Liebes Tagebuch...

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Triggerwarnung:
tödliche Krankheit, Trauer
Mama, falls du dieses Kapitel finden solltest, bitte lies es nicht. Ich liebe dich so sehr und möchte nicht, dass du diese Geschichte an dich ranlässt. ♥️♥️♥️

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23. September
... Heute fühle ich mich wieder so leer. Wie seit Tagen schon. Ich glaube, ich habe mich noch nie so unbeteiligt an meinem Leben gefühlt. Gerade versuche ich, mich einfach nur abzulenken und an gar nichts, oder Belangloses, zu denken. Denn wenn ich dem Raum geben würde, was mich zur Zeit im Herzen bewegt, würde ich es nicht ertragen.

Leider kann ich mich auch nicht in meine Geschichten stürzen. Denn meine Muse hat sich verabschiedet. Tschüss, Adieu, Arrivederci. Auf Wiedersehen... hoffentlich.

Also zappe ich durch meinen Stramingdienst und versuche etwas Gutes zu finden, das ich noch nicht gesehen habe. Aber irgendwie habe ich schon alles geschaut und bleibe an einer alten Lieblingsserie hängen. Hauptsache nicht selbst denken müssen.

Als ich ins Bett gehe, will ich einfach nur schnell einschlafen, damit ich mir nicht die Szenarien ausmale, die möglich sind. Oder vielleicht auch nicht. Diese Ungewissheit macht mich fertig. Und statt friedlich zu schlafen, drehe ich mich, von einer Seite auf die andere, während der Mond am Fenster vorbeizieht, bis ich schließlich in der Morgendämmerung vor Erschöpfung doch noch eine halbe Stunde Schlaf finde.

24. September
Mein Kaffee ist schon kalt, weil ich seit einer Viertelstunde schweigend auf den Bildschirm meines Computers starre. Es ist fast so, als hätte mich jemand in den Standby-Modus versetzt. Ich warte, und weiß doch nicht worauf. Auf einen Anruf? Will ich wirklich wissen, wie schlimm es ist? Wie viel Zeit noch bleibt, um sich zu verabschieden?
Würde es mit helfen, es zu wissen?

26. September
Ein paar Tage später bin ich schlauer, aber nicht weniger traurig. Erneut versuche ich mich mit Schreiben abzulenken, aber alles was ich schreibe bleibt ohne Seele. Die Worte auf dem Papier ergeben Sätze, doch sie erreichen mich nicht. Sie versuchen etwas zu sein, was sie nicht sind. Tragen eine Geschichte, die ich nicht fühle. Charaktere, die nicht meinem Herzen entsprungen sind. Ich muss neu denken und spüre, dass mir dazu die Kraft fehlt.

Müde lege ich den Stift beiseite. Klappe das Buch zu. Schließe die Augen und zähle bis zehn.

27. September
Ich habe mir ein neues Tool heruntergeladen. Eines, das beim Plotten und Schreiben helfen soll. Ich beginne Figuren anzulegen, Mindmaps zu konzipieren und Timelines zu erstellen. Ich schreibe ein wenig. Und breche ab. Die schwarzen Lettern verschwimmen, werden zu einer nicht mehr erkennbaren Masse, fließen, vermengen sich, treiben umher und verblassen im See meiner Tränen.

28. September
Immer wieder nehme ich das Handy in die Hand, scrolle durch meine Geschichten. Lege es wieder beiseite.

29. September
Abends im Bett kann ich immer am besten denken. Normalerweise. Jetzt liege ich nur da und rolle mich von einer Seite auf die andere. Mein Kopf ist leer. Die Figuren meiner Geschichten scheinen zu schlafen. Im Gegensatz zu mir.

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⏰ Letzte Aktualisierung: a day ago ⏰

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