Das Geräusch von lautem Klackern hallte durch die stillen Straßen. So schnell ich es vermochte, oder besser gesagt, versuchte, eilte ich voran und hoffte inständig, dass mein persönliches Taxi noch auf mich wartete.
Um acht Uhr wollte Mucho mich abholen. Obwohl Ran mir gestern versichert hatte, dass er mich direkt vor der Haustür abholen würde, bestand ich darauf, dass er mich an einer Haltestelle einige Straßen weiter treffen sollte. Es war mir wichtig, dass niemand im Heim davon Wind bekam, insbesondere die Leitung nicht.
Chichi war selbstverständlich informiert und unterstützte mich dabei, heimlich aus dem Heim zu entkommen. Dennoch war sie mit dieser Entscheidung nicht ganz einverstanden. Nachdem ich ihr gestern Abend erneut versucht hatte, die Situation mit Ran zu erläutern, schien sie nur noch misstrauischer zu werden. Ich erklärte ihr, dass Ran und ich während der Toman-Feier einander näher gekommen sind und seitdem in Kontakt geblieben sind. Wieso ich ihr davon nichts erzählt habe, begründete ich damit, dass wir beide uns zunächst sicher sein wollten, bevor es jeder erfährt.
Ob die Notlüge bei ihr funktionierte? Ich denke nicht, aber sie sagte nichts mehr dazu. Wahrscheinlich wartete sie ab, bis ich selbst die Wahrheit sagte oder sie es herausfand.Mit festen Schritten setze ich meinen Weg fort und nährte mich dem Ziel. Glücklicherweise hatte Ran mir gestern beim Einkaufen ein Paar Pumps mit leichtem Absatz ausgesucht, die das Gehen nicht allzu sehr erschwerten, bis auf das schnelle Laufen. Ein flüchtiger Blick auf mein Handy offenbarte mir zehn verpasste Anrufe von Ran, während die Uhr bereits halb neun zeigte. *Oh scheisse, ich bin schon eine halbe Stunde zu spät.* Sofort erhöhte ich mein Tempo, und allmählich begann ich zu schwitzen.
Am Ziel angekommen atmete ich erleichtert auf und näherte mich dem schwarzen Fahrzeug. Nachdem ich die Beifahrertür geöffnet hatte, wurde ich von einem dunklen Augenpaar grimmig angestarrt.
«Verzeih mir, aber ich konnte mich nicht schneller herausschleichen!»
«Steig ein, aber dalli» befahl er mit leichter Unruhe.
Ich tat, wie mir gesagt wurde, und ließ mich auf den ledrigen Stoff nieder. Ein fruchtiger Duft kam meiner Nase entgegen, und mein Blick ging zum Spiegel, wo ein kleiner gelber Duftbaum baumelte. Mucho startete den Wagen und fuhr mit einer Hand am Lenkrad die Straße entlang. Den anderen Arm hatte er lässig angewinkelt am Fenster hängen und widmete dabei seine Augen ganz allein der Straße. Ein Räuspern kam von seiner Seite, und ich wandte meinen Kopf zu ihm.
«Zwanzig Minuten, dann sind wir da»
«Fahren wir gar nicht nach Yokohama?»
Er hielt weiterhin seinen Blick geradeaus und verneinte es mit einer Kopfbewegung.
«Heute nicht. Die Party wird bei den Haitani Brüdern stattfinden, genau genommen in Roppongi» sagte er monoton und schaltete dabei das Radio ein.
Eine entspannte Ballade drang an meine Ohren, die mich nicht wirklich zu beruhigen schien, wenn ich an diesen Stadtteil dachte. Roppongi war ein Ort, den man lieber meiden sollte, vor allem als Frau. Verbrechen und Gewalt waren dort an der Tagesordnung, wenn man sich nicht gerade einen Namen gemacht hatte oder sich beweisen konnte. Und das konnte ich nicht, wohlgemerkt beides nicht. Wie ich Ran und Rindou einschätzen konnte, wird das auch keine gemütliche Runde zwischen guten alten Freunden und einer Flasche Bier. Sondern eine richtig Wilde Hausparty, wo die Leute bis zum Umfallen feiern und sich vollaufen lassen. Am Ende hängen sie dann auch noch mit dem Kopf über der Kloschüssel.
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Can you be mine ? ||Tenjiku FF||
Fanfiction«Wieso gehörst du nicht mir?» . . «Ich kriege immer das, was ich will» . . «Ich werde dich immer beschützen» . . «Hast du Angst?» ------------------------ 🥇Shion 08.08.24 🥇Muto 08.08.24 🥇Mochi 24.08.24