6 (neu)

47 0 2
                                    

Frost POV

Ich ließ meinen Blick schweifen und überlegte. Er hat nichts verändert. Aber wie wäre wohl mein Leben verlaufen, wenn ich nicht bei Hydra groß geworden wäre? Wenn er hätte eingegriffen, wäre ich körperlich so etwa 12 Jahre alt. Zwar wäre ich da schon unter dem Einfluss von Hydra gewesen, doch vielleicht hätte er mich noch zurechtbiegen können.

Wie mein Leben wohl verlaufen wäre? Dann hätte ich auf jeden Fall nie zur Therapeutin gehen müssen. Würde mir diese Person gefallen, die ich geworden wäre?

Ich sah zu Steve, ihm direkt in die Augen, sodass meine Antwort keine Zweifel aufhebt.

"Nein" entgegnete ich ihn bestimmt und sah wieder in den Garten. "Es liegt weder an dir, noch an mir, Gott über mein Schicksal oder von irgendjemand anderen zu spielen. Es ist passiert, wie es passieren musste und normalerweise kann man es nicht ändern."

"Gut." Er machte eine dramatisch lange Pause und nickte dabei mit dem Kopf. "Denn ich war drei mal kurz davor dich da raus zu holen" gestand er mir und fing an zu lachen. Auch ich konnte mir ein grinsen nicht verkneifen und schüttelte dabei den Kopf.

Allein die Vorstellung, wie er sich beherrschen musste oder kurz vor mir stand und dann doch umgedreht ist. Er hat den Lauf meiner Geschichte nicht verändert. Das brachte ihn ein herzliches schnauben ein.

"Lach nicht so, ich hab mir das selbe Gedacht und nach all den Jahren hast du mir endlich die Bestätigung gegeben, dass dir unsere Kämpfe etwas bedeutet haben" fing er wieder an.

"Weil du endlich ein ebenbürtiger Gegner warst und ich trotzdem gewonnen hab" schwelgte ich im Erinnerungen an alte Zeiten. Es war wirklich schön, doch das ist nun nicht mehr möglich.

Wir beide sprachen für die nächsten paar Minuten kein Wort. Wir erinnerten uns einfach an die Zeit, bevor alles noch komplizierter wurde, als es eh schon war.

"Hast du schon gehört, was in Europa gerade alles vorgeht?" brach Steve die Stille und sah zu mir. Ich nickte.
"Ja das hab ich, aber ich sehe noch keine Notwendigkeit einzugreifen. Offiziell weiß noch niemand, was da so vor sich geht, also ist das noch nichts für mich. Wenn die Welt mehr weiß, kann ich vielleicht wieder in den Außeneinsatz gehen, denn das will die Regierung, mich als Waffe einsetzen, obwohl die nicht mal wissen, mit wem sie es mit mir zu tun haben" erklärte ich ihn und damit war das Thema dann erledigt.

Wir schwiegen wieder. "Darf ich dich was fragen?" kam es plötzlich von meinem Vater. "Klar" antwortete ich kurz, denn ich denke nicht, dass es so schlimm werden kann.

"Kannst du Kinder bekommen?

Mein Augen schnellten zu ihn hinüber. Verwirrt sah ich ihn an und auch mein Kopf neigte sich zur Seite.
"Was?" fragte ich nach, da ich nicht sicher war, ob ich ihn richtig verstanden habe.

Ich merkte direkt, dass ihm die Frage etwas unangenehm war und er etwas herumdruckste. "Ich hoffe, das ist dir nicht zu persönlich und du musst auch nicht antworten, aber ich habe gefragt, ob du Kinder bekommen kannst" wiederholte er seine Frage und sah mich hoffnungsvoll an.

Ich schwieg einen Moment. Zugegeben war ich nicht darauf vorbereitet, diese Frage jemals gestellt zu bekommen. Ich atmete nochmals tief ein und auf und schaute zu Steve, meine Mimik entspannt, aber nüchtern, bis ich wieder meinen Blick schleifen ließ.

"Theoretisch ja. Ja du kannst theoretisch mal Opa werden, aber ich weiß nicht, ob du das jemals erleben wirst. Soweit ich weiß, war der eigentliche Plan, wenn ich ein Junge wär, dass daraus so eine Armee an geborenen Super Soldier hervorekommen wäre. Das Prozedere muss ich dir jetzt hoffentlich nicht erklären. Aber die Natur wollte es anders und ich bin eben ein Mädchen geworden. Sie konnten zwar das Serum teilweise reproduzieren, dennoch wollten sie den Plan nicht verwerfen und als ich dann meine Periode bekam, gaben sie mir Drogen, die diese und alles dazugehörige unterdrücken. Diese Droge hält ziemlich lang und momentan bin ich noch drauf und das wird auch noch ein paar Jahre so sein. Aber theoretisch sollte ich in der Lage sein, irgendwann Kinder zu haben" erklärte ich ihn diesen Teil von mir und Steve nickte verständnisvoll und sah auch in die Ferne. Das war das Zeichen, dass das Thema beendet ist.

Den restlichen Nachmittag amüsierten wir uns, redeten viel, aßen das Gebäck, welches ich mitgebracht hab, und schließlich verabschiedete ich mich.

"Es war schön dich wieder zusehen. Ich ruf dich rechtzeitig an, wenn ich wieder vorbeischaue" verabschiedete ich mich und umarmte ihn. "Das freut mich zu hören. Lass dir aber nicht zu viel Zeit" tat er es mit gleich und ich machte mich auf den Weg zum Motorrad.

"Und Frost" rief er mir nach, als ich mir den Helm aufsetzte und aufs Motorrad stieg. "Ich bin stolz auf dich."

Ich lächelte ihn an, was er wegen den Helms nicht sah, doch ich nickte ihn wissend zu, startete den Motor und fuhr los.

Es dauerte nicht lange, bis ich mich auf meine Couch werfen konnte, doch kaum lag ich darauf, klingelte mein Handy. Genervt holte ich es hervor und sah auf die Nummer.

Suspekt kniff ich die Augen zusammen. Wenige Menschen hatten meine Nummer und noch weniger waren eingespeichert, also wer auch immer dieser war, musste einen versmmt guten Grund haben, diese Nummer zu wählen.

"Hallo?" meldete ich mich am Hörer.
"Hallo. Spreche ich mit Ms Wild?" frage die Stimme auf der anderen Seite.
"Ja, das bin ich."
"Sie sollten so schnell wie möglich hier her kommen. Wir befürchten es ist bald soweit."

Frost Soldier IIIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt