern könnte.

„Daaaann lass uns doch gemeinsam feiern, Kokushibo-sama!"

Argwöhnisch sah er zu dem blonden Dämon, welcher nicht viel kleiner war als er selbst. Das war durchaus ungewöhnlich, da Menschen gefühlt immer kleiner wurden, umso mehr Zeit verging. Dôma war nicht ansatzweise so alt wie Kokushibo, dennoch war er relativ groß.
Es schien, als hätte man Dôma mit all seinem Aussehen segnen wollen. Und dennoch saß der Geist eines Dämons in diesem Körper, statt des eines Engels.

„Wir haben keinen Grund zum Feiern, bis wir Muzan-sama, die blaue Spinnenlilie bringen konnten."

„Jetzt sei doch nicht so engstirnig."

Misstrauisch bemerkte Kokushibo die frechen Finger von Dôma, die sich – scheinbar heimlich – daran versuchten, seinen Uwa-Obi zu öffnen. Bis auf, dass sein Nagagi dadurch lockerer fallen würde, hätte es keine Auswirkung auf ihn. Dennoch griff Kokushibo nach den Händen, um sie wegzuschieben.

Was möchtest du feiern?"

Demon Slayer One-ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt