„Er gehört mir."Der Gedanke schoss wie eine kalte Welle durch ihren Körper und ließ ihre Fingerspitzen prickeln. Es war mehr als ein Gedanke; es war eine Wahrheit, die sich in jeder Faser ihres Wesens festgesetzt hatte. Mit langsamen, fast ehrfürchtigen Bewegungen ließ sie ihre Hand über die Wand gleiten, an der sie ihr persönliches Heiligtum für ihn geschaffen hatte. Dutzende Fotos, kleine Zettel, jeder mit Notizen versehen, die nur sie verstehen konnte. Seine Augen, sein Lächeln – jedes Detail hatte sie in ihrem Gedächtnis fest verankert.
Und nun war er hier, nur wenige Schritte entfernt. Endlich.
Ihr Herz klopfte schneller, als sie sich dem Spiegel zuwandte und eine sanfte Berührung über ihre Lippen legte. Der tiefe Rotton des Lippenstifts spiegelte sich in ihren Augen, als sie ihn mit bedächtigen Bewegungen auftrug. „Er wird mich so sehen, wie ich ihn sehe," murmelte sie, ihre Stimme weich und flüsternd, wie ein Liebeslied, das nur für ihn bestimmt war. Sie strich ihre Lippen aneinander, prüfte den perfekten Bogen und betrachtete sich selbst im Spiegel. Das Bild einer Jägerin, bereit, ihre Beute endlich zu beanspruchen.
Mit einem zufriedenen Lächeln legte sie den Lippenstift zur Seite, drehte sich um und trat in den Raum, in dem er bewusstlos auf dem Sessel lag. Kazutora sah friedlich aus, fast zerbrechlich, und das Wissen, dass sie diesen Moment ganz für sich allein hatte, brachte ihr Herz zum Rasen. Er wusste noch nichts von ihrer Besessenheit, von dem unaufhaltsamen Sog, der sie zu ihm gezogen hatte. Doch bald, sehr bald, würde er alles verstehen.
Langsam beugte sie sich vor und ließ ihre Finger über sein Haar gleiten, vorsichtig, beinahe zärtlich, als wolle sie ihn nicht wecken. „Mein Kazutora," flüsterte sie, ihre Stimme kaum mehr als ein Hauch. „So lange habe ich darauf gewartet, dich endlich bei mir zu haben."
Ihre Hände glitten weiter, streiften sanft seine Stirn, die dunklen Strähnen, die ihm ins Gesicht fielen. Ihr Blick wanderte über seine geschlossenen Augenlider, seine Lippen, die leicht geöffnet waren, als hätte er noch ein leises Echo von Freiheit, das in ihm widerhallte. Sie hielt den Atem an und ließ ihre Finger über seine Wange streifen, genoss die Wärme, die von ihm ausging. Ein Schauer lief ihr über den Rücken, als sie sich noch tiefer in den Gedanken verlor, dass dieser Mann nun ganz allein ihr gehörte.
„Wach auf," hauchte sie leise, doch es klang mehr wie eine Forderung als ein Wunsch. Ihre Finger verharrten auf seiner Wange, als sie sich langsam hinunterbeugte und ihren Atem über seine Haut strich, beinahe wie ein Kuss. Noch reagierte er nicht. Der Moment der Ruhe gab ihr die Möglichkeit, jeden Zentimeter seines Gesichts in sich aufzunehmen, jedes Detail zu bewundern, als wäre er eine kostbare Skulptur, die nur sie verstehen konnte.
Ihre Augen glitten zu seinen Händen, die mit festen Seilen an die Lehnen des Stuhls gebunden waren. Sie sah die kleinen Narben, die die Haut zierten, Zeichen eines Lebens voller Kämpfe und Kämpfer. Diese Hände, die so viele Male für andere gekämpft hatten, würden nun für sie kämpfen – davon war sie überzeugt.
Endlich begann Kazutora, sich zu regen. Seine Augenlider flatterten leicht, und sie hielt den Atem an, während sie gespannt wartete, bis er die Augen öffnete. Der Moment, auf den sie so lange gewartet hatte, stand kurz bevor. Als seine Augen sich langsam öffneten und ihr Blick auf ihren traf, konnte sie das Feuer in seinen Augen sehen. Zorn, Verwirrung – und tief darunter eine Spur von Furcht.
„Wo... wo bin ich?" Seine Stimme war heiser, als würde er versuchen, einen Traum zu durchdringen.
