FOUR

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Maskenball... Hermine wusste nicht, wessen Idee das war, oder besser gesagt, wessen Idee es war das ganze als Pflichtveranstaltung zu geben, aber sie hatte absolut keine Lust.
Sie stand vor ihrem Spiegel und strich über ihr rotes Kleid, dass ihr bis über die Knie ging und überlegte noch, ob sie etwas daran verändern sollte.
„Was überlegst du?" fragte Ginny, die seit dem Nachmittag bei ihr war, und sie sagte ihr was sie überlegte, aber auch, dass sie nicht wusste, was sie verändern sollte.
„Du könntest deine Brüste etwas pushen." Hermine sah sie verwirrt an und ihre beste Freundin zuckte mit den Schultern: „Es ist ein Maskenball und du bist Single. Niemand wird dich erkennen. Warum also nicht ein wenig mehr zeigen?" auf der einen Seite hatte Ginny recht, und das wusste Hermine, auf der anderen Seite, war sie einfach nicht der Typ dafür.
„Okay, lass mich etwas ändern." Ginny zog ihren Zauberstab und schnitt ein V in den Ausschnitt des Kleides, sodass man nur einen schwachen Blick auf das hatte, was unter dem weichen Stoff lag. Sie legt Hermine noch die Kette um, die sie letztes Jahr zu Weihnachten bekommen hatte, und immer noch nicht wusste von wem sie war. Sie musterte die silberne Rose schmunzelnd, und überlegte kurz, ob-... sie schüttelte den Gedanken weg und nahm ihre Maske zur Hand.
Sie war schlicht und schwarz und mit einem Zauber belegt, der die Maske optisch veränderte, sobald man sie angelegt hatte.
„Ich hoffe dein Bruder findet eine Ausrede, nicht dort zu sein." seufzte sie und Ginny sah sie durch den Spiegel hindurch an und nickte nur.
„Ich weiß auch nicht, warum er es nicht versteht... vielleicht musst du erst einen anderen Typ küssen, damit er es versteht. Oder eine Frau." Hermine sah ihre beste Freundin fragend an: „Du hättest kein Problem damit?" sie drehte sich zu ihr und fuhr fort: „Angenommen es würde eine Frau sein, in die ich mich verliebe... du hättest nichts dagegen?!"
„Natürlich nicht. Keine Ahnung, aber bei dir hab ich immer vermutet, dass du auf beides stehst, aber vielleicht doch eher mehr auf Frauen."
Hermine spürte die Hitze in ihrem Gesicht aufsteigen und sie sahen beide auf den Portschlüssel, den sie auf ihre Kommode im Flur gestellt hatte, und der anfing zu glühen. Sie seufzte, umarmte Ginny und legte die Maske an, bevor sie zum Portschlüssel lief.
„Hermine?" sie drehte sich erneut zu Ginny um, die ihr zu zwinkerte und sagte: „Hör auf zu denken." sie feixte, berührte den alten Kamm und verschwand...

***

„Ich würde sie noch höher pushen, wenn ich du wäre." Narzissa sah zu ihrer Schwester und in den Spiegel: „Zu viel?"
„Zissy, deine Brüste springen bei der kleinsten Bewegung mit einem freundlichen Hallöchen raus." Narzissa grinste und hob die Augenbrauen: „Also ist es perfekt."
„Salazar, wem willst du die Augen ausstechen?" Narzissa ließ ein Kissen vom Sofa in Andromeda's Gesicht fliegen und sagte: „Wenn ich schon auf einen verdammten Maskenball gehen muss, und mich niemand dank der Masken erkennen wird, dann kann ich es auch genießen."
„Damit hast du vielleicht recht, aber jeder Mann und jede Frau, die auf Frauen steht, wird dich anstarren. Ich meine, ich weiß wen du suchst, aber wie willst du sie finden? Oder willst du dir ihren Namen auf die beiden schreiben?"
„Merlin, Andromeda." sie verdrehte die Augen, strich über ihre Korsage und steckte sich ihre Haare magisch hoch, während sie ihren Lippenstift nachzog.
„Ich hab da diese kleine Hoffnung, dass sie meine Kette trägt." sie musterte sich selbst im Spiegel und verlängerte den Rock ihres dunkelgrünen Kleides und setzte noch ein paar Farbakzente hinein.
„Sie weiß nicht, dass du sie ihr geschenkt hast?"
„Sie weiß auch nicht, dass ich weiß, dass sie mir das leben gerettet hat." sie zog den Eyeliner nach und sah zu Andromeda: „Ich weiß nicht, was das mit ihr ist, da bin ich ehrlich. Natürlich, ich könnte ihr einfach einen Brief schreiben, warum ich damals im Orden war, warum ich ausgerechnet ihr geholfen habe. Oder mich einfach in einem Brief bedanken, dass sie mir das Leben gerettet hat. Ich hätte ihr nichts schenken müssen, dass weiß ich selbst, aber... ich weiß wirklich nicht, was das ist." Andromeda lehnte sich in den Türrahmen und sah ihre Schwester lange an, bevor sie verschlug, dass sie sich vielleicht einfach darauf einlassen sollte.
„Egal was es ist. Zissy, ich weiß, dass du an das Schicksal glaubst... dann solltest du auch darauf vertrauen." Narzissa sah zu ihr, und wusste für einen Moment lang nicht, was sie sag sollte. Was ihre Schwester sagte, hörte sich so... einfach an. Sie wusste, dass es alles... aber nicht einfach war.
„Und da bist du dir sicher?" Andromeda kam näher, zog die Haarnadeln magisch aus Narzissa's Haaren, sodass sie offen ihren Rücken hinunter fielen. Sie legte sie über ihre Schulter und sah sie durch den Spiegel hindurch an und sagte sanft: „Ich kenne den wahren Grund, warum du etwas aufreizender gehen möchtest, und du hast recht mit dem Gedanken. Unsere Mutter würde sich im Grab umdrehen." sie lachten beide und sie fuhr fort: „Aber ja... ich bin mir sehr sicher. Finde heraus, was das mit Hermine ist... ob da überhaupt etwas ist, oder ob es einfach nur die Tatsache ist, dass sie wissen will, warum du ihr damals geholfen hast. Sie verdient es auf jeden Fall, es von dir zu hören. Nicht durch einen Brief, da hast du vollkommen recht." sie legte ihr Kinn auf Narzissa's Schulter und sagte grinsend: „Genieß die Nacht."
„Ich liebe dich, Dromeda."
„Ich dich auch, und jetzt hau ab." feixend umarmte Narzissa ihre Schwester, sah auf die Uhr und lief zum Kamin im Wohnzimmer, in dem im nächsten Moment grüne Flammen erschienen. Sie nahm die Maske, die sie auf den Kamin gelegt hatte, band sie sich um und verschwand in den Flammen...

"I know it's you behind that mask"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt