[ AU - TO - PHO - BI - A ]
(n.) the fear of being alone
Einsamkeit. Das war alles was Jisung spürte. Wahrscheinlich das Einzige was er je wieder spüren würde. Dachte er zumindest.
Er hatte gehofft, dass die Leere in seinem Inneren endlich verschwinden würde. Er hatte geglaubt, dass seine Beziehung zu Hyunjin ihm die Sicherheit geben würde, die er so verzweifelt suchte. Doch vor einer Stunde hatte Hyunjin ihn verlassen. Einfach so. Ohne Vorwarnung. Jisung konnte die Worte noch immer nicht richtig begreifen, die Hyunjin ausgesprochen hatte. Sie hallten in seinem Kopf wider, als ob sie sich in seine Gedanken eingebrannt hätten.
„Es tut mir leid, Jisung. Aber ich kann das nicht mehr.“
Er wusste, dass Hyunjin sich oft über seine Angst beschwert hatte, über die Tatsache, dass Jisung selten allein irgendwohin gehen konnte. Aber er hatte nicht geglaubt, dass es so weit kommen würde. Dass er ihn einfach verlassen würde.
Jetzt war er wieder allein, und die Welt um ihn herum schien zusammenzubrechen.
In seinem Kopf flogen so viele Gedanken herum. Da waren Stimmen die ihm wiederholt sagten, dass alles was er für Hyunjin getan hatte damit er bei ihm blieb am Ende nichts gebracht hatte. All die Geschenke und Gesten die ihm die Sicherheit gegeben hatten, dass Hyunjin bei ihm blieb waren umsonst gewesen. Jedes Ich liebe dich von Hyunjin klang plötzlich wie eine Lüge, dabei hatte Jisung es bei jedem Mal genauso gemeint.
Jisung erreichte die Hauptstraße und blieb stehen. Die Menschenmenge und der Verkehr flossen um ihn herum wie ein Strom, doch statt Trost in der Gesellschaft anderer zu finden, spürte er nur Leere. Seine Hände begannen zu zittern, und er schloss die Augen, versuchte tief durchzuatmen, so wie es ihm seine Therapeutin beigebracht hatte. Doch der Schwindel kam unaufhaltsam, sein Atem stockte. Er wusste, dass er nicht weitermachen konnte.
Mit zitternden Fingern zog Jisung sein Handy aus der Tasche und wählte die Nummer seines besten Freundes, Minho. Es war ihm peinlich, schon wieder um Hilfe zu bitten, aber jetzt, nach allem, was passiert war, wusste er nicht, was er sonst tun sollte.
„Hey, Jisung. Alles okay?“ Minhos Stimme klang besorgt, fast als hätte er geahnt, dass etwas nicht stimmte.
„Ich... Hyunjin hat Schluss gemacht...“ Jisungs Stimme brach, und er konnte die Tränen nicht länger zurückhalten.
Es gab eine kurze Pause am anderen Ende der Leitung. Dann sagte Minho ruhig, aber mit einer unterschwelligen Dringlichkeit: „Wo bist du? Ich komme sofort.“
Jisung gab ihm den Namen der Straße, auf der er sich befand, und ließ das Telefon sinken. Die Welt um ihn herum verschwamm, als ob sie ihn in ihre Dunkelheit hineinziehen wollte. Er sank auf die Bordsteinkante und wartete, während ihm die Tränen übers Gesicht liefen. Alles fühlte sich taub an, leer und sinnlos.
Er wusste nicht, wie lange er dort saß, bis Minho schließlich vor ihm auftauchte. „Jisung!“ Der Ältere kniete sich vor ihn und legte eine Hand auf seine Schulter. „Hey, ich bin hier. Es wird alles gut.“
Die Berührung und die Anwesenheit seines Freundes brachten den Jüngeren etwas zurück in die Realität. Er spürte, wie seine Atmung sich allmählich beruhigte, obwohl sein Herz immer noch wie wild schlug. „Es tut mir leid“, murmelte er, als er endlich in der Lage war, klar zu sprechen. „Ich wollte dich nicht belasten, aber...“
„Hör auf“, unterbrach Minho ihn sanft, aber bestimmt. „Du belastest mich nicht. Nie.“
Jisung nickte, doch die Scham nagte immer noch an ihm. „Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll. Hyunjin... er hat gesagt, dass er es nicht mehr erträgt. Dass ich zu abhängig bin, zu schwach...“
Minho straffte die Schultern und seine Augen funkelten, als er Jisungs Gesicht sanft in seine Hände nahm. „Du bist nicht schwach, Jisung. Du kämpfst jeden Tag mit dieser Angst, und das macht dich stärker als die meisten anderen. Wenn Hyunjin das nicht gesehen hat, dann ist das sein Problem, nicht deins.“
Jisung konnte das Funkeln in Minhos Augen nicht richtig deuten. Es war warm, intensiv, fast schmerzlich. „Ich wünschte, ich könnte das glauben...“
Minho seufzte leise, ließ seine Hände sinken, als ob er nach Worten suchte. Schließlich sagte er: „Jisung, ich habe dir nie gesagt, was ich wirklich fühle, weil ich dachte, es wäre nicht fair dir gegenüber. Aber ich kann nicht mehr so tun, als wäre alles in Ordnung.“
Jisung blinzelte verwirrt. „Was meinst du?“
Minho holte tief Luft, als ob er sich auf das vorbereitete, was er gleich sagen würde. „Ich... ich habe schon lange Gefühle für dich. Stärkere Gefühle, als ein Freund haben sollte. Ich wollte es dir nicht sagen, weil ich dachte, es würde alles komplizierter machen. Aber jetzt... Ich kann nicht mit ansehen wie du verletzt wirst, dass bereitet auch mir Schmerzen."
Jisungs Herz setzte einen Schlag aus. Die Worte trafen ihn unerwartet und verwirrten ihn zutiefst. „Minho, ich...“
„Ich weiß, das kommt jetzt plötzlich“, fuhr Minho hastig fort, als er die Verwirrung in Jisungs Gesicht sah. „Und du musst nichts sagen, wenn du nicht bereit bist. Aber ich will, dass du weißt, dass du nicht allein bist. Ich bin hier für dich, nicht nur als Freund, sondern als jemand, der dich wirklich liebt.“
Die Luft schien um sie herum still zu werden, als Jisung versuchte, die Bedeutung von Minhos Geständnis zu begreifen. Es war, als ob eine unsichtbare Mauer, die sie getrennt hatte, plötzlich verschwunden war, und Jisung sah seinen Freund in einem neuen Licht. Minhos Augen waren voller Sorge und Zuneigung, eine Wärme, die Jisung in seinem tiefsten Inneren erreichte.
Der Jüngere fühlte, wie sich die Tränen erneut in seinen Augen sammelten, doch diesmal waren sie nicht nur aus Schmerz. Sie waren ein verwirrter, aber aufrichtiger Ausdruck dessen, was er in diesem Moment empfand. „Minho... ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich dachte immer, dass du nur...“
Minho schüttelte den Kopf und legte einen Finger auf Jisungs Lippen. „Du musst jetzt nichts sagen. Lass uns einfach zusammen sein, und wir können alles andere später herausfinden. Aber bitte, gib mir die Chance, dir zu zeigen, wie sehr ich dich schätze.“
Jisung spürte, wie etwas in ihm weich wurde, ein Teil von ihm, der sich seit langem verschlossen gefühlt hatte. Minho war immer da gewesen, hatte ihm immer geholfen, ohne zu fragen, ohne zu zögern. Und jetzt verstand Jisung, warum.
Er wusste nicht, ob er schon bereit war, Minhos Gefühle in vollem Umfang zu erwidern, aber er wusste, dass er Minho nicht verlieren wollte. „Okay“, flüsterte er schließlich, seine Stimme zitterte leicht. „Lass uns zusammen sein. Ich... ich will das versuchen.“
Der Ältere lächelte, ein Lächeln voller Erleichterung und Freude. Er zog Jisung in eine enge Umarmung, und Jisung ließ sich in dieser Umarmung fallen, fühlte sich zum ersten Mal seit langer Zeit sicher und geborgen. Der Schmerz und die Angst waren noch da, aber sie waren nicht mehr überwältigend. Mit Minho an seiner Seite fühlte er, dass er die Kraft finden konnte, sich dem zu stellen, was auch immer vor ihm lag.
In diesem Moment, in der Wärme von Minhos Armen, wusste Jisung, dass er nicht allein war. Und das war ein Anfang.
Mon, Aug 12
Das lief irgendwie in die falsche Richtung, aber egal ich hab da trotzdem was gezaubert.
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˖🪐ᝬ '𝗦𝗧𝗥𝗔𝗬 𝗞𝗜𝗗𝗦 𝗢𝗡𝗘𝗦𝗛𝗢𝗧𝗦
Fanfiction🪐 - ;; 𝗦𝗧𝗘𝗣 𝗢𝗨𝗧 ! ꒰───🪐·ٜ۬・ ━━┅ STRAY KIDS ONESHOTS ━━┅ © scft2bin ━━┅ german ᠂࣭.🪐↳ please make sure to read the information to avoid triggering topics ✎ᝰ 𝟐𝟎𝟐𝟐