(Horny) Hörnchen mal anders [P18]

Hörnchentreffen

*•.¸♡ 🐿️ ♡¸.•*

Es dauerte zwei weitere Biere und eine Stunde, bis ich mich von der Bar löste, meinen Rucksack schulterte und mich erneut in den offenen Räumlichkeiten umsah und schließlich die Waschräume aufsuchte, um mich frisch zu machen. Ich hatte mir definitiv Mut angetrunken, doch leider vertrug ich nicht besonders viel, weswegen ich den Alkohol schon spürte. Ich entschloss mich dazu, erst einmal auf Wasser umzusteigen und Namjoon aufzusuchen, der sich mit einer Gruppe unterhielt. Mit etwas Abstand wartete ich und entnahm den Gesprächsfetzen, dass sie eine der privaten Räume in Anspruch nehmen wollten – Namjoon mit inbegriffen. Jetzt oder nie. Bevor er mit den anderen verschwand, nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und sprach den großen Mann an: „Entschuldige? Namjoon?"

Sofort drehte sich dieser zu mir herum und schenkte mir wieder eines seiner beruhigenden Lächeln.

„Hey Hoseok. Hast du dich umentschieden?", fragte er mich direkt. Mir wurde warm und kalt zugleich, denn seine Stimme war dunkler als zuvor. Er strahlte eine Dominanz aus, die mich definitiv einschüchterte.

„Ähm ... ich denke schon ...", antwortete ich und zuckte überrascht zusammen, als er seinen Arm um meine Schultern legte. Ich schielte zu ihm rüber und stellte wieder einmal fest, dass ich mich an die Offenheit hier noch gewöhnen musste.

„Ich komme gleich nach", sagte er zu der geselligen Runde von Männern und Frauen, die sich kurz darauf in den privateren Raum zurückzog.

„Entschuldige. Ich wollte dich nicht von deinen Plänen abbringen."

„Keine Sorge. Ich helfe gerne. Also, wollen wir mal sehen, wo die beiden stecken", schmunzelte Namjoon und führte mich erneut durch den geräumigen Raum, der mittlerweile deutlich gefüllter war. Neugierig ließ ich meinen Blick schweifen und bemerkte die intimen Berührungen und Küsse, die einige Gäste miteinander austauschten. Vereinzelt erkannte ich sogar, wie Subs degradiert wurden, indem sie als Hocker oder Glashalter herhielten. Es erschreckte mich etwas, aber letzten Endes war es deren Entscheidung, denn verboten war es nicht. Das hatte Namjoon mir vorhin so erklärt, zumindest, solange es nicht in einer Orgie endete.

„Ah, da sind sie ja. Immer in der dunkelsten Ecke versteckt", riss mich Namjoon aus meinen Beobachtungen und ich folgte seinem Deut. Viel erkannte ich nicht, aber je näher wir den beiden kamen, desto eindeutiger war, dass sie ihre Zweisamkeit genossen. Da konnte ich doch jetzt nicht stören! Namjoon hingegen schien dies nicht als Hindernis zu sehen und rief erfreut: „Taehyun!" Er hob seine Hand und hatte sofort die Aufmerksamkeit des Pärchens. Der Kopf des Hörnchens ruckte neugierig, aber auch schüchtern hin und her, blieb schließlich an mir hängen und ich sah deutlich, wie er sein Näschen kraus zog und sich enger an die Brust des anderen schmiegte. Die Hand an seinem Rücken rutschte höher und fasste fester zu. Beschützte er ihn?

„Namjoon. Du hast den Kleinen erschreckt", ermahnte der Mann, der ruhig auf der Couch saß und nicht so aussah, als würde er sich jemals einen Millimeter von dort wegbewegen. Er schien die Gesellschaft des Hörnchens auf seinen Beinen zu genießen. Trotzdem bemerkte ich, wie sein Blick interessiert zu mir glitt und mich abscannte, ehe er fragte: „Wer ist deine hübsche Begleitung?"

„Hoseok ...", stellte ich mich knapp vor und stopfte hastig meine Hände in meine Hosentaschen. Sie schwitzten und mein Herz polterte in meiner Brust. Verdammt, ich war doch kein Angsthörnchen! Sofort zog ich meine Hände wieder hervor und ließ sie nutzlos an meiner Seite baumeln.

Das Hörnchen kicherte und sein Herrchen – war er das? Ich war mir nicht sicher, aber die beiden wirkten sehr vertraut miteinander – gab ein überraschtes Brummen von sich.

„Entschuldige, Taehyun. Das war nicht meine Absicht", begann Namjoon und legte seine Hand auf meine Schulter, was mich überrascht zu ihm blicken ließ. „Hoseok hier sucht Gleichgesinnte. Ich dachte mir, dass er gut zu euch passen könnte. Er ist etwas schüchtern und das erste Mal hier bei uns."