Tot?

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Eine ganz kurze Geschichte!
Ich konnte mich an nichts erinnern, auch nicht wie ich hier rauf gekommen bin. Ich lag auf einer großen, weichen, weißen Wolke und schwebte über der Erde. Das merkwürdigste an der ganzen Sache war die: Ich wusste vom Geometrieunterricht noch ganz genau wie unsere Welt von oben aussehen sollte, doch die Erde über der ich schwebte sah kein bisschen so aus wie die unser. Es gab kein Europa, kein Asien, kein Afrika und auch kein Amerika mehr! Ich wusste nicht wo ich war.
Meine Wolke wurde immer dunkler und dunkler, bis sie schließlich schwarz war und es anfing zu donnern, zu blitzen und zu schütten. Meine Wolke entleerte sich immer mehr und mehr. Ihre Standfestigkeit wurde immer instabiler und sie konnte mich nicht mehr lange halten. Ich fiel. Der restliche Regen durchnässte mich komplett. Ich wollte schreien doch es ging nicht. Ich fiel immer weiter und ich raste immer schneller auf die für mich unbekannte Erde. Als ich die ersten Bäume sah wusste ich schon: Ich werde sterben. Ich wollte nicht direkt in meinen Tot sehen, ich drehte mich beim fallen auf den Rücken. Ich machte mich bereit für den Aufprall. Meine Muskeln verkrampft sich. Ich kniff meine Augen zusammen und drückte meine Hände noch zusätzlich auf mein Gesicht. Der Aufprall würde jeden Augenblick eintreffen. Nur noch wenige Sekunden.
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...
Es passierte nichts. Warum nicht?
Langsam nahm ich meine Hände von meinem Gesicht und öffnete vorsichtig meine Augen. Ich sah ein Gesicht, es war nicht meins, es war das eines Mannes, eines wunderschön Mannes. Er trug mich auf seinen Händen. Er lächelte mich an und sagte plötzlich: "Ich dachte Engel fliegen und fallen nicht." Ich sah ihn fragend an. Er setzte mich ab und deute hinter mich. Ich sah nach hinten, doch ich verstand nicht auf was er zeigte. Ich sah ihn wieder fragend an. "Nicht hinter dir, an deinem Rücken." Ich sah ihn noch fragender an. "Komm mit." Ich nickte und folgte ihm ohne zu fragen wohin. Auf dem Weg, durch den Wald in den ich gefallen bin, unterhielten wir uns, ich sagte ihm, dass ich mich leider an nichts mehr erinnern konnte und er erzählte mir alles mögliche über sich, seine Familie und seine Freunde. Auf diesem Weg habe ich mich in den jungen Mann verliebt. Ich wusste nicht genau warum, aber dieser Mann hatte etwas magisches an sich. Meine Kleidung trocknete sich ebenfalls wie von Zauberhand und wir kamen an einer kleinen Holzhütte an, da fragte ich ihn endlich: "Tut mir leid, ich kann dir meinen Namen nicht nennen, aber wer bist du?" Er lächelte mich sanft an und sagte: "Ich habe viele Namen, aber die meisten kennen mich als: Der Wächter der Wälder." Ich starrte ihn bewundernd an, währenddessen öffnete er die Tür und ließ mich eintreten. Er führte mich ins hintere Zimmer. Es war sein Schlafzimmer, ein großes Doppelbett und ein halb geöffneter Kleiderschrank standen darin. Jetzt bekam ich doch etwas Panik. Vielleicht hat er mich belogen und will mich eigentlich nur vergewaltigen. "Mach deine Augen zu." Trotz meiner Angst schloss ich meine Augen. Ich hörte nur kurz ein merkwürdiges Geräusch, dann sagte er: "Jetzt kannst du wieder schauen." Ich öffnete meine Augen. Der Schrank war komplett geschlossen und enthüllte einen großen Spiegel. Ich sah mich. Ich hatte ein schönes weißes Kleid an mit goldenen Bestückungen daran es war wunderschön, doch was noch viel schöner war: Ich hatte weiße, gold schimmernde Engelsflügel. Nun verstand ich seine ersten Worte die er zu mir sagte. "Ich wusste gar nicht das ich ein Engel bin." Er lächelte mich an: "Jetzt weißt du es und du kanntes mich schon früher weshalb ich dich schon kenne." Ich sah ihn fragend an. "Sieh dir deine Finger an." Ich sah sie an, ich hatte einen goldenen Ring um einen Finger, über den Ringfinger. "Ich bin verheiratet?", sprach ich meine Frage laut aus. "Ja, mit mir." Mir kamen wieder unseren gemeinsamen Erinnerungen in den Kopf geschossen. Ich sah ihn mit großen Augen an und umarmte ihn. "Ich liebe dich.", flüsterten wir gleichzeitig. "Ich weis es wieder.", mit diesen Worten drückte ich ihm einen Kuss auf die Lippen.

Es braucht Zeit...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt