Die Nacht hatte sich wie ein samtener Schleier über das Dorf gelegt, und der Vollmond tauchte die Landschaft in ein silbriges, fast unheimliches Licht. Ayumi stand am Rand der Lichtung, die Augen fest auf Madara gerichtet, dessen finstere Silhouette sich gegen die Dunkelheit abhob. Ihre Brust hob und senkte sich in schnellen Atemzügen, während das Echo ihrer letzten Worte noch in der Luft hing.„Du denkst, du kannst mich kontrollieren wie alle anderen, nicht wahr?", zischte sie, die Wut in ihrer Stimme kaum unterdrückt. Ihre Fäuste waren geballt, und das Feuer, das in ihren Augen loderte, spiegelte den Schmerz wider, der sich tief in ihrer Brust eingenistet hatte.
Madara stand regungslos, die Arme vor der Brust verschränkt, sein Blick kalt und undurchdringlich. „Kontrollieren?" Seine Stimme war tief und ruhig, aber sie trug die Schärfe einer scharf geschliffenen Klinge. „Du missverstehst mich, Ayumi. Ich versuche nur, dich vor dir selbst zu schützen. Du hast keine Ahnung, mit welchen Mächten du spielst."
„Schützen?", wiederholte sie mit einem bitteren Lachen. „Das ist es, was du dir selbst einzureden versuchst, oder? Dass alles, was du tust, zu meinem Besten ist? Aber in Wahrheit, Madara, willst du einfach nur die Kontrolle behalten. Über mich. Über alles."
Er trat einen Schritt auf sie zu, seine Präsenz überwältigend. „Und wenn das wahr wäre?" Seine Augen, tief und unergründlich wie die Nacht, durchbohrten sie. „Was würdest du tun? Mir entkommen? Dich gegen mich wenden? Du weißt, dass das unmöglich ist."
Ayumi hob trotzig das Kinn, ihre Lippen zu einer schmalen Linie gepresst. „Ich werde nicht zulassen, dass du mich wie eine deiner Marionetten behandelst, Madara. Nicht mehr. Ich bin nicht so schwach, wie du denkst."
Ein leises, gefährliches Lächeln umspielte seine Lippen. „Schwach?" Er stand jetzt direkt vor ihr, seine Körperwärme strahlte eine fast greifbare Spannung aus. „Schwäche hat nichts mit körperlicher Stärke zu tun, Ayumi. Es ist deine Angst, die dich schwach macht. Deine Angst vor dem, was du wirklich willst."
Seine Worte trafen sie tief, aber sie ließ sich nichts anmerken. Stattdessen packte sie seine Brust, um ihn von sich wegzustoßen, doch er ergriff ihre Handgelenke mit einer geschmeidigen Bewegung, hielt sie fest. Seine Berührung war heiß, fast brennend, und für einen Moment kämpfte sie nicht mehr, sondern starrte ihm nur in die Augen, die sie mit einer Intensität fixierten, die sie bis ins Mark erschütterte.
„Sag mir, dass ich falsch liege", flüsterte er, seine Stimme jetzt nur noch ein dunkles, samtiges Murmeln. „Sag mir, dass du mich nicht willst."
Ayumi spürte, wie ihre Entschlossenheit zu schwanken begann. Der Sturm in ihrem Inneren, den sie so lange unterdrückt hatte, brach mit aller Macht hervor. Es war nicht nur Wut, nicht nur Schmerz – es war das Verlangen, das sie so lange verleugnet hatte. Sie hasste ihn für seine Arroganz, für seine Überzeugung, dass er über allem stand – und doch, tief in ihr, loderte ein Feuer, das sie nicht leugnen konnte.
„Verdammt, Madara", flüsterte sie heiser, „ich hasse dich..."
Sein Griff lockerte sich, aber er ließ sie nicht los. „Nein, Ayumi", sagte er, während er sich näher zu ihr beugte, seine Lippen so nah, dass sie seinen Atem auf ihrer Haut spüren konnte. „Du hasst es, wie sehr du mich willst."
Seine Worte waren wie eine Zündschnur, die direkt in das Pulverfass ihrer Emotionen führte. Ohne weiter nachzudenken, zog sie ihn mit einem Ruck zu sich heran und presste ihre Lippen auf seine. Der Kuss war wild, fast gewalttätig in seiner Intensität. Es war ein Kampf um die Kontrolle, eine Schlacht, in der keiner von ihnen bereit war, nachzugeben.
Madara erwiderte den Kuss mit gleicher Leidenschaft, seine Hände umfassten ihren Rücken, zogen sie näher an sich, als ob er sie nie wieder loslassen wollte. Die Welt um sie herum löste sich in einem Strudel aus Hitze und Verlangen auf. Ihre Körper bewegten sich wie in einem Tanz, einer Choreografie, die nur sie beide kannten.
Sie drängten sich gegenseitig zurück in den Schatten der Bäume, wo das Mondlicht nur noch schwach auf sie fiel. Seine Hände waren überall – sie spürte, wie seine Finger durch ihr Haar fuhren, wie seine Berührungen über ihre Haut glitten, brennende Spuren hinterlassend, die ihr Inneres in Flammen setzten. Jeder Kuss, jeder Atemzug war ein Beweis für das, was sie so lange verleugnet hatten.
Aber es war nicht nur das Verlangen, das sie antrieb. Es war die Wut, der Hass, der Kummer – all die unausgesprochenen Gefühle, die sich in dieser einen Nacht entluden. Sie kämpften gegeneinander, mit sich selbst, und gleichzeitig verschmolzen sie in einer Art von Intimität, die sie beide erschreckte.
Madara drückte sie gegen den Stamm eines Baumes, seine Lippen wanderten über ihren Hals, seine Hände erforschten ihren Körper mit einem Hunger, den sie nie zuvor bei ihm gesehen hatte. Ayumi konnte nicht anders, als seinen Namen zu flüstern, eine Mischung aus Verlangen und Wut in ihrer Stimme.
„Sag es", forderte er, seine Stimme war dunkel und drängend. „Sag mir, was du wirklich willst."
Sie biss sich auf die Lippe, zögerte nur einen Moment, bevor sie die Wahrheit endlich aussprach. „Dich, Madara. Ich will dich... und ich hasse mich dafür."
Das Geständnis schien ihn noch mehr anzustacheln. Mit einem letzten, fordernden Kuss brachte er sie dazu, jegliche Zurückhaltung fallen zu lassen. Die Nacht wurde zu einem Strudel aus Leidenschaft und Konfrontation, einem Moment, in dem sie alles um sich herum vergaßen und nur noch in dem brennenden Verlangen füreinander lebten.
Als schließlich die ersten Sonnenstrahlen den Himmel erhellten, lagen sie nebeneinander, schwer atmend und erschöpft. Die Stille nach dem Sturm war fast erdrückend, doch sie wussten beide, dass diese Nacht nichts geändert hatte – außer, dass sie die Maske der Verleugnung endgültig fallen gelassen hatten.
Ayumi drehte sich zu ihm, ihr Gesicht nur Zentimeter von seinem entfernt. „Und jetzt?", fragte sie leise, ihre Stimme heiser von den stundenlangen Auseinandersetzungen.
Madara sah sie mit einem Blick an, der all das Unausgesprochene zwischen ihnen einfing. „Jetzt?", wiederholte er, bevor er seine Hand hob und sanft über ihre Wange strich. „Jetzt lassen wir den Tag kommen. Und sehen, was er bringt."
Es war keine Versöhnung, aber vielleicht war es ein Anfang. Ein Anfang, den sie beide nicht gewollt, aber doch gebraucht hatten.
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Ich hoffe euch gefällt, mein aller erste One Shot 😊🫣
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Anime One shots
FanfictionHey ihr Lieben, hier findet ihr One shots zu euren Lieblings Anime Charakteren. Bei Ideen oder Wünsche könnt ihr mir gerne schreiben! Alle Bilder die genutzt werden, sind von Pinterest! Alle Oc's gehören mir!