Ihr Lächeln vertiefte sich, und sie kniete sich sanft vor ihm hin, sodass ihre Augen direkt auf gleicher Höhe mit seinen waren. „Du bist dort, wo du immer sein solltest," antwortete sie ruhig, ihre Stimme sanft wie Seide. „Bei mir."
Verwirrt blickte er sie an, und sein Atem ging schneller, als er merkte, dass er gefesselt war. Er riss an den Seilen, doch sie hielten fest. „Was... was soll das? Wer bist du?" Die Panik in seinen Augen war unübersehbar, doch das machte für sie nur alles noch intensiver, noch lebendiger.
Sie legte ihren Finger an seine Lippen, um ihn zum Schweigen zu bringen, und spürte die Wärme seiner Haut gegen ihre Berührung. „Schhh... keine Fragen, Kazutora. Alles, was du wissen musst, ist, dass ich dich so sehr will, dass ich alles dafür getan habe, dich hierher zu bringen."
Seine Augen funkelten vor Wut, doch die Seile ließen ihm keine Wahl. „Lass mich los! Du bist doch verrückt!"
Ein kaltes Lachen entkam ihren Lippen, und sie trat einen Schritt zurück, um ihn in seiner ganzen Hilflosigkeit zu betrachten. „Verrückt?" Sie neigte den Kopf und betrachtete ihn durch halbgeschlossene Augen. „Vielleicht. Aber jetzt bist du hier, und du wirst nie wieder gehen."
Er zog die Stirn kraus und versuchte, sich noch einmal aus den Fesseln zu befreien, doch sie schüttelte den Kopf. „Kämpf nicht dagegen an, Kazutora. Irgendwann wirst du verstehen. Irgendwann wirst du mich so lieben, wie ich dich liebe."
Langsam zog sie sich wieder vor ihn und nahm sanft seine Hand in ihre, hielt sie, obwohl sie wusste, dass er sie am liebsten abschütteln würde. Sie genoss die Nähe, den Moment, die Hitze seiner Haut gegen ihre, als wäre er ihr Spiegel, eine Reflexion dessen, was in ihr tobte.
„Sieh mich an," flüsterte sie, ihre Stimme wurde weich und eindringlich. „Sieh mich an, und sag mir, dass du das nicht fühlst. Das Knistern, die Spannung – das hier ist Schicksal, Kazutora."
Er schwieg, und seine Lippen pressten sich zusammen. Ein zorniger Blick begegnete ihrem, und sie konnte das Glühen von Wut und Widerstand in seinen Augen sehen, aber es ließ sie nur lächeln. Sie liebte diesen Kampf, den er führte, die Unnachgiebigkeit, die ihn auszeichnete. Das Feuer in seinen Augen machte ihn nur noch begehrenswerter.
Langsam beugte sie sich vor und ließ ihre Lippen nur einen Hauch von seiner Wange entfernt ruhen. „Ich werde dir zeigen, dass ich die Einzige bin, die dich je wirklich verstanden hat," flüsterte sie und ließ ihre Lippen leicht über seine Haut gleiten. „Und eines Tages wirst du mich dafür lieben."
Kazutora wandte sich ab, so weit es ihm möglich war, doch sie griff nach seinem Kinn und zwang ihn, ihr in die Augen zu sehen. „Widersteh mir, wie du willst, Kazutora," sagte sie ruhig, ihre Stimme ein leises Raunen. „Aber ich habe Zeit. Viel Zeit."
Sie stand auf und ließ ihn allein im schwachen Licht des Raumes zurück. Sein Atem ging schwer, und sie wusste, dass sie ihn bald wieder besuchen würde. Sie trat einen Schritt zurück und betrachtete ihn voller Besitzanspruch, als sei er ein seltenes Kunstwerk, das sie endlich erobert hatte.
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Sooo meine Lieben,
Ich wollte mich herzlich bei euch für die mittlerweile über 200 Leser bedanken!
Für manche mag das vielleicht nicht viel erscheinen, aber für mich bedeutet es unglaublich viel. Eure Unterstützung und euer Interesse an meinen Geschichten bedeutet mir mehr, als ich in Worte fassen kann. Vielen lieben Dank 💕
Eure Rayna 💕
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Anime One shots
FanfictionHey ihr Lieben, hier findet ihr One shots zu euren Lieblings Anime Charakteren. Bei Ideen oder Wünsche könnt ihr mir gerne schreiben! Alle Bilder die genutzt werden, sind von Pinterest! Alle Oc's gehören mir!