𝐒 𝐇 𝐀 𝐄 𝐑 𝐀 𝐒 𝐇 𝐀 𝐙 𝐀 𝐌Mit rasendem Herzen und heißen Tränen, die mir über die Wangen laufen, dränge ich mich durch die Menge und suche meine Brüder. Ich schäme mich so sehr, dass ich einem Fremden erlaubt habe, mich so zu verletzen. Wieso habe ich nicht stärker reagiert? Hätte ich ihm doch zehn Ohrfeigen gegeben oder ihm am besten gleich die Meinung gegeigt, indem ich sein ach-so-attraktives Gesicht ordentlich verunstaltet hätte!
Meine Gedanken drehen sich im Kreis, und die Wut auf ihn mischt sich mit Wut auf mich
selbst. Warum habe ich mich überhaupt auf ihn eingelassen, warum habe ich mich nicht
gewehrt ? Mein Herz schlägt schneller, und ich merke, wie hilflos und verloren ich mich plötzlich fühle, inmitten all dieser fremden Menschen.Die Tränen laufen unaufhörlich über meine Wangen, und jeder Atemzug wird schwerer, als würde etwas in mir erdrückt. Es ist ein unangenehmes, bohrendes Gefühl, das sich in meine Brust gräbt und mich noch verletzlicher macht, als ich es ohnehin schon bin.
Die Unsicherheit, die ich ständig mit mir herumtrage, wird durch seine Worte nur verstärkt. Dieses Gefühl, niemals gut genug zu sein, egal wie sehr ich mich bemühe, es schnürt mir die Luft ab.
Ich habe immer versucht, mich zu akzeptieren, meinen Körper zu lieben, auch wenn es nicht leicht fällt. Und dann kommt jemand Fremdes, der mich einfach verurteilt, als wäre ich nichts wert. Seine Worte waren hart, voller Verachtung, und es fühlte sich an, als hätte er mich mit allen anderen verglichen und entschieden, dass ich nicht genüge. Das Gewicht dieser Gedanken drückt mich nieder, und ich frage mich, warum ich mir so etwas überhaupt zu Herzen nehme.
Aber es ist schwer, sich davon zu lösen, schwer, nicht an all die Zweifel zu glauben, die ich sowieso schon in mir trage. Als ich meine Brüder sehe, laufe ich schnell auf sie zu. Vor ihnen bleibe ich stehen und bemerke ihren verwirrten und gleich besorgten Blick. Ich atme tief durch, versuche mich zu beruhigen, obwohl die Tränen noch nicht ganz verschwunden sind. „Was ist los? Warum weinst du?" fragen die beiden fast gleichzeitig, und ich schüttle nur den Kopf.
„Es ist nichts ... ich will einfach nur nach Hause," sage ich leise, meine Stimme zittert merklich. Amar mustert mich ernst und fragt: „Hat jemand dir wehgetan oder etwas gesagt?" Wieder schüttele ich den Kopf, bemüht um Fassung. „Nein, wirklich nicht. Ich hab nur gemerkt, dass ich nicht hierher gehöre ... ich fühle mich einfach nicht wohl. Bitte, ich will nur nach Hause," sage ich, und spüre, wie erleichtert ich bin, als sie beide ohne zu zögern zustimmen.
„Okay, dann lass uns gehen," sagt Boran und legt sanft eine Hand auf meine Schulter. Gemeinsam machen wir uns auf den Weg zurück zum Auto. Im Wagen lehne ich meinen Kopf gegen das kühle Fenster und schließe die Augen, während wir durch die dunklen Straßen fahren.
Ich kann kaum begreifen, was gerade passiert ist. Die Worte und die Verachtung in seinem Blick – es hat mich so kalt erwischt und mir das Gefühl gegeben, wertlos zu sein. Sein Tonfall, seine unfreundliche, abweisende Art ... warum hat er mich so behandelt?
Irgendwo in mir hatte ich einen anderen Eindruck von ihm, vielleicht sogar die naive Hoffnung, dass er anders sein könnte. Doch ich hatte mich getäuscht, völlig.
Meine Gedanken überschlagen sich, während ich im Dunkeln sitze und die Straßenlichter verschwimmen. Dieses beklemmende Gefühl, das ich sonst versuche zu ignorieren, überrollt mich jetzt mit voller Wucht. Das Gefühl, dass ich nicht gut genug bin, dass meine Haut wie ein Fremdkörper ist, in dem ich mich verloren fühle. Es schmerzt in meiner Brust, dieser dumpfe, brennende Schmerz, der tief sitzt und sich immer weiter ausbreitet.
Warum lässt mich das so sehr treffen? Es waren nur Worte, nichts weiter, und sie kamen von einem Fremden, einem widerlichen, kalten Menschen, der mich weder kennt noch irgendetwas über mich weiß. Seine Worte sollten keine Bedeutung haben. Aber trotzdem hallen sie in meinem Kopf nach, als hätte er damit eine Wunde aufgerissen, die ich so lange versiegelt hielt.
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Dinge, die ich verberge
Teen Fiction𝐒𝐇𝐀𝐄𝐑𝐀 𝐒𝐇𝐀𝐙𝐀𝐌, die Tochter des mächtigsten Mannes in Moskau, lebt in einem Leben aus Luxus & Kontrolle. Ihr Vater, Mahran Shazam, sorgt dafür, dass sie alles hat, außer Freiheit. Nicht aus Misstrauen, sondern aus Angst um ihre Sicherhei...