Karan

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Es war eine dunkle Nacht in Istanbul. Der Regen prasselte unaufhörlich gegen die Fenster von Karans Büro, doch er hörte ihn nicht. Der Raum war still – zu still. Karans Herz fühlte sich schwer an, als würde es in seiner Brust ertrinken. In der Ecke des Raumes, in der Dunkelheit verborgen, saß er auf dem Boden. Sein Kopf war in seine Hände gesunken, und die Tränen flossen unaufhaltsam über sein Gesicht.

Karan (leise, verzweifelt): „Ilkin..."

Ihr Name verließ seine Lippen wie ein Gebet, wie ein letzter verzweifelter Ruf nach Rettung. Die Liebe, die er für sie empfand, war wie ein Feuer, das in seiner Brust loderte, unerträglich heiß und doch unerreichbar. Wie viele Nächte hatte er hier gesessen, sein Herz in der Hand, unfähig, die Worte zu finden, die ihr sagten, was er wirklich fühlte?

Karan (schluchzend): „Ich kann das nicht mehr..."

Sein Blick wanderte zu einem kleinen, abgenutzten Foto auf dem Tisch – ein Bild von Ilkin und ihm, lachend, an einem sonnigen Tag vor Jahren. Ihre Augen funkelten, ihr Lachen war ansteckend. Sie sahen so glücklich aus. So sorglos.

Doch diese Zeiten waren vergangen. Für Ilkin war er nur ein Bruder, ein Freund, jemand, den sie vertraut und liebt – aber nicht so, wie er sie liebte. Nicht mit der gleichen Intensität, der gleichen Verzweiflung.

Karan (flüsternd): „Warum siehst du mich nicht, Ilkin? Warum kannst du nicht sehen, was ich für dich empfinde?"

Seine Tränen flossen weiter, sein Körper bebte vor unterdrücktem Schmerz. Es war zu viel. Diese Liebe, die er so lange verborgen gehalten hatte, zerriss ihn von innen heraus. Er wollte schreien, alles herauslassen, was er so lange in sich getragen hatte. Aber stattdessen weinte er leise in die Dunkelheit, alleine, ohne Hoffnung auf Erleichterung.

In diesem Moment fühlte sich Karan schwächer als je zuvor. Er konnte nicht weitermachen, nicht so. Er konnte es nicht länger ertragen, Ilkin zu lieben, ohne dass sie es jemals erfahren würde.

Karan (mit letzter Kraft): „Ilkin, bitte... sieh mich."

Die Dunkelheit im Raum schien ihn zu umarmen, seine Tränen schienen endlos zu sein. Und doch, inmitten dieses Schmerzes, wusste er, dass er kämpfen musste – für sie, für sich selbst, für die Wahrheit, die er so lange verborgen gehalten hatte.

ʜᴀʏᴀᴛɪᴍ  ɪʟᴋɪɴ & ᴋᴀʀᴀɴ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt