Der Dolch

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POV von Fips
Triggerwarnung : Leute die Gewalt und Blut nicht so gut abkönnen lesen dieses Kapitel vielleicht lieber nicht. Diese Szenen sind zwar nicht detailliert beschrieben, lesen ist aber trotzdem auf eigene Gefahr.
Ansonsten viel Spaß<3

Müde lag ich auf meinem Bett und versuchte Zeke zu ignorieren, der mich seit ca. 10 Minuten versuchte aus dem Bett zu ziehen. " Komm schon, wir haben Hunger!", beschwerte er sich zum wiederholten mal und zog verdrossen an meinem Arm. " Lass mich los oder ich komme gar nicht!", entgegnete ich und versuchte mich loszureißen. Der Rest meiner Brüder war bereits im Speisesaal und frühstückte. Denn jeden Morgen vor den alltäglichen Hausarbeiten, durften wir noch etwas essen, und konnten uns unser Frühstück vom kleinen Buffet am Rand des Speisesaals nehmen. " Mir doch egal dann gehe ich halt ohne dich!", antwortete er und ließ mich augenblicklich los. " Okay, okay ich komme ja schon!",  murmelte ich. Schlaftrunken lief ich mit ihm Richtung Speisesaal.

" Ruhn war heute Morgen so merkwürdig.", sagte Zeke, nachdem wir eine Weile still nebeneinander hergelaufen sind. Ich runzelte die Stirn, und schaute ihn von der Seite an. " Ist er das nicht in letzter Zeit immer?", fragte ich verwirrt. Ich wusste nicht worauf er hinauswollte.  "Ja, ja schon klar aber heute Morgen war er anscheinend schon vor mir wach, ich habe ihn in der Bibliothek getroffen..." fing er an. Mir war zwar schon immer klar das Zeke meist sehr früh aufwachte, aber das Ruhn es auch tat war mir neu. " Ich dachte er wollte sich mir vielleicht öffnen, aber dann hat er angefangen wirres Zeug über zwei Gesichter zu reden. Er war danach völlig neben der Spur und konnte mich nicht mal richtig anschauen. ", erzählte er weiter, bevor er mich prüfend ansah so als wollte er gucken ob ich ihm die Geschichte glaubte. Zeke war selten so ernst wie jetzt, weshalb ich nicht Zeke sondern eher Ruhn anzweifelte. " Glaubst du er ist verrückt geworden?" fragte ich ihn unsicher. Darauf schien Zeke auch keine Antwort zu haben, weshalb wir für den Rest des Weges schwiegen.

Als wir im Speisesaal ankamen, waren fast alle Plätze belegt, jedoch hatten unsere Brüder uns glücklicherweise etwas freigehalten. So setze ich mich neben Klaus, und Zeke sich neben Eos und Rhun.  Das Frühstück verlief weitaus entspannt, Eos erzählte uns von seiner neuen Liebe zu Mohnblumen, wobei wir uns alle fragten woher er diese überhaupt kannte, zumal wir das Waisenhaus ja nicht mal verlassen durften. Klaus informierte uns über den nächsten bevorstehenden Feiertag und Zeke berichtet und vom erfolgreichem " einschläfern" der Nonnen am Morgen. Unsere heitere Stimmung wurden von Schwester Ines unterbrochen. Sie leutete eine kleine Glocke, so wie sie es immer tat wenn sie jegliche Ankündigungen machte. Langsam wurde es still, bis nur noch leises Raunen durch die Menge ging. "Ich bitte, Fips und Rhun zu mir nach vorne!", schallte ihre Stimme durch den Speisesaal. Ich erschauderte, es war klar das wir gemeint waren, niemand sonst im Heim hatte solch exotische Namen. Und ich konnte mir auch gut vorstellen worum es ging. Die Nonnen unterbrachen uns nicht besonders oft beim Essen, doch wenn sie es taten bedeutete es meist nichts gutes. In unserem Fall hieß es also wir mussten in den Keller. Bei der Vorstellung zog sich alles in mir zusammen. Ich wurde seit Ewigkeiten nicht mehr getestet, ich nehme an es lag daran das sie immer mehr Interesse für Eos entwickelten, da er um einiges stärker war als der Rest von uns. Wenn ich in den letzten Monaten überhaupt getestet wurde dann nur zur Blutabnahme, also rechnete ich auch dieses Mal mit nichts anderem. Nervös war ich trotzdem.

Langsam stand ich auf und merkte wie sich alle Blicke auf mich richteten. Währenddessen lief Rhun bereits zu Schwester Ines . " Na wird's bald?", drängelte sie mich, und deutete mir energisch an mich zu beeilen. Ich wollte jetzt nicht wie ein Schwächling wirken nur weil eine Nonne mich zu sich gerufen hatte. Eos musste viel mehr durchmachen, und Ruhn wurde anscheinend verrückte, also sollte ich mich jetzt nicht so anstellen. So gelassen wie möglich setzte ich mich daher in Bewegung und kam nach gefühlten Stunden, des angestarrt werdens , endlich bei Schwester Ines an. " Folgt mir!", zischte sie und schritt erhobenen Hauptes voran.

Die Vorgeschichte der 5 WächterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt