Das Kleid und der Besuch

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Noch in derselben Nacht öffnete ich die Schachtel, bevor ich zu Bett ging. Unter dem Deckel lag eine Karte, auf der in schön geschriebener Handschrift stand: „Trag das morgen, Jax!"

Ich legte den Deckel an die Seite, schlug das darauf liegende Papier um und nahm ein silbernes funkelndes Kleid aus der Schachtel. Es sah wunderschön aus und musste ein Vermögen gekostet haben. Der gleichermaßen sauber verarbeitete Stoff, verriet es.

Vor lauter Aufregung wollte ich es direkt anprobieren. Noch nie hatte ich so etwas Kostbares angehabt. Sachen vom Discounter hatten sich meist um meine Haut gelegt. Mal ganz davon abgesehen, die Kostüme, die ich für die Auftritte anzog, die verrieten, dass es gut verarbeitetes Material war, doch ich bezweifelte, dass Jax ein Vermögen, für jedes davon ausgab.

Das Kleid ging mir bis zu den Fußknöcheln und es betonte meine schlanke Figur, das besondere aber daran war, dass es an meinem unteren Rücken wie ein Wasserfall endete, vorne jedoch wenig freizügig war. Das Kleid war elegant und wunderschön.

In dieser Nacht träumte ich von Jax und wurde morgens mit einem sehr körperlichen Bedürfnis wach. Ich war schon immer eine Frau gewesen, die sich ihrer Reize und ihres Körpers sehr bewusst war. Ich hatte gerne Sex und freute mich darauf, weiteres mit ihm zu erleben. Auch wenn es mit ihm gegen jegliche Vernunft war, weil er mein Boss war, wollte ich sehen, wie es sich weiterentwickelte.

Den Tag über verbrachte ich damit, mich besonders hübsch zu machen. Ich nahm eine ausgiebige Dusche, bei der ich alle Körperstellen, die es zu rasieren gab, rasierte und verwöhnte meine Haut mit meiner Lieblingscreme. Meine Nägel manikürte ich, während ich auf leckeres Essen von einem Lieferservice wartete. Eine Stunde bevor Wilms mich abholen sollte, hatte ich damit begonnen mich zu schminken und meine Haare zu frisieren. Meine wilde Mähne kämmte ich zur Seite und fixierte sie mit einer Klammer.

Die Kombination des Kleides und meines Schmucks harmonierte perfekt miteinander.

Gerade legte ich mir Ohrringe an, als es an meiner Tür klopfte. Ich hatte schon gesehen, dass Wilms Wagen unten stand, um mich in den Club zu fahren, doch soviel Zeit hatte ich mir jetzt auch nicht gelassen.

Allerdings staunte ich nicht schlecht als ich die Tür öffnete und Jax vor mir stand. Augenblicklich begann mein Herz zu klopfen, so wie immer, wenn ich ihn sah. Er sah atemberaubend gut aus, in seinem Dreiteiler mit Fliege. Der Anzug saß an ihm als wäre er perfekt für ihn angefertigt worden - elegant und verflucht sexy. Seine Haare hatte er nach hinten gegelt, sowie ich ihn das erste Mal gesehen hatte. Sein Blick fixierte, streichelte mich beinahe und mir entwich alle Luft, als mir die Röte ins Gesicht stieg.

Nur ein Wort verließ seine Lippen. »Wunderschön!«

Dabei fickte er mich beinahe mit seinen Augen. Ich sah es ganz klar. Das Begehren, das in seinen Augen aufstieg, doch er war ein Mann, der die absolute Kontrolle hatte und es gut verbergen konnte.

»Kann ich hereinkommen?«, fragte er so, als würde er nicht so oder so eintreten.

Immer noch geplättet von seinem Auftreten, öffnete ich die Tür noch ein Stück und ließ ihn eintreten. Einen Moment blieb er noch stehen, bevor er sich in Bewegung setzte. Es war zwar meine Wohnung, aber er machte sie zu seiner, wie ein hungriger Tiger schritt er durch ihr und sah sich um. So als suche er nach Etwas oder Jemandem?

»Was machst du hier?«

Jax, blieb mitten im Raum stehen und drehte sich zu mir um.

»Dich abholen.«

Warum holte er mich ab? Es war doch ausgemacht, dass Wilms mich ins Golden Rivera fuhr. Wieder einmal war ich von seinem Verhalten irritiert. Jax wirkte hier so fehl am Platz, als hätte ein Maler ein Gemälde gezeichnet, das nicht zu der Umgebung passte.

Beauty in the Hidden 18+Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt