Irgendwo im Nirgendwo

4.7K 159 0
                                    

Meine Beine trugen mich irgendwo hin. Ich wusste nicht genau wo, aber es war ganz sicher nicht zu Hause. Ich rannte und rannte und kam irgendwann an einen Waldstück an. Ich wusste wo ich war. Es war eine große Villa zu sehen wo irgendwelche reichen Schnösel drin wohnten und direkt daneben befand sich das Kinderheim. Naja ok Kinderheim war jetzt auch nicht so schön, aber lieber würde ich in dieser Schnösel Familie leben als bei mir zu Hause. Als darüber nach dachte liefen mir die Tränen nur so die Wangen runter. Zu Hause. Konnte man es überhaupt zu Hause nennen. Nein eigentlich ja nur Wohnort. Ich hatte auch keine richtige Familie. Es fühlt sich manchmal einfach so an als würde ich mit fremden Leuten zusammen wohnen. Dabei bin ich doch ihre Tochter. Warum interresieren sie sich dann nicht für mich? Ich hätte echt so los schreien können. Was habe ich eigentlich falsch gemacht, dass ich in dieser Familie leben muss? Ich saß noch eine ganze Weile am Straßenrand und es wurde auch schon langsam dunkel. Ja hast du ja wieder super gemacht Emma. Wo willst du diese Nacht denn jetzt hin? Ob ich wohl im Kinderheim fragen sollte ob ich eine Nacht dort bleiben kann? Nein das käme auch wieder komisch. Ich hönnte auch Frau Müller fragen ob ich bei ihr schlafen könnte, aber dann macht sie sich wieder so riesen Umstände. Also beschloss ich einfach durch Grünwald zu laufen und zur Not übernachte ich halt in der Nebelburg. Was blieb mir schon anderes übrig. Ich holte einmal tief Luft und stand dann auf. Es ist ja auch kein langer Weg. Als ich grade los lief sah ich wie mir ein Fahrradfaher entgegen kam. Bitte lass es jetzt nicht so ein Betrunkener sein. Ich holte tief Luft und blieb erstmal stehen. Das Fahrrad kam auf mich zu gefahren.

,,Emma was machst du denn noch hier?" fragte mich die Stimme die zu Markus gehörte.

,,Ich ich...." versuchte ich zu, aber es klappte nicht. Als ich in Markus Augen sah musste ich schon wieder weinen. Er lebte bestimmt in einer super Familie und seine Eltern kümmern sich bestimmt um ihn. Er stieg vom Fahrrad ab und kam auf mich zu.

,,Warum bist du nicht zu Hause?" fragte er wieder.

,,Ich hab kein zu Hause mehr." murmelte ich und wollte weiter laufen, aber Markus hielt mich mal wieder am Handgelenk fest. Warum machte er das immer.

,,Du hast doch deinen Bruder." meinte er.

,,Ja toller Bruder." seufste ich und riss mich von ihm los.

,,Und wo willst du hin?" fragte er. Ich drehte mich und und Markus stand direkt vor mir. Die Tränen brannten wieder in meinen Augen. Was Markus jetzt machte hätte ich allerdings niemals erwartet. Er nahm mich in den Arm. Noch nie hat mich jemand außer Frau Müller und ab und zu Gonzo umarmt und es war wirklich schön.

,,Ich ich find schon irgendwas." schluchste ich, weil ich die Tränen einfach nicht zurück halten konnte.

,,Du kannst erst einmal mit zu mir." flüsterte er und zog mich mit sich. Ich hatte nicht mal eine Chance zu wehren. Er lief vor mir her und ich trottete hinter ihm her. Markus lief direkt auf die Villa zu und ging dann auch durchs Gartentor.

,,Ich weiß nicht ob..." fing ich an.

,,Du bleibst ganz sicher nicht auf der Straße." sagte er ernst und klingelte schon. Eine Frau mit langen blonden Haare öffnete die Tür.

,,Markus da bist du ja, aber wen hast du denn mit gebracht?" fragte sie liebevoll. Das war bestimmt seine Mutter. Ich habe mir immer gewünscht das Mama einmal so mit mir redet.

,,Mama das ist Emma. Kann sie heute Nacht hier bleiben?" fragte er. Die Frau schaute mich an und hatte wohl etwas Mitleid mit mir. Sah ich so schrecklich aus?

,,Natürlich. Kommt erstmal rein."lächelte sie und Markus zog mich mit sich ins Wohnzimmer. Dort sollte ich mich auf das große Sofa setzten. Markus ging wieder raus und seine Mutter kam rein.

,,Sag mal Emma möchtest du nicht deinen Eltern Bescheid sagen?" fragte sie und reichte mir eine Tasse mit heißen Kakao. Ich nahm sie dankend an.

,,Den interessiert das eh nicht wo ich bin." murmelte ich.

,,Ach das kann ich mir nicht vorstellen. Jeder leibt doch sein eigenes Kind." lächelte sie mich an.

,,Meine Eltern aber nicht. Sie sind den ganzen Tag arbeiten und wenn sie nach Hause kommen reden sie meistens nicht einmal mit mir." erklärte ich es der Frau.

,,OK wir machen das so. Du schläfst heute erstmal bei uns und dann versprichts du mir das du morgen mit ihnen reden wirst ok?" fragte sie. Ich nickte einfach nur. Als ob ich meine Eltern darauf ansprechen würde.

,,Hier das müsste dir passen." meinte Markus der plötzlich wieder da war und warf mir ein Triko und eine Sporthose zu. Ich lächelte ihn an und er zeigte mir das Bad wo ich mich umziehen konnte. Ich schlüpfte aus meinen Klamotten raus und in Markus rein. Sie waren mir wirklich viel zu groß, aber besser als garnichts. Als ich mich noch eine Weile im Spiegel betrachtet hatte lief ich wieder ins Wohnzimmer. Ich vernahm nur noch ein Gespräch was wohl über mich handelte und seine Mutter sagte zum Schluss ,,Das arme Mädchen.". Markus Mutter war wirklich so lieb zu mir. Ich setzte mich wieder zu den zwei auf das Sofa und wir schauten Fernseh. Irgendwann war ich dann so müde wie ich nur noch merkte das mein Kopf auf irgendwas weiches landete.


Markus POV

Emma war neben mir eingeschlafen. Was war bloß los mit mir? Ich hatte doch garnichts mit Mädchen am Hut, aber Emma war irgendwie anders. Sie war nicht so eine kleine Zicke die nur auf ihr Äußeres achtete. Ich schaute zu ihr rüber und es sah wirklich niedlich aus wie sie da schlief. Ich wollte heute mal ein netter Gastgeber sein und sie nicht auf dem Sofa schlafen lassen. Emma hatte schon so einiges erlebt laut meiner Mutter. Sie war früher mitEmmas Mutter im selben Sportverein und hat da so einiges mit bekommen. Mama schaute auch zu Emma und musste lächeln. Sie schaltete den Fernseher aus und wollte eine Decke holen.

,,Ich trag sie hoch in mein Zimmer und ich schlaf dann unten auf dem Sofa."sagte ich zu ihr. Mama strich mir durch die Haare, was ich wirklich hasste und ich versuchte Emma so hoch zu nehmen, dass sie nicht wach wurde. Dieses Mädchen war aber auch wirklich leicht. Vorsichtig trug ich sie die Treppe hoch und dabei schlug sie ihre Augen auf.

,,Schlaf weiter." flüsterte ich.

,,Ich kann auch alleine laufen." murmelte sie verschlafen. Ich grinste sie an und schon waren wir an meinen Zimmer angekommen. Dort legte ich sie auf mein Bett und sofort kuschelte sie sich in die Decke. Es dauerte keine 10 Sekunden da war Emma eingeschlafen. Ich ging leise aus meinen Zimmer raus und legte mich aufs Sofa. Das dürfen die wilden Kerle niemals erfahren....

Emma Gonzales und die wilden KerleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt