Ich kann euch nicht helfen...

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,,Wer ist das?" fragte ein Junge mit rot-braunen Haaren entsetzt. Ich schaute ihn böse an und sofort guckte er auf den Boden.

,,Das ist Emma. Sie wird uns helfen einen Liebesbrief zu schreiben." erklärte es Juli den Jungs. Momentmal Liebesbrief? Ich, außgerechnet ich soll einen Liebesbrief schreiben? Ich weiß doch garnicht was das ist. Liebe? Alle beschreiben es immer als wäre es das schönste Gefühl auf der Welt. Doch wenn ich mir vorstelle ich hätte Schmertterlinge im Bauch wird mir schon ganz schlecht. Genauso wie mit dem küssen. Theoretisch gesehen tauscht man nur untereinander Speichel aus und da kann man sich doch direkt gegenseitig in den Mund spucken. Ich drehte mich um und schaute die 5 Jungs verwundert an.

,,Das hättet ihr auch mal ehr sagen können." fauchte ich.

,,Du hast doch gesagt du hilft uns." murmelte Deniz.

,,Aber ich kann keinen Liebesbrief schreiben." erklärte ich ihnen.

,,Ach ein bisschen fällt dir da doch wohl zu ein. Kannst ja an deine Familie denken." lachte Leon. Und da war es wieder. Der Stich ins Herz. Jedes mal kam es, wenn irgendwer über meine Familie sprach. Ich habe keine Familie und werde auch wohl nie eine haben. Eh ich mich auch schon versah rannte ich aus dem Baumhaus. Unten an dem großen Baum hielt ich an und ließ mich einfach auf den Boden fallen. Warum konnte ich nicht eine ganz normale Familie haben, wie die anderen auch. Natürlich ist bei mir alles anders. Mein Vater ist den ganzen Tag unterwegs und auch wohl auf Geschäftsreise. Mama arbeitet auch viel und geht danach direkt schlafen. Auch wenn sie frei haben bin ich ihnen total egal. Dann wäre da noch mein Bruder. Mein Bruder ist der einzige der sich noch halbwegs für mich interresiert und diesem hintergehe ich grade. Was bin ich nur für ein Mensch? Das kann doch nicht sein! Gonzo war immer für mich da und was mache ich? Ich helfe der Manschaft die ihn besiegen will... Also entschied ich mich dazu aufzustehen und wieder nach Gonzo zu gehen. In dem Moment hörte ich allerdings schon das irgendwer ankam.

,,Wo willst du hin?" rief Juli. Ich drehte mich um und sah das Juli und Markus direkt hinter mir standen.

,,Ich geh zu meinen Bruder." zischte ich.

,,Aber du wolltest uns doch helfen." mischte sich Markus ein.

,,Ich kann aber nicht gegen meinen eigenen Bruder arbeiten. Versteht ihr das nicht. Er ist alles was ich noch habe." schluchste ich. Ich hörte wie die Jungs näher kamen.

,,Was ist denn mit deinen Eltern?" fragte Juli leise.

,,Den bin ich egal." erklärte ich ihnen. ,,Versteht ihr? Gonzo ist der einzige der für mich da war und jetzt mache ich sowas? Ich kann das einfach nicht. Ihr müsst es ohne mich machen." weinte ich und rannte dann davon. Ich vernahm noch ein ,,Emma warte." von Markus, aber darauf reagierte ich nicht. Ich bin so eine schreckliche Schwester. Warum habe ich das gemacht? So gerne ich den wilden Kerlen auch helfen möchte. Ich kann das einfach nicht. Dafür ist mir mein Bruder zu wichtig.

Emma Gonzales und die wilden KerleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt