Ivy
Die Autofahrt zur Werkstatt war ruhig. Nur das Radio lief. Am Ziel angekommen saßen John, Alex, Maxwell und Marten da. Die anderen waren alle nicht da und Raf ist wohl wieder zurück nach Hause geflogen.
Die Atmosphäre in der Werkstatt war schwer von Rauch und Schweiß, durchtränkt mit dem pulsierenden Beat des Basses, der durch die Boxen vibrierte. Kein Motorengebrüll, kein Schraubenklirren – nur die tiefen, dröhnenden Beats, die durch die Halle hallten. Statt Schraubenschlüssel hielten die Jungs Zigaretten und Joints in der Hand, und die Luft war dicht von dem süßlich-herben Geruch.
Jonas lehnte lässig an einem alten, verbeulten Regal, ein breites Grinsen auf den Lippen, während er mit John über irgendein neues Mixtape sprach, das gerade rausgekommen war. Alex und Maxwell saßen auf der Motorhaube eines alten Mercedes, der schon seit Monaten nicht mehr lief, und rollten sich genüsslich den nächsten Joint. Marten war in einer Ecke und wühlte in einer Tasche, auf der Suche nach einer Flasche Jack, die er irgendwo darin vergraben hatte.
Ich saß auf einem abgewetzten Sessel, der wahrscheinlich schon bessere Tage gesehen hatte, und ließ meinen Blick über die Szene schweifen. Die Werkstatt war kein Ort der Arbeit, sondern ein Rückzugsort, eine Art Unterschlupf vor der Welt da draußen. Hier gab es keine Regeln, nur die Straße und die Musik, die alles zusammenhielt. Es war, als wäre die Zeit eingefroren. Alles bewegte sich in einem trägen Tempo, die Worte wurden langsamer, die Gedanken nebliger, während die Drogen ihren Weg durch die Körper bahnten.
Jonas lachte laut auf, als John irgendeinen Witz riss, den ich kaum mitbekam. Seine Augen waren glasig, aber sein Lächeln war echt – für den Moment zumindest. Er war der Mittelpunkt der Gruppe, der Anführer, zu dem alle aufsahen, auch wenn sie es nie zugeben würden. Und ich konnte es ihnen nicht verübeln. Jonas hatte diese Aura, diese natürliche Anziehungskraft, die jeden in seinen Bann zog. Aber ich wusste, dass unter dieser Fassade mehr lag. Etwas Dunkles, Gefährliches, das er so gut wie möglich verbarg.
„Ey, willst du auch?" fragte Alex und hielt mir den Joint hin, seine Augen halb geschlossen, das Gesicht von einem schelmischen Grinsen verzogen.
Ich zögerte. Es war nicht das erste Mal, dass mir einer angeboten wurde, aber heute fühlte es sich anders an. Ich war nervös, angespannt, als würde jede Entscheidung, die ich traf, eine größere Bedeutung haben, als sie sollte. Vielleicht war es die Anwesenheit von Jonas, vielleicht aber auch nur die Tatsache, dass ich mich so lange zurückgezogen hatte und jetzt wieder in diese Welt eintauchte.
„Ach, lass sie, Alex," sagte Jonas mit einem Augenzwinkern. „Sie ist nicht in der Stimmung."
Ich schüttelte den Kopf und lehnte mich zurück. „Nee, danke. Nicht heute."
Alex zuckte mit den Schultern und nahm einen tiefen Zug, bevor er den Joint weitergab. Ich sah ihm zu, wie er den Rauch langsam ausstieß, die Augen halb geschlossen, als würde er jeden Moment einschlafen. Die Musik wurde lauter, dröhnender, und ich konnte den Bass in meiner Brust spüren. Es war fast hypnotisch.
Marten hatte endlich die Flasche Jack gefunden und nahm einen großen Schluck, bevor er sie in die Runde reichte. „Auf alte Zeiten," sagte er grinsend, und alle stimmten ihm zu, als hätten sie diesen Satz schon tausendmal gehört.
Ich sah zu Jonas, der die Flasche nahm und kurz ansetzte. Sein Blick traf meinen, und für einen Moment war da dieses unergründliche Etwas in seinen Augen. Etwas, das mich beunruhigte. Aber dann lachte er wieder, nahm einen weiteren Schluck und reichte die Flasche weiter.
Es war, als ob nichts an ihn herankam, als wäre er immun gegen alles. Aber ich wusste, dass das nicht stimmte.
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Prollz {Gzuz}
FanficIvy Sandreã ist leidenschaftliche Boxerin, womit sie ihr Geld verdient. Nebenbei verdient sie sich aber noch etwas extra Geld als Stripperin. Jeder Tag verläuft gleich. Obwohl es nicht langweilig werden sollte, ist es das. Doch eines Tages trifft s...