Kapitel 5

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An nächsten Morgen wurden sie von einzelnen Sonnenstrahlen geweckt, die ihren Weg durch die kleine Lücke der Gardienen fanden. 

Murrend wollte sich der Uchiha umdrehen, als er etwas schweres auf seiner Brust spürte. Verwirrt öffnete er seine Augen und sofort sprang ihm das goldene Haar ins Auge.

Unwillkürlich musste er Lächeln, als er an die letzte Nacht zurückdachte und instinktiv zog er den Blondschopf näher an sich ran, um sein Gesicht im blonden Haar zu vergraben. 

Langsam wurde auch Naruto wach und schlug seine goldenen Wimpern nach oben. Er drehte seinen Kopf Richtung Sasuke und richtete sich gerade so weit auf, sodass sie sich ansehen konnte.

„Guten Morgen Sas.", flüsterte Naruto lächelnd und drückte seinem Gegenüber einen kleinen Kuss auf die Lippen, welcher auch sofort erwidert wurde. Eng aneinander gedrückt lagen sie da und genossen nochmal die Zweisamkeit, bis sie schließlich aufstanden.

Naruto bot Sasuke an, bei ihm Duschen zugehen, was er auch gerne annahm, solange er nicht allein gehen musste. Also sprangen sie zusammen unter das kühle Nass und wuschen die restlichen Beweise der letzten Nacht von ihren Körpern.

Nachdem sie frisch geduscht waren, gingen sie in die Küche und setzten Kaffee auf. Immer wieder verschwammen Sasukes Gedanken. Er hatte das Gefühl Naruto gegenüber unehrlich zu sein, was sein Leben anging. Dabei fühlte er sich mehr sich selbst, bei Naruto, als wenn er der große Star Sasuke Uchiha war.

Diese Sache darf nicht zwischen ihnen stehen und langsam, aber sicher, muss Sasuke ihm die Wahrheit sagen.

Er nippte an seinem schwarzen Kaffee, während er überlegte, wie er das ganze Thema ansprechen konnte. Doch noch bevor er was hätte sagen können, durchdrang ein schriller Ton die Stille.

Der Blondschopf schreckte auf und lief eilig zur Tür. „Sakura hi, was gibt's?", rief Naruto freundlich, als er die Tür aufmachte und seine pinkhaarige Nachbarin davorstand. „Morgen, ich wollte gerade Kuchen backen, aber ich habe vergessen Mehl zu kaufen. Hast du vielleicht welches?", fragte sie schüchtern und klimperte einmal mit ihren grünen Augen, welche von dichten Wimpern umgeben waren.

„Klar komm rein." Er machte einen Schritt zur Seite und ließ Sakura in die Wohnung. „Nicht wundern, ich habe Besuch da.", grinste er und zwinkerte seiner Freundin zu. Sie erwiderte das Lächeln und schüttelte mit dem Kopf. „Naruto du...-/" 

Doch weiter kam sie nicht, als sie sah, wer sein Besuch war.

„Sakura das ist -/", wollte Naruto Sasuke gerade vorstellen als die pinkhaarige anfing zu kreischen. „Sasuke Uchiha!!!" Verwirrte blickte er zwischen Sasuke und Sakura hin und her. „Ihr kennt euch?", fragte er verwundert und verstand nicht, wieso seine Freundin gerade wie ein kleiner Teenager am Kreischen war.

„Kann ich bitte ein Foto mit dir machen? Und ein Autogramm haben? Ich bin dein größter Fan und kann es kaum erwarten dich morgen endlich live zusehen!", plapperte Sakura aufgeregt drauf los und fiel Sasuke in die Arme.

Überrumpelt von der Situation regte er sich kurz nicht, doch schob Sakura dann behutsam von sich weg. 

Er schluckte einmal und blinzelte vorsichtig zu Naruto, dem die Verwirrung ins Gesicht geschrieben stand. „Kann mir mal einer erklären was hier läuft?", fragte er unsicher und ein dicker Kloß bildete sich in seinem Hals und ein ungutes Gefühl breitete sich in seinem Magen aus.

„Naruto sag mir nicht, dass du nicht wusstest das du hier Sasuke Uchiha beherbergst. DEN Sasuke Uchiha." Zaghaft schüttelte er seinen Kopf und richtete seinen Blick auf den Uchiha. „Was meint sie?" Er konnte das Zittern in seiner Stimme nicht verbergen und seine Augen fingen an verdächtig zu glänzen.

„Man Naruto das ist der von dem ich dir schon so oft erzählt habe. Ein Internationaler Superstar, der morgen in Tokio ein Riesenkonzert gibt, auf das du mich nicht begleiten wolltest. Sein neustes Lied wird rauf und runter im Radio gespielt!", quietschte Sakura aufgeregt und suchte direkt wieder die Nähe des Uchiha.

„Sasuke?", traurig richtete der Blondschopf seine Augen auf den Star. „Ist das wahr?" Beschämt nickte dieser als Bestätigung und erschöpft ließ sich Naruto auf einen der freien Stühle sinken. „Bekomme ich jetzt ein Foto?", fragte Sakura völlig taktlos, doch der Uchiha schüttelte nur den Kopf. 

Er hatte gerade ganz andere Sorgen als einen verstoßenen Fan. „Sakura bitte geh wieder. Das Mehl steht im Schrank, aber lass uns bitte allein.", murmelte Naruto und hoffte, dass seine Freundin die Situation Richtig deutet.

Schmollend verzog sie ihre Lippen, doch schnappte sich schließlich das Mehl und stolzierte wieder aus der Wohnung raus.

„Naruto bitte lass mich das Erklären.", fing Sasuke an, doch Naruto war gerade zu gekränkt. „Du hast mich angelogen." Schnell schüttelte Sasuke seinen Kopf. „Ich habe dich nicht angelogen. Alles, was ich dir gesagt habe, entsprach der Wahrheit. Ich – ich habe lediglich einen Teil meines Lebens unerwähnt gelassen." Versuchte der Uchiha die Situation zu beschwichtigen, doch er wusste, dass er ziemliche scheiße gebaut hatte.

„Sasuke...es ist nicht ein Teil deines Lebens, sondern dein ganzes Leben. Man kann nicht Teilzeitstar sein und du scheinst sehr berühmt zu sein. Und ich Trottel, dachte das ich jemanden gefunden habe, dem ich mein Herz schenken kann. Scheiße was habe ich mir nur gedacht." Mit jedem Wort, was er sprach, wurde er leiser, bis sie nur noch als leises flüstern seine Lippen verließen.

Sein Herz schmerzte und er fühlte sich mehr als betrogen. Was will ein Superstar von ihm? Einem normalen Durschnitts Menschen, der seine Brötchen in einem kleinen Kiosk verdient. Was hätte er davon?

„Ich war die letzten Tage mehr ich selbst als in den ganzen letzten Jahren. Das mit dir fühlte sich echt und richtig an! Niemals wollte ich dich wegen diesem Teil meines Lebens anlüge, aber es ergab sich noch nicht dir davon zu erzählen." Verzweifelt stand Sasuke auf und lief auf Naruto zu. Dieser hob abwehrend die Hand. „Nicht.", flüsterte er und schluckte die aufkommenden Tränen weg.

„Du musst auch denken, dass ich blöd wäre, weil ich den großen Star nicht kenne, denn scheinbar kennt dich jeder. Hat es Spaß gemacht mit mir zu spielen? Mit dem kleinen normalo von Nebenmann. Ich fühle mich so dumm.", schluchzte er und vergrub sein Gesicht hinter seinen Händen.

Sasuke unterdrückte den drang den kleineren in seine Arme zu ziehen, denn er befürchtet damit nur alles schlimmer zu machen. 

Sein Herz verkrampfte sich und zog sich schmerzhaft zusammen. In den letzten Tagen hatte Naruto den Teil seines Herzens eingenommen, den er hinter dichten Mauern verschlossen hielt. Doch der süße Blondschopf hat einfach diese Mauern eingerissen – und das mit Leichtigkeit.

„Naruto bitte.", flehte der Uchiha, doch der Blondschopf drehte sich weg. „Bitte geh jetzt.", schluchze er. Wie konnte er nur so dumm sein und auch nur eine Sekunde daran denken, dass er mit diesem perfekten Menschen eine Zukunft hätte. 

Dabei hatte er gar keinen Platz in den schillernden Leben des Superstars.

Mit schmerzenden Herzen stand Sasuke auf und rückte den Stuhl zurück an den Tisch. Kurz überlegte er, zu Naruto zu gehen, doch entschied sich dann dagegen. Er wollte ihm seinen Freiraum geben, zumindest erstmal. Aufgeben konnte er ihn noch nicht. Dafür hatte er ihn zu sehr ins Herz geschlossen.

„Naruto ich wollte nicht, dass es so rauskommt, und ich wollte dich auch nicht verletzen. Die letzten Tage waren wunderschön und ich bereue nichts davon!", flüsterte der Uchiha, ehe er die Küche und anschließend die Wohnung verließ. 


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1189 Wörter ♥

You're My Star.  - SasuNaruWo Geschichten leben. Entdecke jetzt