Dämmer Die Straßen der Stadt sind lebendig, aber KARAN (24) spürt nichts davon. Sein Herz ist schwer, sein Blick leer, als er allein auf einer Bank am Bosporus sitzt. Die Wellen schlagen leise ans Ufer, während er an den kleinen Schmuckanhänger in s...
Ich saß im Auto neben Karan Abi, während Selin noch etwas im Haus besorgte. Die Stille im Wagen war schwer, und ich versuchte, mich zu entspannen, doch die Anspannung war fast greifbar. Dann brach Karan Abi abrupt das Schweigen.
„Du hast fünf Minuten," sagte er, und seine Stimme ließ keinen Raum für Diskussion.
„Wofür?" fragte ich, verwirrt.
„Um dich umzuziehen," antwortete er kurz angebunden.
„Was redest du da?" fragte ich, immer noch perplex. „Wieso soll ich mich umziehen?"
Er starrte mich an, seine Augen funkelten vor Zorn. „Zieh dich um. Wie siehst du aus?"
Seine schroffe Art brachte mich auf die Palme. Wie konnte er es wagen, so über mein Outfit zu sprechen? Bevor ich reagieren konnte, kam Selin keuchend zurück.
„Abi, wir sind spät dran. Wir müssen los," sagte sie und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
Karan Abi seufzte genervt und sah mich noch einmal an, bevor er sich an Selin wandte. Ich blieb still, noch immer aufgebracht über seine unangemessene Bemerkung. Die Situation war angespannt, und ich konnte nicht verstehen, warum er sich so verhielt. Es war schwer, seine plötzliche Wut nachzuvollziehen, während ich mich fragte, wie der restliche Abend verlaufen würde.
Ich saß allein in der Kantine der Uni und schlürfte an meinem Kaffee. Selin war aus irgendeinem Grund weg, und ich hatte keine Ahnung, wo sie sich aufhielt. Ich starrte auf mein ungeöffnetes Buch, das vor mir auf dem Tisch lag, als sich plötzlich jemand neben mich setzte und den Stuhl vor mir zog.
Verwirrt blickte ich auf und sah Atakan, den ich schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen hatte.
„Güzellik," sagte er lächelnd. („Schönheit")
Ich hob eine Augenbraue, überrascht von seinem plötzlich auftauchenden Charme. „Ja?" antwortete ich.
„Wie geht's dir?" fragte er, während er sich zurücklehnte.
„Gut, und dir?" entgegnete ich und versuchte, das Gespräch aufrechtzuerhalten.
Er nickte leicht, was wohl seine Art war, zu signalisieren, dass es ihm ebenfalls gut ging. „Hast du noch Vorlesungen?"
„Ja," antwortete ich.
„Gut," sagte er, „dann hol ich dich danach ab, und wir gehen etwas essen."
„Okay," antwortete ich, ein wenig erstaunt über sein plötzliches Angebot.
Atakan lächelte und stand auf, um sich wieder zu verabschieden. Während er sich entfernte, dachte ich über das kommende Treffen nach. Es war schon eine Weile her, seit wir uns das letzte Mal gesehen hatten, und ich war gespannt, wie der Abend verlaufen würde.
Wir saßen in einem kleinen, gemütlichen Restaurant und warteten auf unser Essen. Atakan schaute mich an und lächelte.
„Und Güzelim, wie läuft es so?" fragte er freundlich. („Güzelim" meine Schöne")
„Gut," antwortete ich leise.
„Ist etwas?" fragte er neugierig, als er bemerkte, dass ich mich zurückhaltend verhielt.
„Nein, warum fragst du?" erwiderte ich.
„Weil du nicht so bist. Irgendetwas ist, sag doch einfach, du bist nicht so leise normalerweise," sagte er.
„Es ist alles in Ordnung," antwortete ich schnell, um das Thema zu wechseln.
Plötzlich hielt er sanft meine Wange fest und streichelte sie. „Seni seviyorum," sagte er leise. („Ich liebe dich")
Ich starrte ihn geschockt an, unfähig, die Bedeutung seiner Worte sofort zu erfassen. Verwirrt wanderten meine Augen zu Karan Abi, der am Tisch gegenüber saß. Er schaute mich mit einem Ausdruck voller Wut an. Als sich unsere Blicke trafen, fühlte ich mich noch unwohler und drehte meinen Blick zurück zu Atakan.
Ich starrte ihn geschockt an, unfähig, die Bedeutung seiner Worte sofort zu erfassen. Atakan fuhr fort: „Ich liebe dich seit dem ersten Mal, als ich dich gesehen habe. Mein Herz klopft so schnell, wenn ich dich sehe. Wenn ich in deiner Nähe bin, fliegen Schmetterlinge im Bauch. Ich kann mir ein Leben ohne dich nicht vorstellen."
Seine Worte trafen mich wie ein Schlag. Ich hätte so etwas niemals erwartet. Alles war so komisch, und ich konnte die Blicke von Karan Abi immer noch auf mir spüren. Er schaute mich voller Wut an, was die Situation noch angespannter machte.
„Atakan, kannst du mir etwas Zeit geben, das Ganze zu verdauen?" fragte ich schließlich.
„Natürlich," antwortete er in einem sanften Ton. „Nimm dir so viel Zeit, wie du willst. Ich werde immer auf dich warten."
Seine Worte waren ein schwacher Trost inmitten meiner Verwirrung und dem zunehmenden Druck, den ich von Karan Abi spürte. Ich wusste nicht, wie ich auf die Situation reagieren sollte, und der Abend wurde immer schwieriger für mich.
Abend
Am Abend war es ruhig in der Wohnung, da Hatice Teyze und meine Mutter bei einem anderen Besuch waren. Sila wollte nicht alleine zuhause bleiben und hatte mich deshalb gebeten, bei denen zu bleiben. Da Karan Abi heute nicht da war, stimmte ich zu.
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( Outfit )
Nachdem Sila und Ege das Haus verlassen hatten, um etwas zu unternehmen, machte ich es mir auf der Couch bequem. Später entschloss ich mich spontan, in Karan Abis Zimmer zu gehen. Es war eine impulsive Entscheidung, und als ich den Raum betrat, bemerkte ich sofort den vertrauten Duft von ihm. „Ilkin, das ist nicht richtig," sagte ich mir selbst, um mich zu beruhigen.
Plötzlich hörte ich Schritte auf der Treppe. Panik ergriff mich. Wer konnte das sein? Hastig schmiss ich mich auf Karan Abis Bett und tat so, als würde ich schlafen. Die Tür öffnete sich, und ich erkannte Karan Abi. „Scheiße," dachte ich verzweifelt. „Er wollte doch heute gar nicht hier sein."
Ich hörte, wie er sein T-Shirt und dann seine Jeans auszog. Mein Herz klopfte schneller. Was sollte ich tun? Als er sich neben mich legte und sanft meine Haare streichelte, war ich völlig überfordert. Die Nähe, seine Wärme, und die Tatsache, dass er so nah bei mir war, lösten eine Flut von Emotionen in mir aus, die ich nicht kontrollieren konnte.