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Frost POV

Ich starrte weiterhin den Fernseher an. Kaum ein Wort kam über meine Lippen, da ich nicht wusste, was ich sagen soll. Eine Mischung aus Wut und Verwunderung, vor allem Wut überkam mich.

Ich kann es nicht fassen. Sam hat das Schild aufgegeben, um sich an Steve Rogers, meinem Vater, zu erinnern und die Vereinigten Staaten beschlossen einfach, einen Neuen zu erwählen.

Plötzlich klingelte mein Handy. Dadurch konnte ich den Blick abwenden und griff nach diesem.

"Ich habs gerade gesehen" begrüßte ich die andere Seite. "Das hoffe ich, weil ich nicht weiß, was ich damit anfangen soll" entgegnete mir Bucky und ich konnte so ziemlich sein kopfschütteln durch das Handy hören. "Ich bring ihn um" machte ich einfach kurzen Prozess und ich hatte Mühe damit, meine Augen und Kräfte unter Kontrolle zu halten.

"Du weißt ganz genau, dass es keine gute Idee wäre, aber unter uns - ich bin auch dafür" redete er mir den Vorschlag aus und ich ließ einen langen Seufzer los. "Ich weiß, ich weiß" sagte ich noch und öffnete wieder meine Augen, wobei ich mich weitestgehend wieder unter Kontrolle habe.

"Was wirst du jetzt tun?" fragte Buckys besorgte Stimme nach mir. So lehnte ich mich zurück auf die Couch. "Naja zuerst das alles verdauen, dann mir überlegen wie ich den Neuen ohne großes Aufsehen töte und morgen früh besuche ich jemanden" erklärte ich ihn.

"Frost" hörte ich ihn meinen Namen lange genug sagen, damit ich genau wusste, was er mir sagen wollte. "Na schön. Schritt zwei ist optimal" verdrehte ich dabei die Augen, als ich ihm nachgab.

"Jemanden?" stichelte er weiter nach. Er konnte es einfach nicht lassen. "Du weißt genau, wen ich meine also lass das" rechtfertigte ich mich und hielt mir das Nasenbein. Unmöglich.

"Na schön. Versprich mir einfach das du nichts dummes anstellst bis du zumindestens mit ihm gesprochen hast, okay" flehte er mich regelrecht an, wobei ich etwas grinsen musste. "Ich werde nichts versprechen, was ich nicht halten kann, aber ich werds versuchen."

"Damit kann ich leben. Du schlägst dich schon seit fast drei Jahren echt gut, das du keinen Rückfall hast oder deine Kräfte nicht benutzt hast. Du weißt, dass ich stolz auf dich bin, oder" ermutigte Bucky mich, doch schloss darauf einfach meine Augen.

Ich hasse es, wenn er über das nicht benutzten meiner Kräfte redet oder über das nicht töten. Mein ganzes Leben lang war es ein Teil von mir, doch es Teil der Abmachung, das ich sie nicht mehr benutzen, beziehungsweise keinen mehr töten dürfte. Was für ein scheiß.

"Hör zu, ich muss jetzt Schluss machen. Ace muss noch ne Runde raus und ich muss morgen auch früh los" lenkte ich das Telefonat in Richtung Ende, weil ich es nicht mehr aushalte. "Ja klar, kein Problem. Wir sehen uns, bye.
"Bye" verabschiedete ich auch mich und legte auf.

Ich ließ einen langen Seufzer los und öffnete wieder meine Augen. Ace saß vor mir und sah mich misstrauisch an.

"Was? Wir gehen jetzt schon raus. Das war nur ne halbe Ausrede, okay" entgegnete ich ihn, wobei er bellte und ich die Augen verdrehte.

So zog ich mir Sportklamotten an, denn immer wenn ich mit Ace raus gehe, laufe ich dabei, was mir hilft den Kopf frei zu bekommen.

Eine Stunde später kam ich wieder in meiner Wohnung an, machte mich noch schnell bettfertig und fiel ins Bett.

Als ich am nächsten Morgen aufstand, stand die Sonne schon für den Vormittag weit oben. Schnell erledigte ich alle Aufgaben, gab Ace bei den Nachbarn ab, da ich ihn diesmal nicht mitnehmen konnte.

Gerade als ich die Schlüssel für mein Motorrad nehmen, als mein Handy klingelte. Genervt stöhnte ich als eine unbekannte Nummer anrief.

"Frost Wild, hallo?" begrüßte ich die fremde Person relativ unfreundlich.
"Sollte es nicht mehr Frost Rogers sein?" entgegnete mir die weibliche Stimme am anderen Ende, die ich sofort identifizieren konnte.
"Dann rufen Sie mich einfach unter einer Nummer an, die ich kenne" schoss ich zurück. "Also was wollen Sie? Wir haben erst nächste Woche wieder einen Termin."

"Die Situation hat sich geändert. Ich möchte doch jetzt sofort sehen. Bitte komm in mein Büro" forderte die Frau, doch ich schüttelte den Kopf. "Das geht nicht. Ich besuche jemanden, den ich ungern warten lasse" erklärte ich ihr, doch ich wusste, dass sie nicht locker ließ.
"Frost, du machst dich jetzt auf den Weg zu mir. Das ist eine Anordnung. Sonst lass ich dich holen und das wird dir nur noch mehr Probleme bereiten."
Ich verzog das Gesicht. Sie macht mir die Probleme, die nicht meine Schuld sind.

Ich seufzte. "Ich bin so in etwas 20 Minuten da" gab ich mich endlich geschlagen und legte einfach auf. Ich hassen diese Frau.

30 Minuten später kam ich in ihrem Büro an. Ich hatte Hunger und lass sie mit Absicht warten.

"Ich dachte du kommst nicht mehr" begrüßte mich Dr Raynor, meine Psychaterin. "Ich auch nicht" entgegnete ich ihr und ließ mich auf das Sofa fallen. Sie öffnete den Mund, doch ich war schneller.

"Warum bin ich hier?" fiel ich gleich mit der Tür ins Haus, da ich keine Zeit für Smalltalk hatte. "Es gibt keinen Grund und ich bin verabredet."
"Doch den gibt es. Der neue Captain America?" erklärte sie mir und ich ließ einen wütender Seufzer los. Natürlich.

"Was soll ich dazu sagen? Begeistert bin ich ganz und gar nicht. Will mein tiefes ich das ändern? Ja. Aber ich habe mich unter Kontrolle, damit ich das nicht mache. Ich habe keinen Rückfall" entgegnete ich ihr und vielleicht war ich energisch wütend dabei, aber das bin ich meistens, denn ich hasse meine Therapiestunden. Dennoch machte sie sich Notizen, was mich noch mehr nervte.

"Frost. Ich weiß mittlerweile, dass du diese Treffen nicht besonders magst, aber es ist Teil des Vereinbarung. Ja, du kannst nicht ändern, dass es einen neuen Captain America, aber deine Hintergrundgeschichte ist anders. Ich verstehe, dass es nicht einfach für dich ist" versuchte sie mitfühlend zu wirken, doch ich sah sie mit einer hochgezogen Augenbraue an.

"Sie verstehen mich? Sie kennen meine Hintergrundgeschichte?" wollte ich mich vergewissern, das ich richtig gehört habe und sie nickte.
"Einen scheiß kennen Sie. Sie denken es wäre nicht normal, so wie ich bin. Doch mein ganzes Leben wurde mir gesagt, das ich sein normal ist. Sie denken ich habe mich nicht unter Kontrolle? Sie kennen mich nicht. Ich habe schon in schwierigeren und aufbrausenderen Situationen mich unter Kontrolle halten. Das ist gar nichts dagegen" sagte ich ihr klipp und klar.

"Also denkst du, dass der Frost Soldier noch da ist" halte sie nach, wobei ich den Kopf zur Seite lehnte.
"Natürlich. Sie ist ein Teil von mir und meiner Geschichte, doch ich schaffe das. Ich hab schon mit weniger Therapie mehr emotional ausgehalten und meinem Kopf geht es hervorragend." Dafür bekam ich einen Eintrag in das Notizbuch. Na toll.

"Wie viel ist sie noch ein Teil von dir?" wollte sie genau wissen, wobei mir Dr Raynor direkt in die Augen sah.
"Genauso viel wie ich einfach nur Frost bin" entgegnete ich ihr und lehnte mich nach vorn. Auch wenn sie versuchte es zu verstecken, erkannte ich den Notfallknopf, welchen sie kurz davor war zu drücken.

"Denken Sie wirklich ich hätte noch nie den Knopf bemerkt. Ich weiß, dass wenn Sie ihn drücken, vier bewaffnete Beamte hereinstürmen und mich bedrohen, alle bereit mich zu töten. Was ihr aber nicht wisst, oder besser gesagt ignoriert, dass ich immer noch eine Assasine bin und diese auch ohne Kräfte töten kann. Damit hab ich kein Problem. Auch wenn ich das Ihnen jetzt verraten habe, denke ich Sie werden niemals so gut sein, um mich aufhalten zu können."

Ich grinste. Ich bin gespannt über ihre Entscheidung.

Frost Soldier IIIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt